Mitte bis Ende letztes Jahr habe ich an "Alpträume" gearbeitet, eine kleine Sammlung jeweils ca. eine A4-Seite kurzer Parabeln. Die sind mal mehr, mal weniger gelungen, zutiefst anti und teilweise sogar lesenswert. Ich stelle sie jetzt einfach mal hier rein.
Alpträume Pt. 1 Susi oder Die Begegnung mit JHWH
Nachdem die 14-jährige Susi erneut ohne Motiv brutal von ihrem Stiefvater verprügelt wurde, zog sie sich auf ihr Zimmer zurück. Der Schmerz wollte dieses Mal nicht aufhören, also zog sie ihr Nachthemd aus und betrachtete sich selbst im Spiegel: Ihr zierlicher Mädchenkörper war übersät mit Prellungen, Narben und Schürfwunden, und von Symmetrie konnte nicht mehr die Rede sein, nachdem viele Frakturen nicht behandelt wurden und einige Knochen völlig falsch zusammenwuchsen. Aufgrund dieser Situation war es ihr nicht leicht, die Ursache für diesen neuartigen Schmerz, der offenbar von einer bestimmten Stelle ausging, festzustellen, denn die in Frage kommenden Verletzungen, die ihr heute Abend zugefügt wurden, waren es nicht. Susi, die eigentlich schon sehr abgebrüht war und viel ertragen konnte, hielt es kaum aus und begann, bitterlich zu weinen. Sie putzte sich dennoch ihre verhältnismäßig erhaltenen Zähne, spuckte Blut, löschte das Licht und verkroch sich unter die Bettdecke. Es hörte trotzdem nicht auf, und ein Einschlafen schien unmöglich. Die Art Schmerz war ihr neu und unbeschreiblich. Gängige Bezeichnungen wie ein Stechen, ein Pochen oder ein Ziehen trafen nicht zu, es war einfach nur roher Schmerz, und er schien sich immer weiter von jener unbekannten Stelle auf ihrem gesamten Körper auszubreiten. Als er so stark wurde, dass Susi kaum noch klar denken konnte, schrie sie verzweifelt: „Mein Gott, mein Gott, warum lässt du mich so im Stich? Wenn es dich gibt, dann zeig dich mir!!“ „Wie du willst, Susi“, entgegnete Gott, „ich zeige mich aber nur sehr ungern. Aber da ich mich vor dir vermutlich nicht zu verstecken brauche, will ich mich dir offenbaren. Erschrecke nicht!“ Dann erschien ihr Gott. Er war ein riesiger Fleischklumpen, mit einer verfaulten Haut bespannt, die mit Eiterbeulen übersät war. Anstelle von Armen und Beinen hatte er nur noch Stumpfe, und zu guter Letzt verfügte er über drei Köpfe, die alle ohne einen Hals mit dem übrigen Körper verwachsen waren. „Ich bin Jehova, Deus, Allah“, begannen die drei Köpfe synchron zu sprechen, „dein Gott.“ „Aber Gott, was… Warum siehst du so fürchterlich aus?“, fragte Susi, völlig verstört. „Ich musste über die Jahrhunderte viel mitmachen. Eigentlich heiße ich Ahura Mazda und bin eine Ausgeburt irgendwelcher verrückter Perser. Dies ist mein Körper. Dann wollten mir irgendwelche komischen Palästinenser ein Gesicht verpassen, was vorerst gut funktionierte, bis dann diese verrückten Ägypter nicht mehr zufrieden waren und schlussendlich auch noch die Araber ein eigenes Gesicht forderten. Kompletter Wahnsinn. Im Laufe der Zeit scheiterten noch unzählige neue Versuche, mir noch mehr Gesichter zu verpassen, und ich kam mit diesen Beulen davon. Na ja, lieber diese Beulen als noch mehr Gesichter!“, antwortete Gott. „Du willst gar nicht wissen, wie es in mir drin aussieht.“ „Das ist ja furchtbar!“, schluchzte Susi. „Das kann nicht sein! Nein!“ „Ach, ich bin nur einer von vielen. Meine Leidensgenossen sehen zum Teil auch nicht besser aus.“ „Aber du bist nicht der liebe Gott, zu dem ich in meiner Pein immer gebetet habe! Bitte nicht!“, schrie Susi in Verzweiflung. „Genau dieser Gott bin ich!“, antwortete Gott, etwas wütender. „Ich dachte, wenigstens du würdest mich akzeptieren, wie ich bin!“ „Niemals! Verschwinde von hier, du Monstrum! Lieber lebe ich bis ans Ende meiner Tage ohne einen Gott, als dich jemals akzeptieren zu müssen!“ Daraufhin verschwand Gott, und der Schmerz war verschwunden. Am nächsten Tag ermordete sie ihren Stiefvater, kam dann später mit Notwehr davon, ging zum erfolgreichsten Schönheitschirurgen der USA, wurde umjubelte Filmschauspielerin, verdiente Millionen und heiratete einen Märchenprinzen. Sie starb glücklich im Alter von 120 Jahren – als Atheistin.
