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Shinra, ein Name, der für Reichtum und Macht, aber auch Habgier und Niedertracht steht.
Mako, die reine, überlebenswichtige und kostbare Energie des Planeten.
Midgar, High-Tech-Stadt gebaut auf elenden Slums, beherrscht von einem übermächtigen Konzern.
Avalanche, Rebellengruppe und Bewahrer dieser Welt vor Ausbeutung.
Cloud Strife, Ex-Mitglied von Shinras Eliteeinheit Soldat.
Hektik herrscht auf dem Weg zum Reaktor Nr. 1, denn Avalanche und der Söldner Cloud wollen einen Makoreaktor in die Luft jagen. Barret, der Chef der Rebellen, misstraut Cloud wegen dessen Vergangenheit. Letztendlich können sie jedoch gemeinsam den Wächter des Reaktors besiegen und den Komplex sprengen. Nach getaner Arbeit treffen sich alle Akteure in den Slums in Tifas Bar, dem Stützpunkt der Untergrundgruppe. Tifa ist eine alte Jugendfreundin von Cloud und überredet ihn, weiter für Avalanche zu arbeiten. Barret ist damit gar nicht einverstanden, denn Cloud ist für ihn nichts weiter als ein geldgieriger Söldner, den die Sache, für die sie einstehen, gar nicht interressiert. Auf Tifas Bitten hin können sich aber alle einigen und Cloud ist für den nächsten Auftrag engagiert. Nach der Explosion herrscht Panik in Midgar, die Leute aus den Slums dürfen nur mit Ausweisen in die obere Stadt und der Zug, der Midgar umkreist, wird ständig kontrolliert. Eine schwere Aufgabe steht vor Cloud und seinen Gefährten, wie sollen sie an den nächsten Mako-Reaktor herankommen, um ihn ebenfalls in Schutt und Asche zu legen?
Was für eine Story und was für ein Spiel. Aufgrund der Differenzen zwischen Square und Nintendo erhielt Sony mit ihrer PSOne die Gelegenheit das sichere Big-N-Ruder der Final-Fantasy-Serie zu übernehmen und dieser Zustand hat sich mittlerweile auch auf der Folgekonsole fest etabliert. Final Fantasy ist heute von der PSOne gar nicht mehr wegzudenken, auch wenn sich Square, zuletzt mit Final Fantasy Chronicles, Nintendo wieder genähert hat. 1997 trat Final Fantasy VII das FF Debüt auf der PSX an. Neue Konsole, altes Glück. Die Storyline ging weg von dem fantasievollen Altertümlichen und mehr ins Futuristische. Man wollte sichtbar etwas völlig anderes erschaffen, als es der Spieler von bisherigen Final Fantasy Games gewohnt war. Toll gerenderte 3D-Hintergründe, detailiert gestaltete Städte und Dörfer, den jeweiligen Situationen angeglichene Farben schaffen düstere, belebte und geheimnisvolle Orte und damals wie heute unvergleichliche CGI-Filme. Die Summons sehen klasse aus und ihre magischen Angriffe sind sehr gut animiert und lassen es gewaltig krachen, etwas schwächer auf der Brust, aber immer noch sehenswert sind die restlichen Magieeffekte ausgefallen. Die fantastische Musik komponierte, wieder einmal, Nobou Uematsu. Einfach wunderschöne Tracks wie, Aerith Theme, FFVII Main Theme und One Winged Angel sind absolute Meisterstücke aus Uematsus Feder. Ich frage mich jedesmal, wie der Mann allein mit seinen Melodien dem Spieler die Atmosphäre des Games vermitteln kann?
