Boggy hat geschrieben:
"MacBeth" fand' ich eigentlich recht okay im Vergleich zum sonstigen Schrott aus der Schulzeit.
Vor allem sei da "Der Vorleser" hervorzuheben. Selten so einen Schund gelesen, der zugleich noch als Bestseller gilt. Diese ganze Nachkriegszeit-Nazi-Schuld-Moral-'erhobener Zeigefinger'-Thematik war ja unglaublich neuartig, wow...
Zudem war die Charakterzeichnung völlig hirnrissig.
Dass es sprachlich auch noch auf einem niedrigen Niveau war, war dann noch die Höhe.
Kann ich überhaupt nicht nachvollziehen. Hast du dasselbe Buch gelesen wie ich? Erstens ist die Perspektive in dieser Thematik durchaus aussergewöhnlich und zweitens find' ich, dass aus jeder Thematik, egal, wie alt sie ist, ein guter Roman entstehen kann. Es gab alles schon. Hier geht es um Schuldbewusstsein und Scham und wie der Mensch damit umgeht, nicht speziell um, wie du es nennst, Nachkriegszeit-Nazi-Schuld-Moral-'erhobener Zeigefinger'. Schlink vermeidet, die Nazis als grosse, böse Masse zu personalisieren, wie es meistens getan wird.
Und inwiefern ist es sprachlich auf niedrigem Niveau? Weil Schlink einfache, nüchterne Sätze nutzt? Falls es tatsächlich darum geht, solltest du besser von mindestens der Hälfte der zeitgenössischen Literatur die Finger lassen. Oder vielleicht schon mal Dürrenmatt gelesen?