RPG-Maker Quartier

Hier dreht sich alles um die RPG-Maker-Reihe von ASCII/Enterbrain. Der RPG-Maker ist ein Tool, mit dem du dir dein eigenes kleines Rollenspiel erstellen kannst. Du findest hier alles, was du dazu brauchst. Aber natürlich umfasst die Community noch mehr!
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 Betreff des Beitrags: Re: Mixtapes für Sommer und Herbst
BeitragVerfasst: Sa Mai 03, 2014 21:00 
Xhi hat geschrieben:
Niotq

Das bin ich!

Schön, dann kann ich wenigstens mal die Tapeidee loswerden, die schon ewig auf meiner Festplatte herumgammelt. In diesem Sinne: Danke für die Initiative. Ich weiß zwar nicht, ob du, Xhi, viel davon haben wirst, weil du mindestens die Hälfte schon kennen wirst, aber vielleicht ist es trotzdem keine verschwendete Zeit, auch für Morchel und... und... vielleicht noch jemanden, mal schauen. :)



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01. Cult of Luna - The Sweep
02. Jarboe & Justin K Broadrick - Decay
03. Demdike Stare - Erosion of Mediocrity
04. Andy Stott - Numb
05. Horseback - Retribution
06. Mondkopf - Cause & Cure
07. Mushroom's Patience - Morel
08. Divine Muzak - Afterparty
09. t h a c l t h i - Hinthial
10. Anna von Hausswolff - Deathbed

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 Betreff des Beitrags: Re: Mixtapes für Sommer und Herbst
BeitragVerfasst: So Mai 11, 2014 16:03 
Xhi hat geschrieben:
Sexual

Edit: Aber einen Link gibt's hier keinen.
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ベッピン物語

01 Holly Valance - State Of Mind
02 Database - New Disco
03 Sebastian - Love In Motion
04 Rob - Juno
05 FOE - Genie In A Cokecan (Alec Empire Remix)
06 Lee Jung Hyun - Vogue It Girl
07 CSS - Meeting Paris Hilton
08 Dream - Night On Fire
09 Major Lazer - Scare Me
10 Fumie Hosokawa - Poupée de cire, poupée de son
11 X8 - 拝啓、卑弥呼様 (Techno-Remix)
12 Mr.Kitty - Hands

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 Betreff des Beitrags: Re: Mixtapes für Sommer und Herbst
BeitragVerfasst: Do Mai 22, 2014 15:59 
Nun denn, Xhi, einiges hiervon hast du mir zwar schon vorgestellt, aber das ist ja andersrum bei meinem Tape nicht großartig anders und macht ganz generell auch überhaupt nichts aus. Mit Morthound hast du einen ausladenden Beweis voran gestellt, dass Cold Meat Industry lange Jahre einen sehr guten Riecher bei ihren Signings hatten, ein nicht zu aufdringliches, aber dennoch fesselndes Stück, dem man sein Entstehungsjahr eigentlich kaum anhört. Chelsea Wolfe hast du mir ja auch letztens verlinkt, und ich fand's eher seltsam, dass mir das Talent der Frau auf dem Album mit den hübschen griechischen Buchstaben nicht so wirklich aufgefallen ist. An dieser Verwunderung hat sich wenig geändert - sehr, sehr hübsches Waveetwas mit wummernden Beats und Frauengesang. Weiters werde ich jetzt all deinen Erwartungen trotzen und mich zurückhalten und NICHT verraten, an welchen anderen einflussreichen Künstler mich Volor Flex so ganz, ganz vage und entfernt erinnert, haha. Nein, im Ernst, diese Art Atmosphäre zu kreieren (da kommt mir wieder das Großstadt-Mitternachtsding in den Sinn, das hier wieder gut passt) ist etwas, das ich jedem hoch anrechne, der es versucht. Gut, bis auf Skrillex vielleicht, siehe "Leaving". White Hills waren mir sogar schon ein Begriff als Psychedelic-Rock-Band mit teils aberwitzigen Songlängen, "Heavy Psych" nennt RateYourMusic das. Daher habe ich jetzt auch etwas geringfügig anderes erwartet als dieses sparsame und repetitive, aber hochgradig - wenn es darum geht, auditive Bewusstseinserweiterung nicht nur durch billiges New-Age-Ethnoflair herbeiführen zu wollen - effektive Stück. Gefällt. Sehr. Auch die Hangtupfer. Ich wollte zuerst fragen, ob das auch wirklich eins ist, bis ich des Titels erst richtig gewahr wurde. Dass ich Money selbstverständlich ganz, ganz schrecklich geschmacklos und abscheulich finde, wird dich jetzt wohl kaum überraschen, nicht? Im Ernst, ich weiß zwar nicht, ob das Stück dem atmosphärischen Faden des Tapes sonderlich dienlich ist, aber... und den Rest kannst du dir ja selbst aus meinen ausführlichen laudationes zusammenstoppeln.

