Ich weiss gar nicht welcher deiner Punkte mir am Meisten zuwider ist, Unbiter.
Zitat:
Eine Armee erzeugt aber keinen Krieg. Eine gute Armee verhindert sogar eher einen.(Wenn man Frieden will, soll man ja den Krieg vorbereiten. Durchaus sinnhaft.)
Ähm Unsinn. Eine Armee kostet Geld, eine Armee, besonders eine große MUSS irgendwann benuttz werden, sonst verliert sie ihren Sinn. Die USA werden ja alleine durch ihre wirtschaftliche Abhähngigkeit zu der eigenen Kriegsindusrtie dazu gezwungen, Kriege zu führen bzw. Waffen zu verkaufen. Passend zu dem Thema kannst du dich auch mal mit der Geschichte der Atombombe beschäftigen, es wird ja gerne gesagt, diese wurde eingesetzt um den Krieg zu verkürzen und tausenden von GI's das Leben zu retten, viel interessanter ist jedoch der PUnkt, dass man dem amerikanischen Volk etwas vorführen musste, nachdem das Manhatten Project so viele Millionen Dollar verschlungen hat.
Und das die Nationen mit den größten Militäretats auch zu den größten Waffenschiebern auf der Welt gehören muss ich dir ja wohl nicht sagen. Wenn die entsprechenden Schießprügel, dann nach Afrika gelangen, dann hast du ja deinen Beweis, dass die Aufrüstung in "Friedenszeiten" Krieg vorbeugt. Keine Völkermorde, keine poltisichen Verfolgungen, keine Massaker, die Menschen im Kongo und Sierre Leone können uns dankbar sein.
Da können wir mit unserer verkümmerten Bundeswehr mehr als glücklich sein, die keine aberdutzenden Milliarden verschlingt, schnellstmöglich wieder Afghanistan verlassen muss um dann höchstens noch bei Sturmfluten Sandsäcke zu stapeln.
Wir sollten uns eher ein Beispiel an den Japanern nehmen (auch wenn die gerade ebenfalls über Aufrüstung nachdenken, was man nicht gutheißen kann), die Jahrelang mit einem Minimum an Militär ausgekommen sind (sie haben aus dem zweiten Weltkrieg noch einmal ein bissel besser gelernt als wir) und das Geld entsprechend in viel bessere Bereiche pumpen konnten.
Japan liegt neben zwei (China und Nordkorea) wenn du willst sogar drei (inkl. Russland) Staaten mit denen die politischen Beziehungen mehr als gespannt sind, alle drei Staaten gehören zu den größten Militärmächten der Welt. China, der direkte Nachbar, hat sogar eine der größten Armeen der Welt, einen Haufen unverarbeiteter Konflikte noch aus der Weltkriegszeit mit den Japanern und auch viele geopolitische Interessen denen die Japaner nur zu gerne im Weg stehen, gekrönt wird das GAnze nur noch von den dutzenden Atomraketen die in chinesischen Bunkern rumliegen.
Und jetzt frage ich dich, wurden die Japaner einmal in den letzten 60 Jahren von ihrem Nachbar angegriffen, obwohl dieser militärisch doch haushoch überlegen war und noch ist? MÜsste China nicht längst seine Interessen in Taiwan vertreten haben und einfach drauf scheißen können, was die Japaner davon halten? Laut deiner Aussage ja, aber so funktioniert die Weltpolitik nicht. Sanktionen, Ächtung, Verbündete, dass sind die heutigen Mittel der Politik, von großen Armeen war, besonders gegen die großen Konkurenten, nie die Rede. Große Heere kannst du nur gegen eben so große Nachbarn einsetzen, da dort aber noch ganz andere Sachen (nationenüberspannende Konzerne, Kernwaffen etc.) im Spiel sind, löst sich diese Möglichkeit aber sogleich wieder auf.
Gegen einen gleich großen Gegner nützten dir Armeen nichts, weil immer noch die Atomwaffen bedrohlich im HIntergrund funkeln und gegen einen viel kleineren Gegner nützen dir Armeen nichts, da jener durch dein Sicherheitsnetz hindurchschlüpft um dich von innen heraus zu zermürben.
