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Review der PAL-Version


von Snoopy

 
 

 
  Terranigma ist der dritte Teil der Soulblazer-Reihe und erschien nach seinen beiden Vorgängern, Soulblazer und Illusion of Time, 1996 für das SNES. Enix brachte diesen Leckerbissen aber nur in Japan und Europa auf den Markt. Terranigma ist ein klassisches Action-Adventure mit einigen Spezialelementen, wie etwa dem Aufbauen von Städten.

Die Welt von Terranigma ist sehr schön gestaltet, im Grunde ähnelt sie unserem blauen Planeten wie ein Ei dem anderem. So gibt es all unsere Kontinente und viele Inseln, diese sind nur in eine spielerische Atmosphäre eingebaut. So wird man vor die Aufgabe gestellt versunkene Kontinente wieder an die Oberfläche zu befördern, Flora und Fauna ins Leben zu rufen und gänzliches Leben auf die Welt zurück zu holen.

Die Grafik ist für SNES-Verhältnisse wirklich erstaunlich gut und nicht viele Spiele konnten damals mithalten. Alles wirkt recht farbenfroh, aber nicht zu bunt, hübsche Animationen der Figuren und schön detailiert gezeichnete Hintergründe runden das Gesamtbild ab. Grafische Leckerbissen waren zudem die dezent animierten Zwischensequenzen. Allerdings sieht der Held Ark etwas merkwürdig aus, wenn er über die Landkarte flitzt, in den Spielszenen stimmen die Proportionen aber wieder. Die Musikuntermalung des Games ist ebenfalls sehr stimmungsvoll geworden, sie ist immer genau den jeweiligen Situationen angepasst. Mal schnell und actionlastig, dann wieder verträumt, ruhig und geheimnisvoll. Insgesamt wahrscheinlich kein Soundtrack, wie etwa Chrono Trigger, den man sich extra kaufen würde, aber im Spiel passt das alles sehr gut zusammen. In Sachen Dungeons gibt es wieder eine Auswahl von verzweigten Höhlen bis hin zu gruseligen Schlössern. Ihr müßt euch auch durch die verschiedensten Landstriche wie etwa Wüsten, Gebirge oder Wälder kämpfen.

Terranigmas Story ist von Anfang an spannend und wird auf dem gleichen Level gehalten (so etwas kann Enix sehr gut, ich denke da an die Dragon Quest Reihe). Das Game hat eine ganze Palette abwechslungsreiche und interessante Schauplätze. Durch das gesamte Spiel steuert ihr Ark, einen Jungen aus dem Dorf Krysta. Unterwegs trefft ihr jedoch immer wieder auf ein paar hilfreiche Freunde, die euch für kurze Zeit begleiten, steuern könnt ihr allerdings ausschließlich Ark. Zusammen mit seinen Freunden aus dem kleinen Dorf stellt Ark natürlich eine Menge Unsinn an, so auch an einem Tag, als die ganze Truppe im Haus des Weisen eine seltsame, geheimnisvolle, blaue Tür untersucht. Der Weise hatte strengstens verboten, diese Tür jemals zu öffnen, aber natürlich ist das kein Grund für den neugierigen Ark. Seine Freunde und er versuchen sie zu öffnen, doch als das mißlingt, schmeisst er kurzerhand einen Tonkrug dagegen und, siehe da, plötzlich öffnet sie sich. Ark ist der einzige, der mutig genug ist und ins Kellergewölbe vordringt. Unten angekommen sieht er eine Truhe, die er kurzerhand öffnet. Heraus kommt ein kleiner komischer Fellball, der sich als Fluffy vorstellt, aber nicht nur das, alle Dorfbewohner erstarren plötzlich zu Eis. Die einzigen, die nicht verzaubert wurden, sind er selbst, der Weise und Fluffy. Der Alte erzählt Ark, nur er könne diesen "Fehler" wieder rückgängig machen und bittet ihn fünf Türme aufzusuchen. Das ist der Beginn eines langen Weges den Ark vor sich hat...