Blind Idiot God. Oh, ein Offbeat. Davon bin ich jetzt kein wahnsinniger Fan, aber der Approach dieser Band, bei der, wie ich grade sehe, auch noch Tim Wyskida von Khanate und Khlyst an den Drums sitzen sollte, ist glücklicherweise unorthodox genug, dass er das Stück für mich definitiv auf die gute Seite hinüberrettet. Etwas amorph, grade von der Struktur her, aber trotzdem sehr lässig, wenn auch sicher nicht mein bisheriges Highlight. Emancipator zählen zu den Acts, die du sicher annähernd ein Dutzend Mal im Quartier fallengelassen hast, die ich mir aber immer noch nicht genauer einverleibt habe. Der Remixer indes ist mir völlig unbekannt, und anscheinend ist das keine Schande. Ein Akkordeon, ein Banjo, Geigen, ein recht funkiger Bass, eine Flöte, ein Saxophon usw. usf... dieser Track scheut die Vielfalt nicht, zeugt von extensivem künstlerischen Austoben und klingt trotzdem wie aus einem Guss, und wenn jemand so etwas zuwege bringt, ist das auf alle Fälle meine Hochachtung wert, egal, ob nun Flying Lotus, Pimentola oder eben Emancipator. Große Kunst. Wie großartig du Actress findest, weiß ich natürlich bereits, und dieses Stück... hm, nachdem die atmosphärebetonte Seite deines Geschmacks hier schon aus allen Rohren geschossen hat, wirkt dieser LoFi-Track vielleicht auf den allerersten Hör eine Spur underwhelming, für sich allein genommen betrachtet verstehe ich allerdings deine recht intensiven Kopfkinoassoziationen - irgendwann muss da auch bei mir noch ein Album her. Die Veteranen von Kreidler sind mir dank deiner Wenigkeit ebenso mehr als einmal untergekommen. Nach eineinhalb Minuten meinte ich, dass es wohl einfach ein wenig dauere, bis das Stück in die Gänge kommt, und in der Tat wurde der Sound bald darauf um weitere Elemente angereichert und die ganze Geschichte ein klein wenig spannender. Nur warteten meine postrockgeschulten Ohren auf einen Ausbruch (vulgo: "Where the fuck is the drop?"), der sich nicht einstellen wollte. Ich hatte schon nach der ersten Minute so eine Ahnung, dass es so sein würde, trotzdem haben mir meine Hörgewohnheiten hier einen kleinen Streich gespielt, und ich bin hier nicht ganz so begeistert wie bei manch anderem auf diesem Tape. Kinit Her schließlich empfängt mich mit windschiefem, aber - oder vielleicht grade deshalb - nicht gänzlich uncharmantem Gesang und recht "alt" anmutenden Melodien - eine relativ freie und längenmäßig großzügig bemessene Interpretation von (Neo-)Folk, die dann im Drone versuppt, und der ich gerne zuhöre, das unbedingte Verlangen nach mehr habe ich hier aber nicht so ganz.

Im tl;dr-Falle: Über weiteste Strecken ziemlich wunderbar, vielen Dank. :)

...

...

...

BURIAL

Hach, ich konnte nicht anders.

