RPG-Maker Quartier

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Citizen Nerd
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 Betreff des Beitrags: Moral I: Gut & böse
BeitragVerfasst: Do Feb 18, 2010 12:41 
Es gilt heute ja gemeinhin als gegeben, dass gut & böse relativ seien: ethische Fragen seien insofern sinnlos, als es darauf keine allgemeingültigen Antworten gebe: gebrauche man das Wort "gut" oder "böse" im absoluten Sinne, da sei die Aussage abhängig vom Charakter, Kulturkreis etc. des Sprechers. Man muss zugeben, dass diese Behauptung nicht trivial ist, was also sind die zentralen Argumente hierfür?

Rein intuitiv ist nämlich für die meisten Menschen exakt das Gegenteil der Fall: wenn ein Mensch spaßeshalber gefoltert wird, urteilt kaum jemand: diese Handlung sei "gut", weil spaßig für die Folterer und "schlecht", weil schmerzhaft für den Gefolterten, sondern die Handlung wird gemeinhin missbilligt, weil sie in einem absoluten Sinne als schlecht empfunden wird. Wo beginnt hier die Intuition, trügerisch zu werden?


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 Betreff des Beitrags: Re: Moral I: Gut & böse
BeitragVerfasst: Do Feb 18, 2010 12:57 
Das Beispiel mit dem Leid durch die Folter ist absolut. Dass Leiden = "schlecht" ist, ist indiskutabel.
Daher werden die meisten Dinge denen Leiden folgt als schlecht angesehen und schlecht oft zur Beschreibung von Leid verursachenden Ereignissen/Handlungen oder Leid an sich verwendet . Zumindest vom Leidenden.

_________________
Kann denn Schwachsinn Sünde sein?


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Attention-whore
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 Betreff des Beitrags: Re: Moral I: Gut & böse
BeitragVerfasst: Do Feb 18, 2010 16:33 
Für mich ist alles das gut, was einen Menschen oder einer Gruppe weiterhilft ohne etwas zu tun, was andere als böse ansehen.
böse ist entsprechend das, was jemanden schaden zufügt.

theoretisch ist das jedenfalls so eine grundeinstellung, wonach ich selbst auch nach möglichkeit versuche zu leben, praktisch aber tut man sehr viel böses, wobei es halt als nicht weiter tragisch angesehen wird (meistens)
praktisch aber wird die wertevorstellung von gut und böse aber auch verschieden weit definiert und es kommt halt auch zu meinungsverschiedenheiten, wobei im grunde keiner recht bekommt, sondern beide seiten versuchen, die vorstellung der anderen zu ändern
ich halte mich jedenfalls nicht weiter damit auf, noch weiter ins detail zu gehen, da es sowieso undefinierbar ist, da man jede einzelnen tat einem der bereiche zuordnen kann, allerdings jeder aus subjektiver sicht anderer meinung sein wird, was wohin gehört^^


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Gnu-Hirte
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Wohnort: bei deiner Mudda
 Betreff des Beitrags: Re: Moral I: Gut & böse
BeitragVerfasst: Fr Feb 19, 2010 10:44 
Gut und Böse sind Begriffe, die durch absolut subjekive Definition bestechen und auch davon abhängen in welchem sozialem Umfeld ich mich gerade befinde. Viele würden bspw. sagen, wenn ich jemanden verprügel, bin ich ein Arschloch. Vielleicht hat die Person mich vorher 1000 male verprügelt? Vielleicht hat er es drauf angelegt? Vielleicht steht er drauf?
"Böse" und "Gut" sind stupides Schwarz-Weiß-Denken, was in der heutigen Gesellschaft, meiner Meinung nach, keinem mehr hilft in der Praxis.

_________________
Hi na?


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Archmaester of the Citadel
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 Betreff des Beitrags: Re: Moral I: Gut & böse
BeitragVerfasst: Mo Feb 22, 2010 17:10 
Lemieux hat geschrieben:
Man muss zugeben, dass diese Behauptung nicht trivial ist, was also sind die zentralen Argumente hierfür?

Sie ist rein durch unsere alltäglichen Erfahrungen nicht trivial, da es unserer Intuition widerspricht, es gäbe keine solchen absoluten moralischen Maßstäbe.

Positivistisch betrachtet liegt hingegen die Beweislast bei dem, der behauptet, es gäbe eine Abstraktionsebene, auf der rein subjektive Momenteindrücke wie "löst positive Gefühle aus" und "löst negative Gefühle aus" (das ist jetzt auch schon über die hormonell-neurologische Ebene noch mal abstrahiert) nicht nur unabhängig von einem konkreten Augenblick, sondern auch unabhängig von spezifischen Personen existieren.
Also müßten wir im Prinzip, wenn wir von solch einer Abstraktionsebene ausgehen, aufzeigen, daß es sie entweder in der Tat gibt oder daß sie zumindest ein Modell darstellt, mit der sich die Wirklichkeit gut fassen läßt.

Dann kann man im Prinzip streng empirisch vorgehen: Daten erheben und auswerten. In einem gewissen Sinne ist das dann Arbeit der Psychologen, Soziologen, Ethnologen, etc., die jeweiligen Unterschiede in Moralbegriffen und Wertvorstellungen zwischen Individuen, Kulturen, etc. festzustellen und daraus zumindest für diese Welt gültige Beschreibungsmodelle aufzustellen.
Daß das alles dann auf Planet Xlybiuppgr überhaupt nicht von Relevanz sein könnte, ist allerdings nicht auszuschließen.


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Citizen Nerd
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 Betreff des Beitrags: Re: Moral I: Gut & böse
BeitragVerfasst: Mo Feb 22, 2010 20:05 
Ich halte diese Herangehensweise für ungut.
Erstens weil man damit direkt auf der letztmöglichen Stufe der Abstraktion ansetzt, indem man also die Möglichkeit eines theoretischen Fundaments absoluter Moral anzweifelt. Damit ist aber noch nichts gewonnen. Man könnte ja soweit gehen zu behaupten: Es gibt kein ethisches Wissen insofern als sich ethische Sätze nicht systematisch und konsistent formulieren und begründen lassen, mit anderen Worten: Es gibt keine Wissenschaft der Ethik. ("Es ist klar, dass sich die Ethik nicht aussprechen lässt." - Wittgenstein.) Aber: Offenbar bedeutet das nicht, dass es deswegen keinen absoluten moralischen Maßstab geben kann. Das wird dadurch logisch in keiner Weise ausgeschlossen. Insofern ist der Abstrakteste aller Einwände unbefriedigend. Deswegen argumentiert etwa Nietzsche wohl eben auch wesentlich konkreter an Fallbeispielen der christlichen Moral.
Zweitens müsste man voraussetzen, dass der Positivismus wahr sei, und das ist nicht gerade eine zierliche Voraussetzung, finde ich. (Gut, man sollte sich noch einigen was unter diesem schwammigen Begriff zu verstehen ist.) Vor allem auch, weil die meisten Anhänger eines absoluten moralischen Maßstabes den Positivismus ja für falsch halten.
Drittens, ist das nicht ein wenig sinnlos: Dass man bei der Begründung absoluter moralischer Maßstäbe ganz ohne metaphysische Aussagen auskommt, ist ja eher unwahrscheinlich; der Positivismus wiederum lehnt per definitionem von vornherein jede metaphysische Aussage ab. Damit ist die Show vorbei, bevor sie überhaupt begonnen hat.


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