RPG-Maker Quartier

Hier dreht sich alles um die RPG-Maker-Reihe von ASCII/Enterbrain. Der RPG-Maker ist ein Tool, mit dem du dir dein eigenes kleines Rollenspiel erstellen kannst. Du findest hier alles, was du dazu brauchst. Aber natürlich umfasst die Community noch mehr!
Aktuelle Zeit: Di Mär 03, 2020 3:19

Alle Zeiten sind UTC + 1 Stunde



Mitglieder in diesem Forum: 0 Mitglieder und 1 Gast



Ein neues Thema erstellen Auf das Thema antworten  [ 4 Beiträge ] 
Autor Nachricht

 Betreff des Beitrags: Hintergrund begrenzen
BeitragVerfasst: Sa Dez 17, 2011 23:16 
Ein schöner Name für mein Thema unter dem sich vermutlich keiner was vorstellen kann^^
Nein, schön ist er nicht, aber mir fält nicht anderes ein.

Ich habe schon mehrere Ansätze für Geschichten geschrieben und auch viele wieder abgebrochen. Weniger, weil ich keine Ideen mehr hatte wie es weitergehen könnte, als viel mehr ein Motiv oder eine Erklärung, für eine Handung/ein Ereignis, welches mir die Fortführung ermöglicht.

Wenn ich an einer Geschichte arbeite versuche ich bereits eine gewisse Tiefe zu erfassen. Schließlich soll der Plot am Ende nicht nur flach nebenhererzählt werden. Dabei bemühe ich mich immerzu zu jeder Handlung ein Motiv oder einen Auslöser zu finden, der jene Handlung begründet.
Oft hab ich beim Schreiben (oder bei anderen Dingen) eine tolle Idee, die auf den ersten Blick grandios zur Geschichte passt, aber nicht ins Profil der beteiligten Charaktere. Dann versuch ich ein paar Schritte rückwärs ein Ereignis zu finden, was die Handlung plausibler macht und ich meine Idee umgesetzt bekomm.

Jetzt kommt es häufig vor, dass ich auf ein Teil stoße, was nicht ins Bild passt oder ich mich nicht damit abfinden kann es einfach so stehen zu lassen und je mehr ich darüber nachdenke, desto relevanter erscheint es mir und ich versuche verzweifellt daran zu pfeilen um das Gesamtbild zufriedenstellend abzuschließen.
Manchaml merke ich dann, dass es gar nicht mehr zu eigentlichen Geschichte gehört, und im Spiel völlig untergehen wird, dann ignoriere ich es meißtens. Aber erscheint es mir zu zentral, dann verbeiße ich mich regelrecht dabei, dass ich am Ende den vorher noch als so tolle Idee empfundenen Geistesblitz wieder verwerfe und noch einmal neu anfangen muss.

Und wie es nun so oft im Leben ist, kann man sich nicht auf was neues konzentrieren und blickt immer wieder darauf zurück bis man sich entschließt es noch einmal neu anzugehen.
So vergeht ein ganzes Wochenende und ich hab eine Din A4-Seite durchgestrichenen Text fabriziert, und bin kein Schritt weiter gekommen.

Im Endeffekt frage ich mich dann, wie wichtig dieses "Detail" nun gewesen ist. Hätte ich es besser einfach ignoriert oder könnte darunter meine ganze Story leiden.
Weil kümmert man sich um die einzelnen Hintergründe nicht, wirkt die Story zu aufgesetzt, will man aber jeden Mist begründen, kommt man nie zu einem Ergebnis.
Wie wichtig darf so ein Detail werden, bevor man es nicht mehr ignorieren sollte?

Um eine Vorstellung zu geben, was ich als "Detail" bezeichne - Es kann sich um alles Handeln, was nur zweitrangig zur Geschichte beiträgt.
z.B. der Protagonist kann zaubern, wo hat er das gelernt. Was ist Magie in meiner Welt überhaupt? Kann ich das erklären, muss ich das überhaupt und wenn, wie solide steht diese Erklärung zu meiner Umsetzung? Wenn es nicht zusammen passt, hätte ich mir den Erklärungsversuch ja sparen können.
Häufig sind es aber speziellere Sachen, die ich schlecht in ein paar Worten zusammenfassen kann.

Aber wie kann man solche Dilemma umgehen?
Wie sollte man damit umgehen, wenn es einen einfach nicht loslassen will?