Alpträume Pt. 2 Die Lotterie
Um 22 Uhr klingelte das Telefon. Irine freute sich total. Endlich ein Anruf. Sie saß an ihrem Computer, der die einzige Lichtquelle war, eine halbgerauchte Lucky Strike Light in ihrer rechten Hand. Sie nahm den Hörer mit der linken ab. „Herzlichen Glückwunsch, hier ist die staatliche Lotterie. Sie wurden dazu auserwählt, von nun an eine Beziehung mit einem gewissen Marshall Hammerbach zu führen.“ Kaum war der erste Satz der Stimme am Telefon fertig gesprochen, stürmten bereits zwei schwer bewaffnete Polizisten in ihre Einzimmerwohnung und hielten ihr ihre Knarren an den Kopf. „Wenn Sie sich weigern, werden Sie auf der Stelle erschossen. Entscheiden Sie sich“, fügte die Stimme hinzu. Irine musste nicht lange nachdenken. „Ja, na klar! Hey! Wann kann ich den Typen treffen?“ „Jetzt sofort, dazu sind Sie nämlich verpflichtet“, antwortete der unbekannte Anrufer. „Die beiden netten Herren werden Sie mitnehmen. Der männliche Teilnehmer hat ebenfalls zugesagt.“
Im Kastenwagen der beiden Beamten reflektierte Irine, geknebelt, lange ihre Situation. Endlich mal wieder ein Mann in ihrem Leben. Die letzte Beziehung mit Robby dauerte nur drei Monate, weil er irgendwann plötzlich meinte, Irine sei ihm doch zu fett und er würde wieder zu Sandra zurück wollen, die er mit einem Kind im Stich gelassen hatte. „Wenigstens hast du immer das Gras besorgt“ waren seine letzten Worte an sie. Klar hatte sie ihm immer das Gras besorgt, schließlich bestand er darauf, und das arme Mädchen, damals gerade mal 16, musste täglich in den Fixerpark, weil sie sonst keine Quellen hatte, und wurde einmal sogar vergewaltigt dabei. Aber solange sie ihn hatte, war sie doch glücklich. Danach stürzte sie sich in eine tiefe Depression, die sie mit dem intensiven Konsum von Süßigkeiten auszugleichen versuchte. Die vorletzte Beziehung war auch schon die erste. Mit John erlebte sie ihr erstes Mal, ihre erste Abtreibung, ihre erste häusliche Gewalt außerhalb des Elternhauses. Es dauerte immerhin fünf Wochen.
Seit drei Jahren nun stand sie jedenfalls alleine, und nun das! Sie träumte insgeheim schon immer davon, von der staatlichen Lotterie auserwählt zu werden. Im Fernsehen wurde intensiv davon berichtet. Statistiken zeigten zwar, dass sich 80% der Teilnehmer weigerten und erschossen wurden, aber sie würde niemals widersprechen, warum auch, Liebe ist schließlich etwas Tolles! Und dass man mit Gewalt alles erzwingen kann, wurde ihr bereits als Kind von ihrem Vater effektiv demonstriert.
Sie erreichten den Plattenbau, wo Marshall lebte. Im 5. Stock angekommen, klingelten die immer noch schwer bewaffneten und gerüsteten Beamten an der Tür und ein Mann in Jogginghosen und einem ausgewaschenen Ed-Hardy-Shirt öffnete wortlos die Tür. Seine Augen waren ganz rot und er roch nach Marihuana, was Irine gleich an ihre große Liebe erinnerte. Sie fühlte sich sofort heimisch. „Wir werden Sie beide nun erst einmal alleine lassen, jedoch täglich kontrollieren, ob die Beziehung noch besteht. Zu Ihrer Information, jegliche Affären und dergleichen führen zur sofortigen Exekution, und in einem halben Jahr müssen Sie heiraten und mindestens ein Kind gezeugt haben, das gesund sein muss. Herzlichen Glückwunsch.“ Dann verschwanden die Männer, und Irine und Marshall waren alleine.
„Gut, mach mir dann gleich mal die Küche, Mädchen, wirste?“
Alpträume Pt. 3 Unüberwindbare Barrieren
Johnny war mit seiner Hündin Rihanna spazieren. Er hasste diesen verdammten Köter eigentlich, freute sich aber hämisch, wenn kleine Kinder in den Kot traten, den Rihanna wie keine andere Hündin produzierte. Der Name kam nicht von ungefähr. Und da geschah es schon wieder. So ein Lockenkopf, vielleicht drei Jahre alt. „Huääääh, Mami!!“, schrie das Gör. Johnny freute sich wahnsinnig über den Schaden. Wenigstens etwas, was er konnte: Schaden anrichten.