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 Betreff des Beitrags: Re: Mixtapes für Sommer und Herbst
BeitragVerfasst: Mi Jul 09, 2014 20:41 
Ich bedanke mich für das bisherige Feedback und freue mich vor allen Dingen, Anna von Hausswolff endlich mal erfolgreich angebracht zu haben. :) Morchel, ich entschuldige mich dafür, dass ich bisher keines deiner Tapes bewertet habe - wenn ich das mache, dann soll es ja auch Hand und Fuß haben. Kommt in Bälde, versprochen! Erst einmal möchte ich allerdings meine längst überfällige zweite Zusammenstellung posten. Das siebte Stück ist vor hunderttausend Jahren schon einmal in einem meiner Mixtapes vorgekommen, aber daran erinnert sich wahrscheinlich nicht einmal mehr Xhi.

Fishing in Darkness


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01. Cisfinitum - Oskolok
02. Slowdive - Rutti
03. DK7 - Disarm
04. Trentemøller - Deceive
05. Nothing - In Metal
06. Gravenhurst - Down River
07. Mountain Men Anonymous - Bringing Out Your Dead
08. Julia Holter - Maxim's I
09. Cocteau Twins - Beatrix
10. Low - Lullaby

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 Betreff des Beitrags: Re: Mixtapes für Sommer und Herbst
BeitragVerfasst: So Jul 20, 2014 20:09 
Morchel. Jubilé beginnen ja... direkt menschlich, muss man sagen, keine halsbrecherischen time signatures, nette Riffs und Lärm im Bereich des schwer Erträglichen damit meinte ich "schwerstens Erträglichen" im Sinne von "sehr Erträglichen". Rats. Die kehlige Stimme dazu fügt sich ausgesprochen nett ein - ja, doch, gefällt, wenn auch ohne zu begeistern. La Pince lässt die charakteristische Stimme des Openers etwas vermissen, und auch ein wenig den melodischen Einfallsreichtum, "geht" aber recht gut "nach vorne", oder so. Ich mache mir jetzt schon Sorgen, dass mir irgendwann die noiserockkompatiblen Formulierungen ausgehen, aber erst einmal sehen, was noch kommt. Le Chômage... während ich überlege, was Xhi mit "glottal schattiert" meint, muss ich sagen, dass das alles recht sympathisch ist, grade die enthusiastisch wirkende Schlagzeugarbeit gefällt, und wenn gegen Ende dann noch das nett dissonante Ding im Hintergrund auftaucht, was ich so gern als Bratgitarre bezeichne... ja, mag ich sehr. Balladur... ein Drumcomputer (ist das einer?) ist durchaus mal eine Überraschung. Ich verstehe, warum Xhi von Depeche Mode spricht, die ich nicht bedingungslos verehre, auch wenn sie einige große Songs haben. Herrlich unterkühlte Atmosphäre, Gesang, der in den Achtzigern alles andere als fehl am Platz gewesen wäre, und... ja, die E-Gitarre kann was, wohlüberlegt eingesetzt, wirklich gelungenes Stück. The Box... ah, wir begeben uns mehr denn je auf LoFi-Terrain, nicht wahr? Warum auch nicht. Elektronisches Gesurre, das Freude macht, nebst Vocals, die mit einem Toys-R-Us-Mikrofon eingesungen worden sein könnten (das ist nicht mal so abwegig, es gibt Leute, die das tun, siehe z.B. Von Thronstahls "Imperium Internum" oder die gesamte Diskographie von Dead Raven Choir). Länger hätte das Stück zwar nicht dauern müssen, aber mir passt es, wie es ist. Ich hoffe allerdings, dass die Band auf LP-Länge nicht durchwegs genauso klingt. Delacave... hübsche weibliche Vocals mit latentem Scheißegal-Anstrich zu nicht minder appetitlichen Keyboards. Mag ich, ohne zu wissen, was dazu noch großartig zu schreiben wäre.