Nach oben
  
Mit Zitat antworten  
Offline
Attention-whore
Attention-whore
Benutzeravatar
Beiträge: 1925
Alter: 29
 Betreff des Beitrags: Re: Hintergrund begrenzen
BeitragVerfasst: So Dez 18, 2011 1:27 
Also das wichtigste ist natürlich erstmal, alles größere zu klären von der Welt, mit welchen Sachen gekämpft wird (oder was man sonst so macht) und wie die ungefähre Rangordnung der Welt ist (spielt das ganze in nur einem Land, mehreren verbündeten und/oder verfeindeten Königreichen, wird es von Mosnter beherscht oder sonstwas).
Hierzu gehören dann natürlich auch schon die ersteren tiefgehenderen Dinge, wie halt einzelen Könige ihr Land beherschen, warum diese stark oder schwach sind und auch, inwiefern Magie oder Waffen genutzt werden (also beschränkt sich die ganze Magie nur auf Laserstrahlen, auf Alchemie oder kann man das ganze Spektrum samt zerstörung einer Welt anwenden^^)
Das ganze sollte man dann aber erstmal noch nicht in Stein meiseln, da man hier später noch sehr viel ändern kann, ohne dass es die geschichte beeinflusst bzw man halt Logiklücken schließt, zB hat man alchemie als Grundsätzliches system und nur daran gedacht, dass man nur Tränke einsetzen kann, später fällt einem aber ein, dass man ja auch steine aus der Alchemie herstellen könnte. Hier etwas zu ändern beeinflusst die geschichte ja nicht unbedingt negativ es sei denn, man hat schon Dialoge geschrieben und etwas gemakert^^ aber auch hier wird man es sicherlich beheben ohne neue Logiklücken zu öffnen. Schwieriger wird es schon bei Beziehungen von ländern, aber diese sind meist auch so abgehoben, dass sie die Spieler selbst kaum beeinflussen außer in ihren dialogen (solange es nicht der König ist, den man spielt^^)

Der nächste Schritt kann es dann schonmal sein, die Charaktere grundsätzlich aufzubauen mit dem, was man sich denkt, was er so in der Vergangenheit alles erlebt hat und wie er zu den größeren Fraktionen steht (vorallem zu denen, die man in die Story mit einzubauen gedenkt) Hier sollte man sich natürlich schonmal festlegen und nur noch in notfällen etwas dran schrauben, allerdings sollte man auch in betracht ziehen, dass sich meinungen ändern können, das sollte man in dieser Tabelle dann aber nicht verändern, sondern es irgendwo anders notieren^^
Außerdem sollte man sich noch Platz für kleinere Sachen halten (Wie zB Ängste, Vorlieben, Beziehungen zu den anderen Charakteren). Wichtig ist es hier natürlich, nicht gleich alle verfeindeten Fraktionen auf biegen und brechen zusammen zu bringen, sondern sie erstmal als Charaktere einplanen, die noch nichts miteinander zu tun haben mit dem hintergedanken, dass man sie zusammen führen will (man kann zwar schon schreiben, wie sie sich treffen sollen und warum jemand in die Party wechselt, aber das sollte man höchstens nur Brainstorming-Artig aufschreiben)
Die ganzen Charaktere sollte man sich dann natürlich auch nochmal im Gesamtpacket betrachten und die welt entsprechend anpassen.

Als nächstes kann man dann schon mit den ersten Kapiteln anfangen. Hier kann man natürlich auch mehrere Wege gehen:
- Der einfachste ist, erstmal einfach drauf loszuarbeiten und einzelne ideen einzubinden und auch einige zu verändern. Das ist für Anfänger natürlich ideal, da man nicht an besonders vielem gebunden ist. Im Anschluss sollte man hier natürlich die Charakterbögen aktualisieren (oder besser noch währenddessen) und diese neuen dann auch immer für die nächsten benutzen. Hier neue Charaktere hinzuzufügen ist natürlich auch nicht sonderlich schwer.
- schon etwas schwerer ist es, wenn man sich erstmal den roten faden aufbaut, ohne bezug auf die charaktere zu nehmen. Hier kann es natürlich oft zu komplikationen kommen, die man vorher nicht beachtet hat und die zu konflickten kommen können, die den faden zerstören oder die nur sehr umständlich gelöst werden können, aber generell ist diese Methode eine wohl relativ gute. Man soltle sich allerdings immer alternativen offen halten und nicht strickt dem Plan folgen, den man sich aufgebaut hat. Hier sollte man möglichst aber immer nur nach hinten etwas verändern und nicht nach vorne, da man unter umständen auch oft wieder alles verwerfen muss^^
- Die wohl schwerste Methode ist es, sich erstmal das Ende zu schreiben und auch, wo die einzelnen charaktere sind und dann nach eine der beiden anderen Methoden zu gehen. Das besondere hier ist natürlich, dass man die Geschichte nicht mehr einfach so verändern kann und so halt gezwungen wird, an den Charakteren zu schrauben ohne Rücksicht auf verluste^^ Wer es extrem kompliziert mag kann natürlich auch vom letzten beginnend alle kapital aufbauen, man sollte sich aber natürlich immer alle antworten aufstellen, die man vorher irgendwann ncoh zu fragen hat^^