Dann kam er auf seiner Route zu einem umgekippten Baum, der auf der Straße lag. Was nun, fragte er sich. Das Ding war bestimmt einen ganzen Meter hoch! Er nahm Anlauf und machte einen beherzten Sprung, doch er knallte mit den Kniescheiben gegen das harte Holz. Autsch, das tat weh! Rihanna kläffte wie am Spieß, als Johnny so vor sich hin fluchte. Springen war nicht, dann ging vielleicht klettern. Ja, das sah er in Filmen häufig: Leute klettern über Dinge. Also versuchte er es. Doch er wusste nicht, wie anfangen damit. Zuerst das linke Bein… nein, halt, der rechte Arm… falsch, vielleicht mit beiden Beinen… wobei, dann war er auch schon wieder beim Springen, und das funktionierte nicht. Johnny war kurz vor der Verzweiflung. Er weinte. Rihanna kläffte. Er versetzte dem Hund einen Tritt, dann war Ruhe. Er weinte weiter. Alles in Allem war er eben einfach ein Versager. Und dies war nun die Strafe. In seiner letzten Möglichkeit nahm er ein Feuerzeug und versuchte, das Holz abzubrennen. Doch ohne Erfolg.
Drei Stunden waren schon vergangen, und Johnny saß müde am Boden, mit dem Kopf gegen den Baumstamm, seine Jacke als Decke, damit er nicht im Dreck sitzen musste. Rihanna war immer noch ruhig, vielleicht tot. Doch das interessierte ihn jetzt nicht mehr. Er suchte verzweifelt nach einer Lösung aus dieser Situation. Und suchte, und suchte. Doch es kam einfach nicht der erhoffte Gedankenblitz! Er suchte noch länger, und irgendwann war es auch schon Mitternacht. Dann morgen. Was jetzt – Johnny musste schließlich zur Arbeit. Das Warenhaus war aufgeschmissen ohne ihn und seinen Gabelstapler. Er weinte wieder und zündete sich seine letzte Marlboro Gold an. Hunger hatte er auch langsam, und da Rihanna immer noch regungslos am Boden lag, machte er es so wie in den Abenteuerfilmen: Er schnitt mit seinem Taschenmesser ein Stück Fleisch aus ihr heraus, erwärmte es mit seinem Feuerzeug und aß. Es schmeckte zäh und verbrannt, aber was sollte er auch tun! Wenigstens hatte er Nahrung, und Wasser gab’s gleich beim Bächlein auf der anderen Straßenseite.
Irgendwann war Rihanna aufgegessen, und Johnny setzte dem Ganzen ein Ende, indem er Kopf voran in das Bächlein sprang und auf den nassen Steinen verblutete.
Alpträume Pt. 4 Im Bordell
New York, 1973. Peter saß im Bordell auf einem roten Sofa, rauchte eine Virginia Slim und begutachtete die Nutten, die sich auf einer Treppe lächelnd potentiellen Freiern präsentierten. Doch Peter war ein wählerischer Mann. Die ganz rechts außen stehende Brünette hatte zwar richtig pralle, schöne Brüste, doch ihre deutlich aufgespritzten Lippen sprachen ihn überhaupt nicht an. Die kleine Blonde, die auf der ersten Stufe saß, könnte zwar erst 14 sein, aber ihre Nase war irgendwie doch viel zu groß. Ja, an fast allen Mädchen hatte er etwas auszusetzen, und schließlich ging es um gut verdientes Geld – doch dann fiel sein Blick noch einmal auf den brünetten Lockenkopf oben rechts neben den aufgespritzten Lippen. Und beim zweiten Mal hinschauen bemerkte er erst, wie schön dieses Mädchen doch war! Das Gesicht geschminkt wie ein Sexclown, das Lächeln förmlich nach einem Blowjob schreiend, die Brüste wie geformt für seine Hände – alles an ihr stimmte. Und so ging er mit ihr, Michelle, aufs Zimmer. Während sie gemeinsam die Treppe hochgingen, fasste sie ihm noch keck zwischen die Beine, und als er diese Hand da so spürte, spritzte er fast schon im Stehen.
