Enttäuschung vom Spiele-Genre der Neuzeit.

[Steve]

@Sanguis:
Hast du es WIRKLICH gespielt, oder ist das nur Wissen durch andere ? Es gibt haufenweise Sidequests und ein Bruchteil davon wird auf der Citadell erledigt. Wozu sonst gibt es ein ganzes Planetensystem, mit vereinzelten Planeten (gut, dort wird nicht so viel geboten, wie auf story-relevanten Planeten), auf denen man landen kann ? Der Umfang von ME ist riesig. Es gibt sogar Bücher dazu. Die Story ist verdammt gut durchdacht - jedes Lebewesen wird erklärt. Und es ist der Anfang einer Triologie.

Das ganze "Abtrünnig" und "Vorbildlich" hätten sie rauslassen können, genauso wie im Endeffekt alle nicht rellevanten Dialogoptionen.

Damit der Umfang "noch weniger wird" ? Das Abtrünnig / Vorbildlich wirkt sich auf den Verlauf der Story aus.

[Solidsnake]

Ich kann mich Sanguis da eigentlich nur anschließen. Wirklich tolle Spiele gibt es eigentlich nicht mehr.

Es gibt hin und wieder mal Spiele, die einem auch über längere Zeit noch spaß machen, über grandiose Atmosphere und Liebe zum Detail verfügen (MGS4 <3) - Doch das sind ja wirklich die wenigsten :/

Ist aber auch irgendwo klar, das nicht am laufenden Band solche grandiosen Spiele erscheinen können - Es liegt wohl auch einfach am Geschmack. Spiele wie Farcry 2 oder so würde ich mir zB gar nicht kaufen...
(Ich muss an dieser Stelle aber zugeben, das ich mir Crysis gekauft habe... Wollte dann doch mal die Grafik am heimischen Rechner erleben ;P)

Mir persönlich gefallen fast alle alten SNES Spiele weitaus besser als die Heutigen Next-Gen Titel. Es gibt einfach nichts über "Secret of Mana" oder 'ne Runde "Super Mario World". Das sind Spiele, die immer was besonderes bleiben werden - Und das ist gut so!
Übrigens liebe ich FF6 (bzw hierzulande FF3) für den SNES - Doch die ganzen Teile danach kann ich nicht ausstehen :/

Doch kommen wir mal zu Spielen wie "Little Big Planet". Ich hab's mir gekauft und bin sehr froh darüber! Eines der besten Spiele das ich seit langem gespielt habe :)
Sowas wäre früher zB gar nicht möglich gewesen... Ebenso das zuvor genannte MGS4. Da steckt so viel drin, das hätte man einfach auf einer PS2 nicht gut genug rüberbringen können... Wobei MGS zu seiner Zeit schon was ganz besonderes war... Und auch bis Heute irgendwie unerreicht (Das Remake auf dem Gamecube war nicht halb so gut ;( )!

Ich glaub ich mach dann hier lieber schluss bevor ich noch ellenlange Texte schreibe, die keinen Sinn ergeben.

[Steve]

Ich denke es hat auch eine Menge damit zu tun, wie man die damalige Zeit erlebt hat. Als Kind. Heutzutage ist alles, muss man sich wohl eingestehen nicht mehr so unbeschwert wie zu Zeiten des SNES. Man konnte sich sehr viel besser auf die Spiele einlassen, als es heute der Fall ist. Heutzutage wird auch viel mehr Wert darauf gelegt etwas kurzweilig, super präsentiertes zu erstellen, um die Muskeln der Next Gen spielen zu lassen. Das der Spaß an zweiter Stelle steht, ist subjektives Empfinden, meiner Meinung nach. FAR CRY 2 was hier gerne als Beispiel genommen wird habe ich etwa 30 Stunden gespielt. Und es ist ein Ego-Shooter. Wenn es nur ein Grafikblender wäre, hätte ich keine 30 Stunden investiert. Das es hier und da relativ eintönig ist, sehe ich ein. Aber das ist auch ein Problem der alteingesessenen Zocker: Sie suchen Innovationen, können keine finden, sind frustriert und stempeln ab.

[Mogry]

@Solid:
Das hat alles schon Sinn gemacht.

