Oh lass es ewig Herbst bleiben.. (eine Fabel)

[Luzze]

Ein Rehkitz lag neben einem Bäumchen nahe seinen Herden
Es sagte: "Komm, kleines Bäumchen, lass uns Freunde werden."

Der Frühling kam ins Land, so fing es an:
"Liebst du nicht auch die vielen bunten Blumen auf der Wiese?",
fragte das kleine unter den Ästen.
"Ja", so das Bäumchen, "Sie sind meine Schwestern."

Der Sommer zog daher, so meinte es:
"Liebst du nicht auch das saftig grünen Gräser?"
während es sich freudig darauf sonnte.
"Ja", sagt das Bäumchen, "Es sind meine Freunde."

Der Herbst trat heran und wiederum sprach es:
"Liebst du nicht auch die vielen bunten Früchte?"
und kaute an einer Rinde.
"Ja", sagte das Bäumchen, "Sie sind meine Kinder"

Der Winter brach herein,
hungrig brachte das Reh ein letztes mal hervor:
"Und... Liebst du nicht auch mich?"

So kehrte der Frühling wieder,
doch wo einst ein Baumchen war,
blieb nichts als ein kahler Fleck.

[Kartoffelsalat!]

Hm ... ich finde es irgendwie schön geschrieben, sozusagen fabelhaft - denn so wirkt auch der Stil -, jedoch muss ich zugeben, es nicht wirklich zu verstehen.

Was ist am Ende passiert?
Liebt das Bäumchen das Reh auch und gibt sich für es hin, lässt sich fressen?
Dann verstehe ich nicht, wo eine Lehre sein sollte. (Denn eine Fabel ist ja im Grunde immer lehrreich, das macht eine Fabel aus, wenn ich das recht gelernt habe.)
Ist es nicht so und das Reh frisst das Bäumchen gerade deswegen?
Okay, vielleicht sollte ich aufhören davon zu sprechen, dass ein Reh einen Baum frisst. Wobei es ja zuvor an Rinde kaut und dann hungrig ist, könnte ein Hinweis sein, dass eben doch.
Liebte der Baum das Reh und ist das Reh gestorben und war der Baum so trauererfüllt, dass er von daher verreckt ist?
Nun, dann sehe ich auch keine Lehre - wenngleich man natürlich sagen könnte, dass es die Abhängigkeit des Starken zeigt, irgendwie -, außerdem wäre ja noch was vom Baum übrig, nur eben verdorrt müsste es sein.
Meine vierte Theorie ist eine orbitale Laserkanone, die ich hier nicht weiter ausführen möchte.

Entweder sehe ich das Reh vor Bäumen nicht oder da fehlt irgendwie was. ^^
Hm ...

[Luzze]

Nein nein ^^
Ich geb zu, is unglücklich geschrieben, weil die erste 'Lehre' die ich darin verpacken wollte etwas mit liebe zu tun hatte und total untergegangen ist

Jetzt hab ich das ganze mehr auf Freundschaft bezogen

Das Bäumchen hat sich leichtsinnig mit dem Reh angefreundet (rehe fressen kleine Bäume) (okay, es ist ein bäumchen, es konnte nicht anders x_x)

Während der ganzen 'langen' Zeit, die ganze Freundschaft über redeten die beiden immerwieder miteinander, über die selben Themen
Das Reh hat die Sachen die ganze Zeit aufs Essen bezogen
Das Bäumchen hat die Anspielungen nicht kapiert, und hat alles auf seine Freunde/Verwandte bezogen
Im Winter dann, als das Reh nix mehr zu fressen hat, frisst es ganz dreist das Bäumchen. Es ist halt Pflanzen gegenüber skrupelos, was das Bäumchen in seiner Naivität nicht kapiert hat

Man kann das ganze aber auch eetwas anders und auf die Thematik der Liebe bezogen sehen, dass das Reh im Winter sehr verzweifelt ist, nicht skrupelos.
Da das Reh eigentlich immer nur vom Essen geredet hat, denkt es, dass das Bäumchen es versteht.
Wenn es gekonnt hätte, hätte es etwas anderes getan, aber durch seine 'Liebe' und die Verzweiflung hat es das Bäumchen zerstört. (Wie gesagt, der Sinn ist aber etwas untergegangen)

Auf einen Menschen übertragen wäre es dann:

zwei kennen sich sehr lange und sind gute Freunde. Ihre ganze Freundschaft lang haben sie aber irgendwie immer leicht aneinander vorbeigeredet, meinen sich aber zu kennen. Irgendwann verliebt sich der eine in den anderen. Er ist verzweifelt, weil er den anderen nicht lieben will, schafft es aber nicht sich dagegen zu wehren. Er macht ein Geständnis, die Freundschaft zerbricht.

[.ashitaka]

http://glandorp.de/11d/nichgeschaut.htm

Ganz unten. Deine Seite?

[Luzze]

ja, das ist eine alte datei meiner seite o_o; is ne sicherungsdatei auf der HP meines papas..
www.luzze.de.vu is meine aktuelle page, die fabel habsch aba runtergenommen.
Hört sich dämlich an, hab sie aber für den Lateinunterricht 'umgedichtet', sodass sie sich reimt.
Woher hast du den link eigentlich? ^^"

[Wolfhound]

Meine Meinung hatte ich ja schon in ICQ abgegeben (Und ich hatte richtig interpretiert ;D Ich glaube die Deutsch Schulaufgabe morgen kann kommen <3).

Ich finde deine Gedichte wunderschön =) Wobei ich aber sagen muss, dass ich die Englischen (hier noch unveröffentlichten) sogar einen Tick besser fand.

[Polymachaeroplagides]

Also, die "Lehre" hätte ich so wohl auch nur nach längerem Überlegen herausgefunden, wenn überhaupt. Dann hab' ich eine persönliche Aversion gegen Gedichte, die dann irgendwie keine sind, zumindest keine sein müßten und deshalb auch besser keine sein sollten. Ich finde hier irgendwie nichts, das diese äußere Form rechtfertigen würde, abgesehen von den Strophen, die die Aufzählung untermalen, was man aber auch in 'ner Prosaform mitbekommen hätte, sofern man sich als Leser nicht völlig beklopft anstellt. Also, das gefällt mir nur ganz persönlich nicht, weil's für mich nicht ausreichend gerechtfertigt scheint. Aber ich lass' mich da auch gern eines Besseren belehren.