Das Zimmer war irgendwie schäbig und überhaupt nicht so, wie er es erwartet hatte. Michelle schloss hinter ihm ab, und plötzlich kam hinter einem weinroten Vorhang ein Glatzkopf mit Sonnenbrille hervor, schmächtig, in einen gestreiften Anzug gepresst, und verlangte die Zahlung im Voraus. Das Geld war für Peter natürlich keine Frage, und so drückte er dem Typen die 110 Dollar in die Hand. Doch anstatt umgehend zu verschwinden, setzte er sich auf einen Stuhl in der Ecke des Raumes, zündete sich eine Zigarette an und bestand darauf, während des Aktes als Juror tätig zu sein und für das Wohlergehen Michelles zu sorgen – man wisse ja nie. Peter konnte es nicht fassen: Was fiel diesem Typen nur ein? Wäre er nicht übergewichtig und schüchtern gewesen, hätte er ihm wohl ordentlich die Fresse poliert, aber unterwürfig, wie Peter war, ließ er den seltsamen Bodyguard tatsächlich im Raum verweilen. Dieser merkte noch an: „Exakt 25 Minuten. Ab jetzt.“ Schnell entledigte sich Peter seiner Kleider. Die Erektion stand, seine 12 Zentimeter waren ordentlich angespannt und bereit, aktiv zu werden. Michelle war nun vor ihm und lutschte bereits an seinem Gemächt. Doch der Zeitdruck machte ihm jetzt schon ordentlich zu schaffen. 25 Minuten waren vielleicht normal, vielleicht auch nicht, aber er wollte jetzt alles richtig machen, denn schließlich war es sein erstes Mal, und mit 37 war er doch schon recht spät dran! Wie er Michelle so lutschen sah, war sie ihm plötzlich auch gar nicht mehr so attraktiv: Auch ihre Nase war doch etwas groß, das Make-Up ziemlich verschmiert, die Haare trotz Locken verstrubbelt. Außerdem roch sie unangenehm nach Kondomen. Doch all diese negativen Gedanken schob er sogleich zur Seite, denn schon jetzt merkte er, wie sein Ständer deutlich nachzulassen begann und förmlich in Michelles Mund erschlaffte. Anstrengen, anstrengen, anstrengen!!
Breitbeinig positionierte sich Michelle schließlich auf ihrem Bett – eigentlich nur eine unbezogene Matratze. Jetzt kam der Moment: Endlich einmal in eine Frau eindringen! „Noch 16 Minuten“, kam es aus der Ecke. Fast hätte er es mit der Missionarsstellung versucht, aber dann dachte er, dass diese doch viel zu anfängerhaft sei. Also musste die umgekehrte Reiterstellung her. Wow, wie Michelles Hintern gegen seinen Bauch klatschte! Er war wieder super erregt und ließ sich ordentlich abreiten. Seine Befürchtung, nach zwei Minuten bereits zu kommen, verflüchtigte sich nach der Ansage „noch 12 Minuten!“ auch, und er war super locker und wechselte sogar mehrmals die Stellung. Michelle schien es zu gefallen, denn sie schrie wie ein Meerschweinchen.
„Noch 3 Minuten“ kam es da plötzlich, als er mitten in der 69-Stellung damit beschäftigt war, Michelles Höhle zu reinigen. Verdammt, nur noch 3 Minuten? Jetzt musste er Gas geben! Wie vom Blitz getroffen, wechselte er umgehend in die Chinesische Schlittenfahrt. Und er tat es wie ein Pornostar: Stoßen, stoßen, stoßen, stoßen!! Scheiße, warum konnte er nicht kommen!! „Noch 1,5 Minuten!“ – verdammt!!
„Time out!“, rief der Wächter, und Michelle sprang sofort auf, rannte aus dem Zimmer und ließ den totenbleichen Peter zurück, der einfach nicht abspritzen konnte und für den nun eine Welt zusammenbrach. Mit offenem Mund erstarrte er als chinesischer Schlittenfahrer. „Ihre Note ist eine Drei Minus. Der Anfang war doch sehr amateurhaft, aber gegen Ende kamen Sie noch richtig in Fahrt, Respekt. Und nun verlassen Sie bitte dieses Zimmer, wir haben auch noch andere Kunden.“
Alpträume Pt. 5 Spargel
Er war ein Junge, der jeder mathematischen Logik widersprach. Denn er war so dünn wie ein Spinnfaden, was zur Folge war, dass er für das normale menschliche Auge unsichtbar wirkte. Sein Spitzname, als er noch in der Lage war, mit Menschen zu kommunizieren, war Spargel. Als menschlicher Spinnfaden war er auch messerscharf, und wenn ein Mensch aus Versehen in ihn lief, endete er als zwei chirurgisch sauber getrennte Hälften. Deswegen verursachte Spargel früher, als er noch Hoffnung hatte, dass sein Leid von alleine wieder aufhören würde, öfter mal ein blutiges Gemetzel, ohne es eigentlich zu wollen, und zog sich infolge dessen komplett zurück. Eigentlich hätte er auch längst wieder gegessen, jedoch war er physikalisch schlicht und einfach nicht mehr in der Lage dazu. Er verfügte nicht einmal mehr über Gliedmaßen und war eigentlich nur noch eine Gerade, die sich durch einen Raum bewegte. Wie er überhaupt noch leben konnte, verstand er nicht, und es war fernab jeglicher Logik, doch er fühlte sich immer noch als Anhänger der Spezies Homo Sapiens, und als jene war er ein Gewohnheitstier. Nach einigen Wochen kam er auch bereits erstaunlich gut mit seiner Situation zurecht – als aller erstes tötete er mit seiner Fähigkeit all die Leute, die ihn zu dreidimensionalen Zeiten genervt hatten, dann schlich er sich in die Häuser der Mädchen, die er geil fand, und schaute ihnen unbemerkt beim Umziehen, Duschen und Nasenbohren zu. Wenn er Drogen wollte, konnte er sich bequem beim Klassen-Junkie über der Bong positionieren, denn er fand heraus, dass selbst ein Strich wie er Rauch inhalieren und high werden konnte.