Judas Donneger geben sich soundtechnisch eher undurchsichtig und sehr eigenständig, das ist schon mal ein Plus. Diese Effekte, die ein wenig wie aus 70er-SciFi-Filmen geklaut klingen, verleihen dem Stück in der Tat einen recht abgedrehten Grundtenor, auch wenn ich kein unbedingter Fan des monotonen Sprechgesangs bin. Sicher einer der einprägsamsten Momente bisher! Nette Post-Punk-Gitarrenmalträtierungen gegen Ende. Meurtre... wertfrei gemeint ein lässiges Intro, bevor gehetzte Drums übernehmen und der Sänger die Brechstange auspackt. Den Gesang empfinde ich ehrlich gesagt als eher irritierend und zu viel des Guten. Jessica 93 beginnen aufregend mit Schrammeleien vor wuchtigen Drums. Was der Bass von mir will, vermag ich offen gesagt nicht recht zu beurteilen, die dunkel gefärbte Gesangsleistung allerdings mag ich sehr. Eines der stärksten Stücke bislang, und die vielen RYM-Genretags verleiten zum Ausprobieren des letzten Longplayers! Besoin Dead, das mit Abstand längste Stück des Tapes, steigt mit einem Gitarrentremolo ein, und für sowas bin ich ja immer zu haben, und stellt sich als die Art monoton heraus, für die ich sehr empfänglich bin. Keine Sekunde zu lang! Und nettes, schräges Geschrei am Schluss. Radikal Satan schlägt zunächst leisere Töne an, das Intro erinnerte mich vor allem aufgrund der Samples ein wenig an die Polen von Monopium, was sich dann aber schnell in Luft auflöst, wenn das Stück einen Gang hochschaltet und mit beschwörenden Vocals angereichert wird. Und grade die letzte gute Minute kann dann noch mit diesem Harmonika-Harmonium-Wasweißich-Ding eine sehr lässige Retroatmosphäre verbreiten. Sehr interessant. Chantal Morte setzen sodann wieder auf eine etwas billigere Aufnahmequalität, aber nichts, was zu unangenehm wäre. Leider nichts, was wirklich hängenbleibt, und auf Repeat würde es mir wohl schnell so einige Nerven rauben.

Crash Normal klingen ein wenig, als wäre der gute, alte Black Rebel Motorcycle Club sein ganzes Leben lang erfolglos in seiner Garage geblieben, haha. Sehr dominante Vocals, die so vielleicht nicht hätten sein müssen, aber unterhaltsam ist das allemal, auch weil es in der letzten Minute noch hübschen Krach dazu gibt. The Feeling of Love geht reduziertere Wege, zumindest die meiste Zeit, und schafft es leider nicht, sich in meinem Gehörgang entsprechend zu verankern, das find ich dann doch relativ uninteressant. A.H. Kraken lässt Drums im Countryrhythmus auf repetitive Melodiebögen und etwas unmotiviertes Geschrei treffen. Es mag an meiner schleichenden Ermüdung liegen, dass ich das jetzt auch nicht ganz so fantastisch finde wie manches andere, aber was soll man machen. La Race: nein. Diese LoFi-Extremauslotungen haben mir nur auf einer Platte gefallen, das waren die Volksliedverwurstungen auf "My Firstborn Will Surely Be Blind" vom bereits angesprochenen polnischen Projekt Dead Raven Choir. Das ist dann doch eher reizlos für mich, bedaure. Und The Dreams zu guter Letzt klingt etwa seltsam, aber keinesfalls unsympathisch und stellt einen versöhnlichen Abschluss dar.

Alles in allem: Extrem missfallen hat mir hier nichts, auch La Race nicht, auch wenn ich auch eher selten wirklich begeistert war. Einige nette Geheimtipps nehme ich hier aber auf jeden Fall mit, v.a. aus den ersten zwei Dritteln, gegen Ende baute das ein wenig ab, was aber wie gesagt auch daran liegen mag, dass ich mich da schon etwas sattgehört hatte - bei Losts Metalcoresachen war es ja auch nicht großartig anders. :P

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 Betreff des Beitrags: Re: Mixtapes für Sommer und Herbst
BeitragVerfasst: Mo Jul 21, 2014 14:10 
Da kann ich ja noch ein paar Informationen und Ergänzungen fallen lassen.

