Vorwort
Menschen treibt es dazu, etwas zu erschaffen; ich liebe es wirklich, Dinge zu erschaffen. Und weil ich kein
guter Maler, Zeichner oder Musiker bin, schreibe ich Software.
Kurz nachdem ich in die Computerei eingewiesen worden war, entwickelte ich
mein Interesse an Programmiersprachen. Ich glaubte, das eine ideale
Programmiersprache machbar sein müsste und ich wollte ihr Designer
sein. Später, nachdem ich etwas mehr an Erfahrung gewonnen hatte,
erkannte ich, dass diese ideale, allmächtige Programmiersprache doch
schwieriger sein könnte, als ich gedacht hätte. Aber ich hoffte immer noch,
eine Sprache zu designen, die für die meisten Sachen geeignet wäre, die ich täglich
machte. Das war mein Traum als Student.
Jahre später sprach ich mit Kollegen über Script-Sprachen, über ihre
Fähigkeiten und Möglichkeiten. Als ein Fan der Objekt-Orientierung seit
über 15 Jahren schien es mir, dass OO-Programmierung auch sehr
geeignet wäre für das Scripting. Ich forschte ein wenig im Netz herum, aber
die Kandidaten, die ich fand, Perl und Python, waren nicht ganz das,
wonach ich suchte. Ich dachte an eine Sprache mit mehr Möglichkeiten als
Perl und mehr objekt-orientiert als Python.
Dann erinnerte ich mich an meinen alten Traum und entschied mich,
meine eigene Sprache zu entwickeln. Zuerst spiele ich nur ein bißchen
während der Arbeit damit herum. Aber langsam wuchs es zu einem
Tool heran, das gut genug war, um Perl zu ersetzen. Ich nannte es
Ruby --- nach dem kostbaren roten Stein --- und veröffentlichte
es im Jahre 1995.
Seitdem haben eine Menge Leute Interesse an Ruby bekommen. Kaum zu glauben, aber in Japan ist Ruby mittlerweile populärer als Python.
Ich hoffe, dass es im Rest der Welt auch mal so gut ankommen wird.
Ich glaube, dass das Ziel des Lebens (zumindest teilweise) ist,
glücklich zu sein. Aufgrund dieser Überzeugung ist Ruby so designed,
dass Programmieren nicht nur einfach sein soll sondern auch noch Spaß
macht. Ruby erlaubt einem, sich auf die kreative Seite des Programmierens
zu konzentrieren, mit weniger Stress. Wer mir nicht glaubst, lese dieses
Buch und probiere Ruby aus. Ich bin sicher, dann wird er/sie mir zustimmen.
Ich bin den Leuten sehr dankbar, die zur Ruby-Community hinzugestoßen
sind; sie haben mir sehr viel geholfen. Manchmal habe ich das Gefühl, Ruby
sei wie mein Kind, aber tatsächlich ist es das Ergebnis der gemeinsamen
Arbeit vieler Leute. Ohne ihre Hilfe wäre Ruby niemals das geworden, was es ist.
Ganz speziell bin ich den Autoren diese Buches dankbar, Dave Thomas und
Andy Hunt. Ruby war niemals eine besonders gut dokumentierte Sprache.
Weil ich es immer vorgezogen habe, Programme zu schreiben statt
Dokumente, sind die Ruby-Handbücher weniger gründlich
als sie sein sollten. Man musste schon den Quellcode lesen, um das genaue
Verhalten der Sprache zu kennen. Aber nun haben Dave und Andy diese
Arbeit für euch getan.
Sie entwickelten Interesse an einer wenig bekannten Sprache aus dem
Fernen Osten. Sie untersuchten sie, lasen tausende von Zeilen Quellcode,
schrieben unzählige Test-Scripts und E-Mails, klärten das undurchsichtige
Verhalten der Sprache, fanden Bugs (und behoben auch einige) und schließlich
setzten sie dieses großartige Buch zusammen. Nun ist Ruby sicherlich
gut dokumentiert!
Ihre Arbeit an diesem Buch war nicht einfach, Während sie es schrieben,
änderte ich die Sprache selber. Aber wir arbeiteten zusammen an den
Updates und dieses Buch ist so exakt wie möglich.
Meine Hoffnung ist es, dass beide, Ruby und dieses Buch, dazu dienen, euch
das Programmieren einfacher und fröhlicher zu gestalten.
Habt Spaß!
Yukihiro Matsumoto, a.k.a. ``Matz''
Japan, Oktober 2000
Extracted from the book "Programming Ruby -
The Pragmatic Programmer's Guide"
Übersetzung: Jürgen Katins
Für das englische Original:
©
2000 Addison Wesley Longman, Inc. Released under the terms of the
Open Publication License V1.0.
That reference is available for
download.
Diese Lizenz sowie das Original vom Herbst 2001 bilden die Grundlage der
Übersetzung
Es wird darauf hingewiesen, dass sich die Lizenz des englischen Originals
inzwischen geändert hat.
Für die deutsche Übersetzung:
© 2002 Jürgen Katins
Der Copyright-Eigner stellt folgende Lizenzen zur Verfügung:
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