Eines Tages geschah der Weltuntergang und alle Leute starben, nur er nicht. Er blieb mysteriöserweise am Leben, auch noch hundert, zweihundert Jahre danach, und konnte mit ansehen, wie die Menschen vom Zwergplaneten Varuna die Erde neu besiedelten. Irgendwann war er jedoch so dünn, dass er zwischen den einzelnen Atomen hindurch fiel und in der Hitze des Erdkerns doch noch sein Ende fand.
Alpträume Pt. 6 Blick in die Schweiz
Bauer Föns war betrübt, denn seine Lieblingskuh, Liseli, war gestern gestorben und er wusste nicht einmal, woran, sie lag einfach tot im Stall. Huere Schiisdräck, odr. Er saß in seiner Küche, die seit den 50er Jahren nicht mehr renoviert oder neu ausgestattet wurde, zündete sich einen Stumpen an, und schaute aus dem Fenster raus auf die weite Wiese, die im Hintergrund von einer Partie Bergen umrandet war. Die Schweiz, seine Heimat, sein Vaterland, auf das er so stolz war. Odr. Aber es regnete. Der Regen kam bestimmt aus dem Ausland, dachte er. Scheiß Ausland. Liseli bedeutete ihm sehr viel, denn sie gab immer gut Milch, und außerdem ließ ihn seine Frau Margaret seit 30 Jahren nicht mehr ran und seine Tochter war auch längst außer Haus, daher… ja, was hätte er denn sonst tun sollen! Nachts auf der Wiese, da fand er seinen Trost.
Er warf einen Blick auf die Post. Ein neuer Prospekt der SVP, super Sache, denn darin wurden bestimmt wieder viele Statistiken gegen Ausländer gezeigt, denn schließlich waren sowieso alle kriminell und man fühlte sich ja schon fast wie im Ausland, hier, in der Schweiz. Nach der kurzen Analyse drehte er seinen Kopf wieder um 90 Grad, schaute aus dem Fenster, auf seine Heimat, und es regnete immer noch. Kein Mensch war weit und breit zu sehen, nur dort in der Ferne, ganz klein, der Bauernhof von Bauer Hansueli. Der war ja auch ein Sauchog, der. Regen. Als er vom In-die-Ferne-sehen genug hatte, wanderte sein Blick wieder auf seine Post; viele Alternativen blieben ihm ja nicht. Seine vom Leben gezeichneten Augen bemerkten plötzlich zwischen Blick und SVP einen unscheinbar wirkenden Brief. Föns schob sich den Stumpen in den rechten Mundwinkel (schließlich war er ja kein Linker) und griff nach dem Umschlag. Gerichtstermin. Seine Tochter war ja auch ein Tüüfels-Chind, ein elendes. Misshandlung.
Als etwas später der Regen nachgelassen hatte, wollte sich Föns in den Stall begeben – um zu chrampfen. Doch plötzlich raste ihm auf dem Feldweg ein Traktor mit dreisten 15 km/h entgegen, und auf ihm hockte wie auf einem Thron Bauer Hansueli.
„Huere Tubel!“, rief er ihm entgegen. „Jo chum!“ „Wa wötsch, elende Löli?“ „Jo bloos mir!“
Das war genug für Föns. Bestimmt hat Hansueli sein Liseli getötet, dachte er. Es fiel ihm wie Schuppen von den Augen. Schnell rannte er in die Küche, öffnete sein Chuchichäschtli und nahm die Schrotflinte heraus. Dann eilte er wieder vor die Tür, zielte auf Hansueli, mittlerweile gute 50 Meter entfernt, und schoss ihm in den Grind, odr.