Kommen wir zuerst zum Menü, das ein wenig ungewöhnlich ist. Mittels Knopfdruck hüpft ihr in eine Truhe und seid im Hauptmenü, in dem nun der kleine Fellball Fluffy gesteuert wird. Dieser führt euch zu den verschiedenen Optionen wie Rüstungskammer, Waffenkammer, Utensilienkammer und Bibliothek. Erst einmal in einem Untermenü angekommen, könnt ihr weiter Optionen auswählen. Nehmen wir als Beispiel die Bibliothek: dort habt ihr die Möglichkeit die Karte vom jeweiligen Dungeon, in dem ihr euch gerade befindet, zu betrachten oder ihr könnt sämtliche Attacken begutachten, die ihr auszuführen im Stande seid. Zu guter Letzt befindet sich hier auch die Zaubertruhe. Allerdings kann das Auswählen der Untermenüs ganz schön umständlich werden, denn manche der Optionen brauchen etwas länger, um aufgerufen zu werden, als andere. Das war somit kein so cleverer Schachzug von Enix.

Daß in Terranigma gezaubert werden kann, versteht sich von selbst, jedoch ist die Magie so eine Sache für sich. Ihr findet auf eurem Weg immer wieder blaue Kristalle, die ihr in Städten in Magieringe mit integriertem Angriffszauber verwandeln lassen könnt, natürlich nur gegen Bezahlung. Zaubermedaillen mit Unterstützungszauber werden euch an bestimmten Orten überlassen oder gekauft. Jeweils ein Ring oder eine Medaille verfügt über einen einzigen Zauber, dann ist er verbraucht! Dieses System erfordert ergo eine Menge Geld und Kristalle. Allerdings sind Magien nicht unbedingt notwendig, da sich Angriffe mit der Waffe meist sehr viel wirkungsvoller gestalten. Ihr könnt die Zauber auch nur einsetzen, wenn ihr im Besitz einer besonderen Truhe seid. Waffen, meist aus den Kategorien der Speere, Lanzen und Stäbe, Ausrüstungen und andere Items, wie Heil- und Götterknollen, Gegengift oder ähnliches, werden in Städten gekauft. Doch auch in zahlreichen Schatztruhen kann man eine Menge brauchbares Inventar entdecken. Gespeichert wird mittels eines besonderen Buches, welches sich in Städten und Dörfern in einem Hotel befindet; hier könnt ihr zudem auch eure Lebenspunkte wieder aufrischen. Diese Bücher befinden sich darüber hinaus an unterschiedlichen Orten auf eurem Reiseweg, ihr habt also nicht nur in Städten die Möglichkeit zu sichern. Ark hat noch einige besondere Fähigkeiten, diese werden allerdings nicht erlernt, ferner muß er bestimmte Gegenstände finden, die ihn schwimmen oder tauchen lassen. Allerdings besitzt er von Anfang an "normale" Fähigkeiten, wie springen oder klettern.

In den Echtzeitkämpfen kann unser Held verschiedene Attacken ausführen, die mit Hilfe bestimmter "Tastenkombinationen" ausgelöst werden. Zum Beispiel: wenn ihr im Sprung angreift, wird ein Wirbelschlag freigesetzt oder ihr rennt und es kommt ein Blitzstich dabei heraus. Er hat noch viele andere Attacken, diese können im "Fluffy"-Menü nachgelesen werden. Nur, was mich an den Schlachten etwas stört: die Gegner in den Kampfbereichen, sind teilweise zu einfach zu besiegen, es gibt keine extrem schweren Brocken in dem Spiel. Das ist dennoch nur ein kleines Manko, denn Terranigma bietet mit Rätseln, Sidequests, wunderschön epischer Story und einer netten Städtesimulation interessanten Spielspaß und recht viel Abwechslung. Diese Städtesimulation muß man sich so vorstellen: auf eurer Reise kommt ihr naturgemäß in die verschiedensten Städtchen und Dörfer. Mit bestimmten Aktionen, wie etwa Reisen, könnt ihr sie wachsen lassen und den Handel ankurbeln. So müßt ihr mal Gegenstand "X" nach Stadt "B" bringen und nehmt dafür wieder etwas für Stadt "A" mit. Das können Gegenstände, Personen oder auch nur Informationen sein. Hört sich am Anfang vielleicht etwas langweilig an, aber es macht Spaß. Das Ganze ist wohl am ehesten mit der Stadtsimulation in Breath of Fire II zu vergleichen.

  Fazit : Gelungenes Action-Adventure aus dem Hause Enix. Wer Spaß an solchen Games hat, sollte zugreifen, auch wenn die Gegner etwas zu leicht sind. Die Story ist wunderschön und das Game bietet hin und wieder kleine, interessante Nebenquests. Was am allerwichtigsten ist, die deutsche Übersetzung ist bei Terranigma wirklich sehr gut gelungen (hat man ja leider bei den deutschen Umsetzungen nicht all zu oft).
 

 

 

Spielspaß