Xhi hat geschrieben:
Fishing in Darkness ist boah!

Hurra!
Xhi hat geschrieben:
"Oskolok" wirkt mit seinen eisig hallenden Synthies auf mich wie eine Hochzeit des Super Mario 64 Soundtracks mit diesen typisch skandinavischen Leadgitarrenmelodien, die hier von besagtem Synthie übernommen wurden. Ein tolles Intro.

Ist eigentlich die Eröffnung des recht obskuren russischen Samplers "Iznutri", auf dem sich bevorzugt Industrial tummelt, aber nicht nur. Sehr zu empfehlen, auch NONPOP war begeistert. Leider gibt es ihn nur in zwei CD-Versionen.
Xhi hat geschrieben:
"Rutti" kenne ich ebenfalls, trotzdem habe ich dieser Band bisher nicht wirklich ein Ohr geliehen. Das sollte ich spätestens jetzt nachholen, da der Track wirklich herrlich sediert über die Prärie schallt.

Slowdive waren eigentlich eine Shoegaze-Band, die sich mit zwei Alben in den Neunzigern in die Herzen einer großen Fangemeinde spielten. "Rutti" allerdings ist der Beginn des dritten, deutlich experimentelleren Werks "Pygmalion", meines Erachtens ihres Meisterwerks, mit dem sie sich sehr, sehr deutlich von ihrem bisherigen Weg abgrenzten. Das Label hasste die Platte, die auch in den Regalen liegen blieb und die Band am Ende die große Karriere kostete. Im selben Jahr, in dem "Pygmalion" erschien, waren Slowdive schon wieder Geschichte, und erst 2014 gibt es nun eine Live-Reunion.
Xhi hat geschrieben:
DK7 fügen sich mit ihrem weitläufigen Sound auch direkt ins Bild. Den Text finde ich zwar leicht belächelnswert, aber stimmlich funktioniert das schon ganz gut. Viel bleibt von dieser sparsamen Komposition dennoch nicht im Gedächtnis zurück.

Mit DK7 suchte der umtriebige Housemusiker Jesper Dahlbäck House und EBM in Synth-Pop-Muster zu gießen, und dafür, dass das eigentlich nicht ganz meine Musik ist, ist ihm das auf "Disarmed" gut gelungen. Und ja, diese Metaphern können heikel sein. "if only I could keep this moment to be the star in your sky..." ^_^
Xhi hat geschrieben:
Trentemøller schätze ich seit Jahren. Der Mann hat mir meine Zeit in Bonn 2009 sehr versüßt. "Deceive" ist mir allerdings unbekannt, da ich seinen Output seit damals nicht mehr wirklich verfolgt habe - ein Fehler, wie sich nun herausstellt. Das Stück ist ganz schön heiß und pornös, stimmlich stellenweise gar erotisch, wirklich vom Feinsten. Trotzdem gut, dass es auch eine Instrumentalversion gibt!

Mit "Lost" hat sich der Mann ziemlich rasant in Richtung Pop entwickelt, wobei er seichte Gewässer allerdings sehr großzügig umschiffte, mit vielen Gastmusikern - auch Alan Sparhawk und Mimi Parker durften helfen. Der Sänger, den du so erotisch findest, ist ein Landsmann Trentemøllers mit Namen Sune Rose Wagner, der hauptberuflich im Duo The Raveonettes mitwirkt. Ich kenne leider nur ihre Frühphase, die zum Überzeugenderen gehört, das dieser damalige Retrorockboom so abgeliefert hat (siehe hier und hier) - sie sollen sich aber mittlerweile recht hübsch weiterentwickelt haben.
Xhi hat geschrieben:
Mit Nothing bin ich nun schon öfter in Kontakt gekommen, hörte aber bisher noch keine triftigen Gründe, die Band genauer anzutesten - man muss ja Prioritäten setzen. Auch "In Metal" ist zwar ganz ok, aber überzeugt mich melodisch nicht so recht.