Alpträume Pt. 7 Die Gewaltbereiten
Jimmy und Benz waren die härtesten Jungs an ihrer Schule, der Einstein-Goethe-Brecht-Sonderschule in Bremburg-Hammen an der Welbe. Sie führten eine äußerst gewaltbereite Mofa-Gang an, deren Mitglieder alle immer Jeansjacken, Sonnenbrillen und Dauerwellen tragen mussten, und auf ihren Beutezügen verlor nebenbei gerne mal die eine oder andere Omma mit zu viel Geld ihr Leben. Ihre Zigarettenmarke war Camel, weil Joe Camel ihr Coolness-Idol war. Während Benz ein riesiges Waffenarsenal in seinem Keller hatte – seinem großen Bruder wurden gute Verbindungen zu Ulrike Meinhoff nachgesagt –, besaß Jimmy eine gigantische VHS-Sammlung mit lauter Schwarzmarkt-Titeln, die im freien Handel auf keinen Fall oder nur stark gekürzt erhältlich waren. Seine Lieblingsfilme waren „Woodoo“, „Tanz der Teufel“, „Ein Zombie hing am Glockenseil“, „Nackt und Zerfleischt“, „Das Kettensägen-Massaker“ und natürlich „Gesichter des Todes“. Heimlich war er jedoch auch großer Fan von „La Boum – Die Fete“. Aber durch diese gnadenlos verrohenden Titel war der ohnehin schon gnadenlos verrohte Jimmy noch viel gnadenlos verrohter. Wenn er einen Menschen sah, dachte er, bei einem Mann, immer zuerst daran, ihm mit einer Kettensäge (Black and Decker) nicht nur den Kopf, sondern den gesamten Oberkörper vertikal abzutrennen und sich das Blut in Zeitlupe ins Gesicht spritzen zu lassen! Und war es eine Frau, dann dachte er nur an brutalste Vergewaltigung wie in „Das Letzte Haus Links“. So brutal war er. Zombies, Kettensägen, Kannibalen, Vergewaltigungen und Blutfontänen – das war seine Welt.
An jenem Nachmittag traf sich die Mofa-Clique an der Welbe. Es war ein windiger Tag, und die Dauerwellen der Mitglieder rauschten cool im Wind. Einzelne Regentropfen klatschten gelegentlich mal gegen die Sonnenbrillen. Jimmy stellte sich auf einen Stein und sprach zu der Menge, während Benz ihm das Megaphon hielt. „So, meine Untertanen! Wir haben nun genug Ommas ausgeraubt, jetzt muss mal was Richtiges passieren! Ich will es so machen wie in ‚Harte Vergewaltiger-Zombies gegen die Satans-Kannibalen’. Heute werden wir ein junges Mädchen schnappen, gnadenlos vergewaltigen und anschließend zerstückeln! Hahahaha! Na, was sagt ihr dazu, ihr Sklaven?“ Die Menge schrie „Yeah!“ und weil sie so hart waren, traten sie gegen die Tanks ihrer Mofas, dass das Benzin nur so raus schüttete. Nur einer sagte nichts. „Was ist da hinten los? Wie war dein Name noch gleich, Johannes?“ „Ich… ich nenne mich… John.“ „Ja, John, was geht ab bei dir? Warum schreist du nicht ‚Yeah’ und kickst gegen dein Mofa?“ „Aber… Eine Frau vergewaltigen und zerstückeln…!“ „Normalität!! So haben die das in ‚HVZGDSK’ auch gemacht! Ich ließ mich von dem Film voll verrohen!“ „Ich mag den Film ja auch, aber das ist doch etwas zu hart!“
Das reichte Jimmy. Benz wollte ihn noch von seinem Vorhaben abhalten, aber Jimmy, der übrigens als Einziger eine Leder- und keine Jeansjacke trug, schlug ihm seine Hand weg. Aus der Jackentasche fischte er sein Stiletto, ging zum übrigens sehr jung und schüchtern aussehenden „John“, schnitt ihm den linken Zeigefinger ab, drückte jenen über seinem Gesicht aus, dass sich das Blut auch ordentlich darauf verteilte, und verspeiste ihn anschließend mit lautem Schmatzen. „John“ konnte nicht einmal mehr schreien, so schockiert war er. Verzweifelt versuchte er, mit seiner Jeansjacke die Blutung zu stoppen, was ihm dann aber auch glücklicherweise gelang. Währenddessen hatte sich Jimmy wieder auf seinem Stein eingefunden, und Benz hielt ihm wieder das Megaphon vor die Fresse. „Also, meine Sklaven, ihr habt jetzt gesehen, was passiert, wenn man sich gegen mich auflehnt!“ Alle: „Yeah!! Heil Jimmy!“ „Hahaha, so ist brav! Wir treffen uns heute Abend um 21 Uhr hier!“
Um 21 Uhr trafen sich die harten Jungs, die sich übrigens offiziell „Die Halbstarken“ nannten, wieder an derselben Stelle. Alle hatten außerdem ihre Kettensägen dabei, manche eine Größere, manche eine Kleinere. Indem sie mit den Motoren spielten und dabei „Yeah“ schrieen, waren sie die Coolsten und Härtesten. Und im Anschluss versteckten sich alle in den umstehenden Gebüschen, um zu warten, dass so ein junges, blondes Ding wie in ‚HVZGDSK’ vorbeilief.