@Blue:
Zum Beispiel gibt es keine offenen Kämpfe, sprich keine frei umherlaufende Gegner. Es gibt nur noch Zwischengegner die man alleine bekämpft (mit Hilfe deiner Begleiterin).
Die Gebiete an sich sind sozusagen unterteilt. Man kann zwar verschiedene Wege einschlagen aber sonst gibt es nicht wirklich Freiraum...
Nun gibt es noch Felder die einen sozusagen an einem bestimmten Punkt katapultiert (Sonic lässt grüßen). Es gibt auch Passagen die man nur mit der Partnerin überwinden kann. Das ganze kann zwar im Coop ganz nett sein aber auf Dauer dürfte das wohl zu wenig sein.

[Sanguis]

Zitat von Steve

@Sanguis:
Hast du es WIRKLICH gespielt, oder ist das nur Wissen durch andere ?

Ich habe es mir gekauft, das erste Spiel seid langem, wie gesagt. Zwar für den Computer und nicht für die Konsole, aber dennoch. Ich fand's trotzdem leer. Möglich dass es an dem großen Universum mit viel Potenzial lag, aber viel anregende Beschäfitigung habe ich darin nicht gefunden. Abgesehen vielleicht vom recht sinnfreien rumkurven mit'm Buggy über irgendwelche Monde.

[Gridlock'd]

Übrigens liebe ich FF6 (bzw hierzulande FF3) für den SNES - Doch die ganzen Teile danach kann ich nicht ausstehen :/

Das ist das erste mal, das ich jemandem begegne, dem Final Fantasy VII keinen Spass gemacht hat. Geschweige denn Final Fantasy VIII und Final Fantasy IX. Storymäßig kommt da meiner Meinung nach nicht viel ran. FF6 (FF3) ist aber auch einer meiner Favoriten für das Super Nintendo.

Die meisten hier dürften mit den Spielen von früher auch ihre eigenen Erinnerungen verbinden, die sie besonders schön machen, was auch diese Sehnsucht erklärt, aber rein objektiv gesehen waren die Spiele damals auch nicht unbedingt besser.

Es ist schon richtig, dass man damit schöne Kindheitserinnerungen verbindet.
Trotzdem bin ich der Meinung, dass die Spiele früher mehr Tiefgang hatten.
Vielleicht, und das ist ein Gedanke, der mir in diesem Augenblick durch den Kopf schießt, wird man einfach dadurch das man älter wird, anspruchsvoller und ist nicht so leicht zu beeindrucken, wie früher.

Kein Wunder, besteht der Großteil der Spielerschaft eben aus Casuals, die sich sogar beschweren, dass ihnen Spiele zu schwer sind. Sowas hätte es damals einfach nicht gegeben.

Stimme ich vollkommen zu. Dadurch bleiben bei vielen Spielen die Erfolgserlebnisse aus. Man will manche Spiele so schnell wie möglich beenden, weil man bei den Endgegnern das große Gähnen bekommt.

[Veyrne]

Meiner Ansicht nach besitzt auch das Sortiment der aktuellen Generation recht tolle Spieleerlebnisse. Dieses Mal sind's aber Spiele, auf die viele Leute nicht so sehr achten. Es gibt Enttäuschungen. Aber langsam wird der Ruf nach neuartigen Konzepten immer lauter. Und sogar EA scheint's gelernt zu haben!

[Biohazard]

Von was ich sehr enttäuscht war, war Alone in the Dark 5.Mit der heutigen Nextgen hätten sie ein tolles atmosphäres Spiel erstellen können, aber nein sie mussten ja ein Action Spiel draus machen damit es sich ja zu der heutigen Jugend anpasst. Ich finde auch sie haben viel zu viel zeit verbracht mit der ganzen Physik zu arbeiten anstatt die ganzen Glitches wegzubekommen und dem ganzen rest. Selbst die Story ist öde, grafik alles schön und gut aber wenn das gameplay so schlecht ist, macht es das Spiel nicht toll. Bin seh enttäuscht von dem Spiel, habs aber mit frust durchgespielt.
Aber zum glück kam EA und brachte Dead Space raus, das wohl das Spiel des Jahres hoffendlich sein wird! ^^
Auf den Kinofilm und den 2ten Teil bin ich noch sehr gespannt.