Allerdings hat FFVII auch seine Schattenseiten, die Polygonfiguren wirken sehr hölzern und klobig, im Kampfbildschirm sieht das Ganze dann wieder relativ vernünftig aus, sowie die fürchterliche deutsche Übersetzung. Sie ist teilweise völlig aus dem Kontext gerissen und oft fragt sich der Spieler: "Wovon oder mit wem reden die Figuren gerade?". Die leider schon Square-üblichen, dicken Pal-Balken erwähne ich erst gar nicht. ;-)
Über Cloud Strife, den Helden des Spieles, ist anfangs noch sehr wenig bekannt, aber natürlich erfährt der Spieler im Laufe der Story immer mehr über dessen Vergangenheit. Barret Wallace ist der Anführer der Rebellengruppe Avalanche und hat eine kleine Tochter, Marlene. Für ihn steht fest, daß Shinra irgendwie für den Tod seiner Frau verantwortlich ist, deshalb hat er nur ein Ziel: Shinra zu stoppen. Tifa Lockheart ist Clouds Jugendfreundin, zusammen sind sie in Nibelheim aufgewachsen und nachdem Cloud die Stadt verlies, machte sie sich auf den Weg nach Midgar. Dort eröffnete sie eine Bar und tritt später Avalanche bei. Aerith Gainsborough, das geheimnissvolle Blumenmädchen, hat seltsame Kräfte und aus einem unbekannten Grund will Shinra dieses Mädchen für sich gewinnen. Neben Cloud ist sie einer der Hauptcharaktere in FFVII. Red XIII ist eine Art Löwe mit rotem Fell und glühendem Schwanz. Seine Rasse wird leider nie bezeichnet, klar ist jedoch, daß er der letzte Überlebende seines Volkes ist. Er schließt sich Cloud an, als dieser ihn im Shinra Konzern durch Zufall befreit. Cid Highwind ist ein exzellenter Pilot und träumt davon endlich ins All zu fliegen, nachdem er seine große Chance verstreichen läßt, um ein Crewmitglied zu retten. Derweil bastelt er an verschiedenen Flugmaschienen. Yuffie Kisaragi, eine Ninja, verbringt ihre Zeit damit, hilflosen Reisenden das Geld aus der Tasche zu ziehen. Ihr Leben verändert sich, als sie auf Cloud und seine Gefährten trifft und sich entschliesst, Avalanche beizutreten, aus was für einem Grund auch immer. Cait Sith ist ein merkwürdiges Kerlchen. Eine, in die Zukunft sehende, kleine Katze sitzt auf einem fetten Mog, mehr steckt wohl nicht dahinter oder vielleicht doch? Vincent Valentine, ein sehr geheimnisvoller Charakter, auch über ihn wird erst im Laufe des Spiels die volle Wahrheit bekannt, ebenso wie seine Motive warum er Cloud zur Seite steht. Und dann wäre da noch Sephiroth...???
Steuern könnt ihr jeweils drei Charaktere gleichzeitig, ihr solltet aber auch alle anderen Figuren regelmäßig in eure Party aufnehmen und gleichmäßig ausbilden, das zahlt sich an manchen Stellen aus. Wie bei den Vorgängern üblich, gibt es auch in diesem Final Fantasy eine Anfängerhalle, in der die verschiedensten Dinge erklärt werden, wie etwa Kampfverhalten, Zauber, Steuerung und Speichermöglichkeiten. Speichern könnt ihr an Save Points, die aussehen wie ein dickes, kristallenes Fragezeichen. Auf der Weltkarte könnt ihr immer absichern, sowie später eure Teams per, PHS genanntem, System austauschen. Die Weltkarte ist etwas karg ausgefallen, sieht irgendwie leer aus das Ganze. Dafür sind die Städte um so schöner und detaillierter. Orte wie Midgar, Eisstadt, Junon und Goldsaucer sind sehr abwechslungsreich gestaltet. In den verschiedenen Locations habt ihr meist die Möglichkeit, euch mit neuem Inventar von Rüstungen, Waffen und Zubehör bis Items einzudecken. Am Wegesrand und in Dungeons finden sich hin und wieder ein paar Schatztruhen, in denen sich immer etwas Brauchbares versteckt. Zudem befindet sich meist ein Hotel in den Städten, in dem ihr übernachten und eure Energien wieder auffüllen könnt. Selbstverständlich könnt ihr das auch mittels verschiedener Tränke oder Zaubersprüchen erledigen, aber so ein Hotelbettchen hat doch auch was für sich. ^-^