Carolina Carolin, 19, lief jeden Abend dieselbe Strecke, wenn sie mit ihrem Hund Fidolino Gassi ging, und der führte, sehr zu ihrem Nachteil, an jener gefährlichen Stelle vorbei. Sie war bildhübsch, jung, trug eine Jeansjacke, hatte eine Dauerwelle und glitzernde Disco-Hosen. Sie war wunderschön. „Na, mein kleiner Fidolino? Ist es nicht ein wunderschöner, windiger Abend?“ „Wuff!“ „Du sagst es!“, kicherte sie aufgeregt. Doch dann sprangen die Halbstarken aus dem Gebüsch, alle 13 Mitglieder auf einmal, und ließen ihre Kettensägen bedrohlich röhren, während sie damit die Luft zerstückelten. Im Anschluss kam auch Jimmy aus dem Gebüsch, und der sprang natürlich nicht, sondern kletterte elegant, und währenddessen zündete er sich noch mit seinem Zippo eine Camel an.
„Hahahaha! Yeah! Leider ist das Tor zu Sado für dich nun aufgestoßen, du dummes, kleines Ding! Wir sind die Halbstarken und total verroht, weil wir so viele Zombiefilme geschaut haben! Ich werde dich nun vergewaltigen und anschließend zerstückeln!“ „Woah supi, darauf hab ich schon lange gewartet“, meinte Carolin. „Mein Bruder schaut auch immer diese Brutalofilme, und während die Frauen von Zombies und Kannibalen da so gekillt werden, gab ich mir immer den Finger! Bitte tötet mich!“
Das ging für Jimmy gar nicht. Einvernehmliches Vergewaltigen und Zerstückeln war so gar nicht sein Ding! Er stand wie versteinert da und überlegte fieberhaft, was er anstelle dessen tun könnte. Da kam ihm die zündende Idee. „Benz, du hast doch deinen Kassettenspieler dabei, oder?“ „Ja, klare Sache! Motörhead!“ „Nein!! Jetzt muss Plan B her.“
Während aus dem Kassettenspieler also „Your Eyes“ klang, tanzten Jimmy und Carolina einvernehmlich im Mondschein.
Your eyes / opened wide as I looked your way / couldn’t hide what they meant to say
Alpträume Pt. 8 Der Computerfreak
Wenn er sich mal losreißen konnte, dann meist nur, weil seine menschlichen Grundbedürfnisse ihn dazu zwangen. So auch jetzt. Thorsten Schönmeyer war 34, lebte noch bei Mutti und verbrachte 20 Stunden am Tag mit dem Spielen seiner Online-Rollenspiele, auf die jetzt nicht näher eingegangen werden soll. Es war 14 Uhr und er hatte Hunger. Mama war nicht da und der Kühlschrank leer. Also drückte er zum ersten Mal seit ununterbrochenen 5 Stunden (zuvor musste er mal kurz auf die Toilette) auf „Pause“, schlüpfte in seine Sandalen und warf sich seinen Rucksack um. Als er so auf seinen zwei Beinen stand, die vom Durchmesser an die Stützpfeiler der Akropolis erinnerten, wurde ihm schwindlig und schwarz vor Augen, und wäre er nicht breiter gewesen als groß – immerhin war er 1,80 –, hätte es ihn vermutlich auf die Schnauze gehauen. Aber der „Blackscreen“, wie er es nannte, verschwand schnell wieder, und mühsam schleppte er sich aus seinem Zimmer und rollte die Treppe hinunter. Als er vor der Wohnungstür stand, fragte er sich, was draußen wohl gerade für eine Jahreszeit war.
Hochsommer! O Mann, dachte er sich. Der Schweiß floss ihm kübelweise unter den Achseln runter, was zwar kaum einen Unterschied machte, weil sein rotes T-Shirt mit Super Mario drauf eh schon seit vielleicht drei Monaten nicht mehr gewechselt wurde und folglich komplett durchnässt war. Aber unangenehm war’s ihm dann doch sehr. Durch die Hornbrille, die schon fast mit seinem Kopf verwachsen war, stachen ihn die Sonnenstrahlen direkt in die winzig kleinen Augen. „Critical Hit“. Erst einmal Pause machen. Und zehn Minuten später ging er den zweiten Schritt.