Ich mag ihr Debut sehr gern, diese anlässlich des Record Store Day digital erschienene (kinda defeats the purpose...) Single ist da aber gar nicht drauf. Ist übrigens ein Cover; die Originalinterpreten habe ich vielleicht schon ein paarmal fallen lassen. :P
Xhi hat geschrieben:
Ganz anders "Down River" - oh man! Was für Melodien! Ganz großartiges Stück, das sich herrlich nach warmer Sommerbrise und einem Tütchen im Weizenfeld anhört. Und dann diese kurzen E-Gitarrenausbrüche! Werde ich demnächst am See mal ganz laut laufen lassen. Mindestens zwei Personen werden darauf anspringen! Eine Band, die ich nun endlich mal unter die Lupe nehmen sollte.

"Fires in Distant Buildings" ist das Album, das du willst, so klang Nick Talbot nur hierauf. Schön, dass der Funke nach insgesamt drei verschiedenen Gravenhurst-Stücken in drei verschiedenen Tapes nun doch übergesprungen ist.
Xhi hat geschrieben:
Mountain Men Anonymous waren mir bis dato unbekannt. "Bringing Out Your Dead" hat diesen gardinenartigen, gräulichen Postambientrocksound, der mir bei vielen Projekten dieses Genres leider missfällt. Liegt es an meinem Foobar oder ist die Datei fehlerhaft? Angezeigt wird eine Tracklänge von 12:57, das Stück ist aber nur etwas mehr als drei Minuten lang.

Jetzt muss ich dir ehrlich gestehen, dass die Datei ein lumpiger YouTube-Rip ist, da sich "Krkonose", das einzige Album der mittlerweile aufgelösten walisischen Band, nicht wirklich anders auftreiben ließ. Mein Windows Media Player (schmeißen Sie Ihre Steine bitte jetzt) kann das allerdings ohne Probleme abspielen.
Xhi hat geschrieben:
Julia Holter ist auch so ein Name, der mir nun schon auf dutzenden Last.fm-Profilen begegnete. Bisher konnte ich mich auch hier noch nicht dazu durchringen, genauer reinzuhören. "Maxim's I" ist jetzt auch nicht so~ überzeugend, muss ich sagen. Ich höre Potenzial, doch passiert mir hier einfach zu wenig - dem, was passiert, mangelt es ferner an Ideen.

Das finde ich als großer Verehrer dieses Stücks nun allerdings wahnsinnig schade - allein schon das gute, alte Kopfkinoargument greift hier wieder, erinnert mich "Maxim's I" doch immer, wenn ich es höre, an spätabendliche Belle-Époque-Salons mit gedämpftem Licht in irgendwelchen europäischen Großstädten. Eine Hilfe ist da vielleicht auch ein Fanvideo mit bewegten Bildern aus dem Film, der für das Stück ganz massiv als Inspiration diente.

Ja, und zum Rest fällt mir auch nichts mehr ein. Freut mich, da doch den einen oder anderen Volltreffer gelandet zu haben.

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 Betreff des Beitrags: Re: Mixtapes für Sommer und Herbst
BeitragVerfasst: Do Aug 14, 2014 15:42 
Morchel hat geschrieben:
Niotq, bei soviel Text über meine musikalischen Ansammlungen krieg ich ja ein schlechtes Gewissen. y_y
Ausserdem vielen Huld, dein letztes Tape hat geschafft, was wiederholtes Namedropping in diversen Musikthreads nie fertigbrachte: ich hörte mir Lows erstes Album an! (und es wird auch nicht mein letztes sein. Highlight ist bis jetzt Lazy, kann sich aber noch ändern)

Kein Grund, hehe. Ich hab das alles völlig freiwillig getan und erwarte im Gegenzug keine Bewertungen in ähnlicher Länge.
Low: Das freut mich wirklich sehr zu hören! "I Could Live in Hope" ist meines Erachtens dann auch schon ihre bis heute stärkste Veröffentlichung - ein eindeutiges Highlight unter den Songs darauf vermag ich für mich allerdings nicht auszumachen. Vielleicht "Words". Oder "Lazy". Oder "Lullaby". Oder gar "Sea". Oder sonst etwas. Du merkst, es funktioniert nicht. Sonstige Highlights ihrer Diskographie sind für mich "Trust" und die "Murderer EP", allerdings liest man sehr häufig auch Lobeshymnen zu "Things We Lost in the Fire".