Zitat:
Außerdem find ich es auch seltsam, dass "wirtschaftliche Interessen" so negativ konnotiert sind. Schließlich will man ja auch morgen noch Auto fahren, da ist Exxon dann doch wieder nicht so schlimm. Oder anders gesagt: Wenn's ohne Öl nicht geht, was hat man dann für Optionen?
Von daher ist es auch durchaus nicht dumm, dafür zu sein, dass "der Westen" am Ende am längeren Hebel sitzt.
Logisches Argument, bevor wir Morgen alle Bus fahren müssen und keine 15 Liter Spritschleudern mehr bauen können, pusten wir lieber noch einmal ein paar Tausend Iraner aus den Schuhen.
Natürlich ist es nicht "dumm" dafür zu sein am längeren Hebel zu sitzen, aber es ist unmenschlich, arrogant, engstirnig und hirnrissig, plus, dass du bei all dem nur eine Sache unterstützt von der du in Zukunft sowieso nichts mehr haben wirst. Das Öl wird weniger, irgendwann wird es ganz versiegen, ob man an der Quelle sitzt oder nicht, und du und ich werden die Folgen davon tragen dürfen. Solange du also kein reicher, in Texas ansässiger Tycoon bist, ist deine Einstellung nicht einmal sonderlich intelligent, weil du Krieg und Hass gut heißt für eine Sache von der du eh nicht profitierst.
Zitat:
@Trasch: Im Moment gibt's vielleicht keine so offensichtlichen Feinde wie zu Anfang des 19.Jhd zB die Franzosen, aber das heißt ja nicht, dass das so bleiben muss. Wer weiß zB wie die Russen sich verhalten, grade in Bezug auf die Krim, das tangiert auch die EU. Man kann die Armee so in Schuss halten, dass es wie Aggressive Aufrüstung aussieht, aber dann muss man schon viel falsch machen. Und Staaten die dergleichen(wenns nicht offensichtlich übertrieben ist) kritisieren, haben uU auch nicht die besten Absichten.(Aggression hat ja 2 Seiten)
Ich dachte den Zeiten des "bösen Russen" wären wir langsam entwachsen, aber anscheinend zieht die Bedrohung von außen immer noch, der böse Moslem ist ja als Angstmacher schon bekannt, dass der Russe aber noch wirkt überrascht mich doch.
Klar sind Putin und Co keine unschuldigen, lupenreinen Demokraten, aber sie sind damit nicht besser oder schlimmer als unsere Landsleute, oder eben amerikansiche oder chinesische Politiker. Jeder hat Dreck am Stecken, jeder verfolgt unsaubere Ziele und dabei prallen Interessen aufeinander die verteidigt werden müssen. Und gerade kann man sich über ein Russland mit Putin an der Sptize, so wild es auch klingen mag, nur freuen, nicht auszudenken, wie die Welt aussehen würde, wenn es keiner mehr wagen würde den Amerikanern die Stirn zu bieten.
Oder sollen wir uns alle einfach so nen Raketenschild vor den Latz knallen lassen, bis man endlich begreift, dass man sich dadurch vollkommen ausgeliefert hat? Solange in der Welt niemand begreift, dass einiges schief läuft, muss man mit dem Leben was gegeben ist und da kann man über ein ausgeglichenes Machtverhältnis nur glücklich sein und sei es, dass dazu neue russische Bomben von Nöten sind, deren Testaufnahmen man dann durch die Abendnachrichten jagt.
Das ist bei weitem nicht die perfekte Welt und sie bewegt sich damit auch in die völlig falsche Richtung, aber dennoch ist es allemal besser als blind all diese Machenschaften zu unterstützen, in dem blinden Glauben im Recht zu sein, so wie du es tust, Unbiter. Menschen die Ahnungslos sind kann man so etwas verzeihen, wenn aber jemand das Ganze in den groben Zügen auch noch kapiert hat und immer noch dahinter steht, dann, ja dann weiss ich auch nicht mehr was ich dazu noch weiter sagen soll...