Zu guter letzt kann man dann beim Makern (oder auch beim schreiben von Büchern) dazu kommen, die Details auszuarbeiten. Falls dann etwas dazwischen kommt, was die Story umwerfen kann, sollte man das möglichst nicht tun und sich erstmal schauen, wohin der Schneeball rollt und ihn möglichst nur an dem Abhang loslassen, wo der Schneemann nachher stehen soll. also nicht einfach drauf los ändern sondern schauen, dass es den Charakter nicht ändert und auch nicht die Story kaputt macht^^ Bspw ein Mönch als Hauptcharakter: Wenn man ihn aufeinmal zaubern lassen sollte, dann sollte man nicht einfach sagen, dass er es von seinem Meister gelernt hat, denn sowas kann nur schief gehen^^ Man sollte sich erstmal anschauen, inwiefern das Kloster seine Umwelt beeinflusst. Wenn niemand außerhalb des Klosters etwas davon weiß und auch das Kloster selbst keine Storyrelevanz zeigt, dann kann man einfach mit der Holzhammermethode arbeiten. Wenn es jetzt sagen wir mal siegelwächter von der bisherigen story her sind, die eine wichtige Rolle im Spiel einnehmen, dann muss man natürlich etwas umdenken und schauen, ob etwas ins Charaktershema passt. Am einfachsten ist es natürlich, wenn er dann die Magei außerhalb des Klosters erlernt oder in der Zeit danach. Notfalls sollte man sich hier auch die Option offen halten, etwas mit der Zeit herum zu spielen, denn sowas macht oft nicht unbedingt großen Schaden (außer, wenn irgendeine große Zeitbombe irgendwo tickt^^) außer, dass man halt den Charakter etwas anpassen muss.

Weiterhin sollte man aber auch darauf achten, dass nicht alles in der Geschichte erzählt werden muss. Wenn zB 90% aller Menschen Magie benutzen, dann muss man es zB nicht immer unbedingt erzählen oder wenn ein einsamer Krieger nicht darüber erzählen will dann ist es unter umständen auch akzeptabel. Denn Spieler wollen nicht unbedingt immer alles wissen sondern nur das, was den Helden antreibt. Wenn die Magie also kein Trauma ausgelöst hat und er nichts besonderes seiner Magie wegen ist, dann erzähl am besten nichts darüber^^

Und falls man sich nicht sicher ist, ob etwas gut oder schlecht ist, dann sollte man eine alternative welt aufschreiben und diese aufbauen. Je weniger sie sich unterscheiden, desto besser ist es natürlich. Wenn sie allerdings komplett verschieden sind, dann muss man sie halt gegeneinander abwägen und die bessere auswählen^^


Soviel dazu. Bedenke aber, dass ich das so handhabe und es nicht unbedingt auf jeden so zutreffen muss bzw nicht unbedingt für jeden die optimale Arbeitsweise ist. Ich jedenfalls sehe es halt so, dass ich ein Kartenhaus aufbaue und möglichst nicht an den ersten schichten arbeiten sollte, wenn ich schon 5 Schichten darüber gebaut habe^^ (Ok, ich habe vielleicht noch nicht so viel geschrieben und eigentlich noch nichts bis zum ende, aber es gibt da eine geschichte, die ich wirklich zig mal geändert habe und jetzt immer noch am Konzept stehe, auch wenn ich derzeit nicht dran arbeite^^)


Nach oben
 Profil ICQ  
Mit Zitat antworten  

 Betreff des Beitrags: Re: Hintergrund begrenzen
BeitragVerfasst: So Dez 18, 2011 16:03 
Wenn ich eine Geschichte anfange, beginne ich selten damit die Welt und dessen Einfluss auf die Bewohner zu erstellen, weil ich weiß, dass ich das während des Schreibens eh 10 mal umwerfe und es zu dem, was ich eigentlich erreichen will, nichts relevantes beiträgt. Auch von irgendeinem Punkt aus anzufangen und dann weitere Punkte überlegen, ist nicht mein Ding, da ich ich abschätzen kann, wohin das führt.