Ein neues Tape und die Bewertung zu Xhis zweitem folgen!

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 Betreff des Beitrags: Re: Mixtapes für Sommer und Herbst
BeitragVerfasst: Sa Aug 30, 2014 0:38 
So. Okay. Jetzt hat Morchel zwar sein zweites vor Xhis zweitem veröffentlicht, aber ich dachte, wenn ich meine Eindrücke zu Letzterem jetzt schon angekündigt habe, kann ich sie ja schlecht schuldig bleiben. Also:

High Wolf beginnt sehr vielversprechend mit Geflirre und wuchtig-behäbigen Unterwasserbeats, dazu kommt eine mäandernde Basslinie und Getrommel. Direkt außerweltlich! Latent progressivelektronische... äh... Elektronik und eine Gitarre machen das Stück dann umso psychedelischer - da mag nun nicht allzu viel passieren, aber der atmosphärische Teppich, den das Stück webt, lasse ich mir sehr gern gefallen. Sicher auch ganz nett mit irgendwelchen Halluzinogenen, I presume. Du wirst es wissen. :P The Threshold Houseboys Choir lassen sich Zeit, ihr schwer einzuordnendes Geklimper anschwellen zu lassen, so dachte ich, aber sonderlich viel passiert außer einem hinzugefügten Chor, der allerdings aus der Konserve kommt, und einem sich nicht minder im Kreis drehenden Akkordeonspiel ja gar nicht, jedenfalls in der ersten Hälfte. Ich bin mir nicht sicher, ob ich das wirklich so sehr mag wie du, es stört auf jeden Fall nicht, das Faszinierende daran müsste ich allerdings noch im Rahmen wiederholter Hördurchgänge ergründen. Es klingt jedenfalls... weltmusikalisch und sehr im positiven Sinne besinnlich, ohne in die New-Age-Falle zu tappen. Auch eine Kunst. Und irgendwie kickt die verfremdete Stimme dann doch. Ich bin nicht sicher, wie, aber sie schafft es. Doch, gefällt am Schluss irgendwie besser als erwartet. Unknown Mortal Orchestra kannte ich bereits, allerdings nur das Debut, das ich ganz okay fand, und das mir irgendwie nicht mehr sonderlich erinnerlich ist. Schöner, unaufgeregter Laid-Back-Lo-Fi-Patina-Pop breitet sich in meinen Gehörgängen aus, auch wenn ich ehrlich sagen muss, dass mir über diese gut sieben Minuten für diese Art von Musik einfach ein wenig zu wenig passiert. Gonjasufi mag ich bekanntermaßen, Oneohtrix Point Never musste ich allerdings bisher immer unter "elektronische Musik, die ich nicht verstehe" verstauen, für mich war das immer ein wenig das Äquivalent einer weiträumigen modernen Kunstausstellung, bei der ich mich vom Künstler ein wenig veralbert fühle. Nicht dass das bei mir und moderner Kunst zwangsläufig der Fall wäre. Jedenfalls belehrt mich der Remix hier eines Besseren, weil das hier etwas strukturierter ist und mich rein atmosphärisch mehr packt als ich das von OPN gewohnt bin. Vielleicht sollte ich ihnen noch eine Chance geben - bei Demdike Stare hat's ja auch nicht auf Anhieb funktioniert. Sun Ra ist mir als in gewissen Kreisen hochgelobte Jazzlegende ein Begriff - diese alte Aufnahme fügt sich wirklich gut in den Fluss des Tapes ein, besonders nach der LoFi-Attitüde der letzten beiden Stücke! Sehr eckig und kantig, poltert schön vor sich hin... mag ich. Ich stoße bei Jazz leider ein wenig an meine Grenzen, wenn es darum geht zu beschreiben, warum mir Musik gefällt, aber grade diese repetitive Percussion zieht mich ziemlich in ihren Bann.