[b.rog]

8 monate später.

oromei yugen julong entdeckt einen interessanten thread. er MUSS darin posten.


ich als spieler seit ende der 80er (amiga 500 war damals das höchste der gefühle und hatte noch so um die 2.500 DM gekostet (!)) habe viele generationen von spielen miterlebt.

es begann alles mit the bard's tale (teil 1 - wer entsinnt sich noch an skara brae und die sinister road? ), the faery tale adventure und boulder dash.

die spiele waren grafisch und soundtechnisch nicht so der bringer, selbst für die zeit "damals" nicht. aber sie fesselten unsere ganze familie wochen-, wenn nicht gar monatelang vor den monitor. es gab damals noch kein automapping. wir zeichneten unsere dungeonkarten noch selbst nach, auf karopapier. mit stift.
wir hatten einen ganzen ordner voll.
the faery tale adventure war der hammer. dieses spiel, grafisch sogar mit rm2k verwandt (auch vom prinzip her) besaß eine welt von der größe von über 1.000 bildschirmen. das reichte dicke aus, um selbst nach wochen exzessivesten erforschungen durch unsere familie (wir wechselten uns beim spielen ab) noch eine menge blinder flecke auf der karte aufzuweisen. die quests erforderten hirn und vor allem selbsständiges handeln.
die spiele besassen trotz dieser umstände - oder wegen dieser umstände - eine gewaltige atmosphäre, die die jüngere spielergeneration nicht nachvollziehen kann. dazu kommen wir jetzt...

schwenken wir ins jahr 2009. der markt platzt von spielen, die auf die schnelle kohle von gelegenheitszockern aus sind. sie sind grafisch anspruchsvoll, quietschbunt. sie haben monumentale soundtracks, ein großes repertoire an bekannten synchronstimmen und kosten in der umsetzung stellenweise zweistellige millionensummen.

für was? für eine anspruchslose bande von 5minuten-zockern, die sich vom monitorgeflashe anlocken llassen wie die motten. die spiele haben null (als zahl: "0") spieltiefe. quests in mmorpgs bestehn zum großteil aus a (annehmen) und b (ablehnen). die spieler bekommen die erfüllung dieser aufgaben mehrfach vorgekaut. automatische karten. logs. websites mit hilfestellungen.
das nennt die spieleindustrie (die mir nunmehr aus marketingleuten zu bestehen scheint denn aus leidenschaftlichen spielern, die wie wir einem gemeinsamen hobby frönen) dann z.b rollenspiel.
ganz schön dreist.

würde man für solche aktionen ohrfeigen verteilen können, wären die krankenhäuser dieser welt von möchtegernspieleentwicklern belegt.

es gibt tatsächlich ausnahmen. jedoch wird nicht auf diese gehört, oder ihre konzepte gehen in einer lawine aus klickibunti-megaproduktionen der geldgeilen konkurrenz unter.

die game developers hören nicht mehr auf ihre communities, sondern müssen den plänen ihrer jeweiligen marketingabteilung folgen, die von der leidenschaft der spieler keinen blassen schimmer haben.

was ist nutzbringender? irgendwelche minutenspieler auf risiko in das eigene spiel zu verführen oder der treuen stammkundschaft die fahne zu halten?

ja, langzeitspieler sind verpönt.
aber ich spiele nicht z.b rollenspiele, um mal eben die werbung ind er glotze zu überbrücken. sondern ich spiele, um spass zu haben und gefordert zu werden.

heute gammeln zweistellige gigabytesummen an gamedateien auf meiner festplatte herum. rund 60% davon ungenutzt, weil das jeweilige spiel dahinter mir zu dämlich wurde. im wahrsten sinne des wortes. zu einfach, null spieltiefe, platte "story" (ich muss ohrfeigen verteilen), anspruchslosigkeit. für so etwas gebe ich kein geld mehr aus, habe ich mir geschworen. teilweise über 40 euro pro spiel. bei den mmo"rpg" (noch eine ohrfeige) noch plus dreizehn euro pro monat. schluß damit.

doch "damals" war es tatsächlich besser. monatelanges spielvergnügen - für die ganze familie! - und das ganze auf 1-3 disketten (1,44 megabyte je ) für vielleicht zwanzig DM.

vielleicht ist das der grund, weswegn ich auch heute noch mit freunden zusammen abenteuer in unserem p&p bestreite.


so, jetzt ist erst einmal dampf abgelassen.
ich grüße die alten haudegen, denen spieltiefe und -spaß mehr am herzen liegt als 5minuteneffektmassaker, die nur zum ziel haben, die spielerkonten zu leeren.

"(j)oin the adventurers guild."