Die Magie in Final Fantasy VII ist sehr umfangreich. Sie basiert auf runden Magiekugeln, die man Substanzen nennt. Es gibt fünf unterschiedliche Grundsubstanzen. Grüne Substanzen lösen Heilzauber, wie etwa Wiederherstellen und Angriffszauber, wie etwa Eis aus. Die unabhängigen lila Substanzen dienen zur Statusverbesserung, wie etwa Gegenangriff oder HP-Plus. Dagegen sind die blauen Substanzen Unterstützungszauber, die nur in Kombination mit anderen Substanzen funktionieren, wie etwa bei einem ausgesprochenen Feuerzauber gleichzeitig MP absorbieren. Gelbe Kugeln sind Befehlssubstanzen, die weitere Kampfbefehle zulassen, wie etwa Feindeskönnen, mit dem ihr die Zaubertechniken bestimmter Gegner erlernt. Zu guter letzt gibt es die roten Kugeln, die Aufrufsubstanzen sind. Mit ihnen könnt ihr die bekannten und auch viele neue Monster beschwören, damit sie euch im Kampf tatkräftig unterstützen, wie etwa Ifrit, der das Element Feuer führt, Shiva, die Eislady, Leviathan, Herrscher über das Wasser und Alexander, der Heilige Kämpfer.
Die grüne Substanz hat noch eine Besonderheit, denn die meisten ihrer Zauber haben verschiedene Level, die nach und nach erlernt werden, je öfter man sie anwendet und je mehr AP Punkte man bekommt. So steigt beispielsweise Schwerkraft von Demi über Demi 2 zu *tusch* Demi 3, erreicht damit den Masterzustand und ist somit weit effektiver geworden. Irgendwann werdet ihr sogar die Möglichkeit haben, Meistersubstanzen, nicht zu verwechseln mit den Substanzen, die den Masterzustand erreicht haben, zu besitzen! Jede davon besitzt alle einzelnen Fähigkeiten, der jeweiligen Farbe. Das gilt nur für die Grüne-, Rote- und Gelbe Substanz. Aber bis dahin liegt ein sehr langer Weg vor euch!
Jedes Partymitglied ist fähig, die Substanzmagien auszurüsten und zu erlernen. Eure Waffen und Rüstungen haben unterschiedlich viele, der sogenannten, Slots, in die jene Subtanzkugeln eingesetzt werden. Ebenso gibt Slots, die miteinander verbunden sind, so etwas ist für die blaue Substanz prädestiniert. Ihr könnt und müßt die unterschiedlichen Subtanzen untereinander kombinieren, um das beste für eure Charaktere herauszuholen. Die Kugeln dienen aber nicht nur der Magie, sondern sie verändern auch euren Status. Die grüne Substanz verringert beispielsweise euren Stärkewert, aber dafür erhöhen sich eure Magiepunkte etwas. Die anderen Veränderungen laufen nach dem selben Schema ab, probiert es einfach selber aus.
Die Kampfbildschirme haben sich zum Positiven weiterentwickelt, durch die neuen Grafikmöglichkeiten wirkt natürlich alles viel realistischer, weil plastischer, als dies noch der Fall in FFVI war. Veränderte Blickwinkel während des Kampfes und schnelle Kameraschwenks erzeugen viel Dynamik, dazu sind Feinde und eigene Charaktere bei jedem Zug sehr schön animiert. Die eventuellen Statusveränderungen sieht der Spieler gleich im Kampfgeschehen anhand der Gestik des Charakters, wie etwa grün-schwarze Blasen über dem Kopf, wenn er vergiftet ist. Natürlich begleitet uns auch in FFVII das ATB System. Sobald die Energieleiste voll ist, wird eine der Optionen Schlag, Zauber, Aufruf, Objekt, sowie ein Befehl, wie etwa Stehlen oder Feindeskönnen, je nachdem was der Charakter für eine gelbe Substanz gekoppelt hat, ausgewählt und ausgeführt.