Meißtens sehe ich ein Bild vor mir was ich als elementare Szene in mein Spiel unterbringen will.
Zu diesem Bild existiert dann meißtens ein Gefühl, was diese Szene begleitet, und ich versuche nun einen Umstand zu finden, der dieses Bild, mit dem entsprechenden Gefühl was ich dabei empfinde, enthält.
Darauf werden nun weitere Einzelheiten gebaut und die Story ausgeprägt.
Das würde vermutlich dem von dir angesprochenen 2. Punkt am nächsten kommen.
Ich tuh mich auch immer schwer dabei, früh die Cahraktere festzulegen bevor ich dessen Interaktion nicht sehe, weil ich dann das Gefühl hab mich unnötig einzuengen.

Vielleicht sollte ich mal eine etwas unkonventionelle Methode nehmen, wie die Geschichte rückwärts schreiben. Ich glaub das hätte was. Mal sehen wie weit ich dabei komme.^^


Nach oben
  
Mit Zitat antworten  
Offline
Attention-whore
Attention-whore
Benutzeravatar
Beiträge: 1925
Alter: 29
 Betreff des Beitrags: Re: Hintergrund begrenzen
BeitragVerfasst: So Dez 18, 2011 17:06 
Joa, es so nach einem Plan zu machen erfordert natürlich ein häufiges Abändern aber es hilft einem gut dabei, später nicht auf elementare Fragen zu stoßen wie das der Held aufeinmal Zaubern kann, obwohl es aus seiner Vergangenheit nicht klar werden kann und sowas. Doof wird es halt nur dann, wenn aufeinmal probleme auftauchen, die alles kaputt machen oder man keine Ideen hat, dieses zu umgehen^^

Bei den Charakteren bin ich allerdings auch nicht unbedingt immer so strickt in der Reihenfolge. Ich bau mir halt erstmal die wichtigsten Charaktere, die ich unbedingt unterbringen will und mir gedanklich auch schon gebastelt habe (wäre in dem Moment irgendwie schwachsinnig, es nicht aufzuschreiben und nachher dann die hälfte zu vergessen^^), allerdings auch nicht so strickt und einengend, dass ich die geschichte deshalb verändern muss und auch die vergangenheit ist immer erstmal eine vorläufige. Das ganze Konstrukt jedenfalls macht es nicht schwerer, die Story zu schreiben, sondern eher einfacher. Man muss sich dann nicht immer in der Not entscheiden, etwas einzubauen, sondern man schaut auf das, was man schon geschrieben hat und kann entsprechend handeln lassen und auch Logikfehler schleichen sich seltener ein, wenn man einen Plan hat, da man alles aufeinander aufbaut und nicht einfach alles so aufbaut, dass es für die aktuelle Situation passt^^ Also einengen lässt sich nur der, der später nichts mehr verändern will und wenn man ideen hat, sollte man sie am besten auch aufschreiben, bevor sie aufeinmal weg sind^^ Außerdem entsteht dann auch eher der eindruck, als wenn der Held in die Welt hineingeboren wurde und nicht, dass die welt um den Helden herum konstruiert wird. Das ist auch der hauptpunkt meines vorgehens, da man sich so auch selbst mal in den helden hineinversetzen muss, anstatt von einer übergeordneten Position aus seinen Weg zu begradigen.


Nach oben
 Profil ICQ  
Mit Zitat antworten  
Beiträge der letzten Zeit anzeigen:  Sortiere nach  
Ein neues Thema erstellen Auf das Thema antworten  [ 4 Beiträge ] 

Alle Zeiten sind UTC + 1 Stunde


Du darfst keine neuen Themen in diesem Forum erstellen.
Du darfst keine Antworten zu Themen in diesem Forum erstellen.
Du darfst deine Beiträge in diesem Forum nicht ändern.
Du darfst deine Beiträge in diesem Forum nicht löschen.
Du darfst keine Dateianhänge in diesem Forum erstellen.

Suche nach:
Gehe zu:  
cron
Powered by phpBB® Forum Software © phpBB Group
Deutsche Übersetzung durch phpBB.de