The Gaslamp Killer... schön fremdländisches Kopfkino, schon durch das Intro mit dem exotischen Saiteninstrument und dem... dröhnenden Irgendwas im Hintergrund, das zu wenig aus den Puschen kommt, um von mir eindeutig als Sitar identifiziert zu werden. Sei's drum. Durch die Beats kriegt das nochmal eine andere Dimension und wird zu einer sehr lässigen Angelegenheit, der ich verzeihe, dass sie bis zum Ende so gleichförmig bleibt, weil hochklassig. Caustic Window indes schlägt in eine andere Kerbe, dieser Drummachine-Grundausstattungssound ist ja fast schon ein kleiner Stilbruch. Ich find's alles in allem recht angenehm, aber auch hier steige ich nicht hundertprozentig dahinter, was daran so besonders ist. Coil - ein Projekt, das ich ja möglicherweise in naher Zukunft noch viel, viel besser kennenlernen werde, ich hab's im Urin. ;) Monotone Stimmarbeit nebst leicht grobschlächtiger Elektronik. Mag ich. Ist weit besser gealtert als so viel mehr, was zu Beginn der Neunziger veröffentlicht wurde. Und das war es schon so ziemlich, was es darüber zu sagen gibt, denn viel mehr passiert leider nicht mehr. Ist das im Kontext des Albums toller? Oder ein Grower? Erfüllt jetzt offen gestanden nicht ganz meine Erwartungen, aber ich kann mir vorstellen, dass die noch einiges an Sachen in Petto haben könnten, die mich begeistert könnten. Zumal: unkonventionell allemal. Muslimgauze kann ich vage einordnen, und ich weiß ganz grob um die Anschauungen des Herrn Jones, und dass er ein ganz enormes Arbeitstier war, was seine Veröffentlichungen anbelangt, weiter hab ich mich mit ihm allerdings nie befasst. Könnte ein Fehler sein, zumal ich ja auch Vatican Shadow mag, die du dir offenbar zu einer ähnlichen Zeit exzessiv reingezogen hast. Das hier ist jedenfalls mindestens ebenso toll wie das, was ich von Vatican Shadow kenne, und dieser Musik kann ich ihre Monotonie jetzt wiederum eher noch verzeihen, wenn sie so intensiv Wüstenlandschaften in meiner Vorstellung malt. Sollte ich mal näher ergründen, genug gibt es ja. Womit man da auch immer anfängt. Das Peace Orchestra schließlich... ah, der Kruder, und ah, nochmal Gesang, und zwar solcher, der weder verfremdet noch monophon daherkommt, in entspannter tonaler Umgebung. Wuchtige Trommeln leiten das Ganze über, bis sich das Stück als entspannter TripHop heraustellt. Gefällt mir ebenfalls ziemlich gut und eignet sich formidabel als Ausklang.

Insgesamt war ich hier vielleicht nicht ganz so begeistert wie von deinem ersten, dennoch eine durchwegs sehr interessante Hörerfahrung. Ich danke erneut.

Nun zu meinem Drittling. Der ist eines von meinen gefürchteten "konventionellen" Tapes. Xhi, lass mich dir gleich ein wenig Arbeit abnehmen: Ballet School haben die Cocteau Twins natürlich so falsch verstanden wie es nur geht, und der Sänger von Windmill würde wohl umgehend beim britischen Geheimdienst als Foltermethode anfangen können. :D

Niotq's Champtastic Collection of (Hopefully) Enchanting Earworms


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01. Champs - Too Bright to Shine
02. Postiljonen - Atlantis
03. Ballet School - Heartbeat Overdrive
04. Money - Bluebell Fields
05. Champs - Only a Bullet Knows Where to Run
06. Steve Mason - A Lot of Love
07. Grant Hart - Is the Sky the Limit?
08. Windmill - Tokyo Moon
09. Champs - Down Like Gold
10. The Boxer Rebellion - New York
11. Dean Wareham - Emancipated Hearts (My Robot Friend Remix)
12. Wild Beasts - Wanderlust
13. Champs - St. Peter's

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