Dr. Alzheim hat geschrieben:
Antitainer hat geschrieben:
[...]
Aber was meint ihr, bewegt eine Gruppe Menschen dazu, wie in Frans Beispiel, eine scheinbar sehr gefährdete Person
einfach in einer Bahn liegen zu lassen und sogar Abstand zu nehmen?
Ganz einfach: Angst.
Angst, sich die Klamotten dreckig zu machen.
Angst, etwas falsches zu tun.
Angst, dass es eine Falle sein könnte.
Angst, selbst ein paar aufs Maul zu bekommen.
Angst, sich irgendwas einzufangen.
...
/signedNaja, was mir als erstes in den Sinn kommt, ist der Selbstschutz vor Ungewöhnlichkeiten.
Einer geht jeden Tag seinem Alltag nach, fährt zu Arbeit, begrüßt Kollegen, trinkt Kaffee,
plaudert lustig etc. kommt dann nach Hause und schläft auf seiner untervögelten Frau ein.
Solange alles gut läuft, versucht dieser dann jeder Gefahr und Unregelmäßigkeit aus dem
Weg zu gehen, denn er hat lange gebraucht, um alles so zu regeln, wie es laufen soll.
Man schaltet in der heutigen Zeit glaube gern alle Einflüsse von Außen ab, um sich eine
kleine Mauer um seinen Tagesablauf zu bauen. Deswegen beschäftigt man sich dann auch
nicht mit Politik, Gesellschaft, Kritik.. Aus Angst vor Veränderung.
Also, lieber am Penner vorbeigehen, denn man selbst ist "viel zu beschäftigt".
Versuchen immernoch sehr viele Leute, an ihrem letzten Faden zur Gesellschaft festzuhalten.
Wie viele Leute schnell durchdrehen, wenn man Unregelmäßigkeit in ihr Leben bringt, hab'
ich bei unserem Kunstprojekt für "Zivilcourage" gelernt.
Wir hatten uns überlegt, anstelle eines Kuchenbasars einen "Drogenbasar" in der Schule
abzuhalten, mit Backpulver, Kräutern - so 'nem Zeug. Die ganze Klasse hat alles vorbereitet,
der Lehrer stand hinter uns und dann haben wir einen bunten Flyer mit Hanfblatt darauf
in der Schule verteilt.
Schon dabei wurden wir teilweise mies angeschaut und mit Unverständnis überhäuft, nur
war dann die Krönung, dass am selben Tag noch die Eltern von sehr vielen Schülern bei
der Schule anriefen, voller Empörung und Wut und Zweifel - Die Schulleitung war außer sich.
Die ganze Aktion wurde uns daraufhin verboten und wir wurden getadelt, soetwas nicht noch
einmal zu machen.
Stattdessen wollten wir dann mit Schildern durch die Schule gehen: "Schule ohne Drogen!" -
Und auf der Rückseite "Schule ohne Drogen?": Der Lehrer wurde stattdessen aber auf eine
andere Schule geekelt und wir durften ein langes, langes Gespräch mit der Schulleitung führen.
Und das bei einer Schule, die auch als "Kiffer-Kant" bekannt war.