Amazon.de Produktbeschreibung
Der alte Mann und das Meer
OT The Old Man and the SeaOA 1952 DE 1952 Form Kurzroman Epoche Moderne
Für die bewegende Geschichte vom Kampf eines alten Kubaners mit einem Riesenfisch erhielt Hemingway 1953 den Pulitzerpreis. Bei der Verleihung des Literaturnobelpreises 1954 wurde das Buch ausdrücklich hervorgehoben.
Inhalt: Der greise Santiago fährt seit Wochen mit seinem alten Boot aufs Meer hinaus, ohne einen Fisch zu fangen. Nach 84 Tagen, weit draußen im Golfstrom, beißt ein gewaltiger Schwertfisch (Marlin) an. Zwei Tage und Nächte kämpft Santiago mit dem Ungetüm, das länger ist als sein Boot. Schließlich tötet er das erschöpfte Tier mit der Harpune und schleppt es hinter seinem Boot in Richtung Küste. Doch unterwegs zerreißen Haie Santiagos Beute.
Aufbau: Der Roman ist eine Parabel über die menschliche Existenz, den ewigen Kampf mit den rohen Kräften der Natur, in dem sich der Mensch beweisen kann. Über Sieg und Niederlage entscheidet oft der Zufall, doch muss jeder – laut Hemingway – bis zuletzt widerstehen. »Man kann vernichtet werden, aber man darf nicht aufgeben«, lautet das Credo Santiagos. In diesem Sinn ist der Held moralisch unbesiegbar.
Die einfache Geschichte ist bewusst schlicht erzählt, die Botschaften sind offenkundig: Fischer (Mensch) und Marlin (Natur) verbindet eine brüderliche Eintracht. Das Blut des getöteten Fisches lockt neuen Tod durch die Haie an. Niemand bringt seine »märchenhafte« Beute ohne Schaden heim. Hemingway-Biograf Carlos Baker hat 1963 in Santiago den »Menschenfischer« Christus erkennen wollen. Als Indizien erwähnt er dessen Verlassenheit auf dem Meer, seine zerschundenen Hände und die Szene, in der Santiago am Strand den Segelmast seines Bootes wie ein Kreuz auf den Schultern trägt.
Wirkung: Die Schwedische Akademie sprach 1954 in ihrer Laudatio auf den Literaturnobelpreisträger Hemingway von einem Meisterwerk. Nach dem künstlerischen Fiasko des Romans Über den Fluss und in die Wälder (1950) mit seinen selbstparodistischen Zügen hatten manche Kritiker den Autor für ausgebrannt erklärt. Doch mit der Fischergeschichte bewies Hemingway das Gegenteil. Rund 50 Jahre später wirken manche Originaldialoge im hispanisierten Englisch gekünstelt, trotz karger Sprache sind sentimentale Züge erkennbar. Doch bleibt der Roman als »epische Metapher für das Leben selbst« (Philip Young) eine fesselnde Lektüre. In der Verfilmung von John Sturges 1958 spielte Spencer Tracy die Hauptrolle. Der kubanische Fischer Gregorio Fuentes, der Hemingway zum Roman inspirierte, starb im Januar 2002 im Alter von 104 Jahren nahe Havanna. B. B.
Eigene Meinung
Angetrieben durch zu viel Freizeit, dachte ich mir, es ist an der Zeit den Stapel der ungelesenen Bücher im Regal etwas zu verkleinern. Auf geht's.
Ich musste feststellen, dass mir Hemingways karger Erzählstil ziemlich entgegenkommt, mir sogar die Fantasie mehr anregt als bei einigen ausschmückenderen Erzählungen. Entgegen mancher Amazon-Rezensenten, die offenbar von der Geschichte etwas gelangweilt zu sein schienen, hat mich Der alte Mann und das Meer bis zum Ende fesseln können. Hintergrund der Geschichte ist wohl unzweifelhaft das Motto von Santiago, ich zitiere:"Man kann vernichtet werden, aber man darf nicht aufgeben."
Wer hats gelesen?