Eine Neuerung sind die Limitangriffe. Jedesmal, wenn ihr Schaden von euren Gegnern einstecken müßt, füllt sich eine spezielle Leiste. Sobald sie vollständig gefüllt ist, seid ihr in der Lage, einen dieser Angriffe auszuführen. Jede eurer Figuren erlernt diese unterschiedlichen Limitangriffe bis zu Level Drei automatisch, Level Vier bekommt man sobald eine spezielle Aufgabe erledigt wird. Jede Limitebene hat meist zwei verschiedene Angriffe, bis auf ein, zwei Ausnahmen. Diese Angriffe sind sehr effektiv und man sollte sie ausführen, sobald sie einsetzbar sind.
Ein Final Fantasy wäre natürlich nichts ohne diese "netten" Zufallskämpfe, die euch sowohl auf der Weltkarte, als auch in den verschiedenen Dungeons über den Weg laufen. Es hält sich aber alles in Grenzen und es gibt weitaus schlimmere Games mit viel mehr REs. Die Dungeons und Kampfgebiete reichen von einfachen Höhlen und großen, kalten Gletschern, über Wüsten und Wälder bis hin zu riesigen Militärstädten und ausgebrannten Vulkanen. Über den Schwierigkeitsgrad der Gegner läßt sich streiten, ich finde ihn ein bißchen zu niedrig, aber es ist durchaus okay, gleichmäßig ansteigend und man muß bedenken, daß dies das erste offiziell in Europa erschienene FF war. Einige Zwischen- und Endbosse haben schon kräftig was drauf. Aber dank gutem Aufleveln und richtigem Anwenden der Substanzen sollten auch diese Feinde kein schwerwiegendes Problem darstellen. Wer wirklich harte Kost will, der sollte zwei Spezialgegner aufsuchen und sich mit diesen ein wenig vergnügen, Gott sei Dank sind diese kein Muß, denn das sind wirklich außerordentlich schwere Brocken. *Schwitz*
Zum Abschluß kann ich nur noch auf die kleinen, wirklich gut gemachten Sidequest aufmerksam machen. Die größte von diesen Nebenaufgaben ist sicherlich die Chocobozucht, ich fand das immer sehr amüsant, die verschiedenen Rassen auszubrüten und eine dicke Belohung winkt auch für den Aufwand. Das Snowboard fahren hat sogar mir Spaß gemacht, obwohl ich mich mit solchen Sachen nicht gleich anfreunde. Eine Menge dieser kleinen Spiele findet ihr im Goldsaucer, eine Art Vergnügungspark, da könnt ihr Motorradrennen fahren, beim Achterbahnfahren Ufos abschießen und noch vieles mehr.
Fazit : Final Fantasy VII ist und bleibt ein Meilenstein in der FF Historie. Auf einer neuen Plattform und erstmals mit herrlichen CGI-Sequenzen. Spitzenmäßige Story, interessante Charaktere und wunderschöne Musikuntermalung gestalten eine tolle Atmosphäre, man ist für Stunden am Fernseher gefesselt. Nette Minispiele sorgen für reichlich Abwechslung. Einzige Schwachpunkte, eher nur Pünktchen, die leicht klobig/hölzern wirkenden Charaktere und der, ein bißchen zu niedrige, Schwierigkeitsgrad. Die REs halten sich hier im Gegensatz zu FFVI doch in Grenzen und haben mich persönlich nicht gestört. Die deutsche Übersetzung ist nicht wirklich hitverdächtig, es geht zwar noch schlimmer, aber wenn möglich auf die US Version zurückgreifen. Für mich neben, oder meinetwegen auch mit, FFVI eines der besten Final Fantasy Games überhaupt.
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