Irgendwann gegen 16 Uhr erreichte er den hundert Meter entfernten Marktplatz. Da war ja auch schon Kaufland! Unter seinem dichten Bart lächelte ein vergilbtes und teilweise schwarzes Gebiss. Er war dem Ziel seiner „Mission“ bereits nahe. Da gab’s Fertigpizzen im Übermaß. „Kuck mal, Mami, ein Nerd!“, sagte ein kleines Kind, und seine Mutter zerrte es weg, ohne Thorsten einen Blick zu schenken. Er hatte schon seine Gründe, warum er Menschen hasste. Leider brachte er es nie zu einem Amoklauf, damals, als er noch in die Schule ging, weil ihm die Waffen, die sein damals bester Freund Tobias bei sich im Keller hatte und ihm anbot, zu schwer waren. Jener verhungerte vor fünf Jahren beim Marathonspielen von Doom. Thorsten betrat den Laden. Er erblickte eine Warensortiererin und kriegte einen Ständer – eine echte Frau! Aber von sowas durfte er sich jetzt nicht ablenken lassen. Er schnappte sich einen Korb und suchte die Fertigpizza-Abteilung. Als er jene erreichte, packte er sich gleich zwanzig Stück in seinen Korb, woraufhin er solchen Kohldampf kriegte, dass er eine konstante Sabberspur hinter sich her zog. Ein weiteres kleines Kind rutschte hörbar darauf aus und brach sich etwas.
Zum Glück war der Kassierer ein Mann, sonst hätte er wohl kein Wort herausgebracht. So konnte er ihm aber die 25 Euro, die er aus seiner Hosentasche hervorkramte, worin sich übrigens auch noch ein paar D-Mark-Scheine befanden, ohne Stottern in die Hand drücken und einen mitleidigen Blick ernten. „Mission Accomplished“, jetzt schnell raus hier!
Es war mittlerweile 19 Uhr und er befand sich auf dem Heimweg. Mühsam schleppte er sich den Weg entlang. Noch fünfzig Meter! Doch ein weißer Kastenwagen fuhr bedrohlich neben ihm her, und unter einer Fliegerbrille starrte ihn ein älterer, dünner Mann an, der eine Zigarette rauchte. Auf dem Beifahrersitz war noch einer der Sorte, es hätten Klone sein können.
„Hey, Rainer, was denkst du?“ „Wenn ich denke, was du denkst…“ „Ja! So einer fehlt uns noch.“
Plötzlich hielt der Wagen neben ihm. Thorsten blieb schockiert und wie angewurzelt stehen, und vor Angst hatte sich unter ihm bereits eine Pfütze aus Schweiß gebildet. Die Männer stiegen aus und versuchten, Thorsten, der nur ein leises „Ojemine!“ zustande brachte, in den Wagen zu zerren, was sie auf Grund der 240 Kilo jedoch nicht schafften.
„Verdammt, Rainer, hast du den Gabelstapler?“ „Ja, klar, ich dachte doch an alles!“
Und mit einem Gabelstapler luden sie den armen Thorsten letztendlich doch noch in den Kastenwagen und fuhren mit ihm zum Tiergarten, wo man ihn heute noch beim Computerspielen beobachten und sogar füttern kann.
Alpträume Pt. 9 Gefährliche Gen-Dinosaurier in Frankreich
Sei einmal hart, dachte sich Jean-Jaques. Also schnappte er sich seine Axt, ging zu seinem Nachbarn François-Guillaume, und hackte ihn in tausend Stücke. Als dessen Überreste dann so vor ihm lagen, kam ihm der Gedanke, dass dies vielleicht doch nicht so intelligent war. Schließlich lebte François-Guillaume in einer stillgelegten, stets abgeriegelten Fabrik, und niemand wusste, was er den ganzen Tag darin so trieb. Es war ein Uhr nachts.
Plötzlich verriegelte sich die Tür hinter Jean-Jaques automatisch und ein Alarm ging an. Der abgetrennte Kopf seines Mordopfers begann plötzlich zu lachen: „Hahaha, denkst du, ich mache es dir so einfach?“ „Scheiße“, dachte sich Jean-Jaques. „Was hast du vor?“ „Ich züchtete hier nicht umsonst zwanzig Jahre lang Dinosaurier für die französische Regierung! Du hast mich jetzt vielleicht getötet, gut, war ohnehin nur eine Frage der Zeit. Aber ob du auch gegen meinen T-Rex ankommst?“ Da ging ein riesiges Metalltor auf, und ein riesiger Tyrannosaurus in Kampfpose stand bedrohlich da und röhrte. „Jetzt erst mal eine Gauloises“, meinte Jean-Jaques, und steckte sich eine an. Der Rauch brachte sein französisches Gehirn auf Hochtouren. Mit der wiedererlangten Denkfähigkeit kam ihm auch schlagartig eine Idee. Einfach still stehen, so wie bei Jurassic Park! Das Ding wird mich schon nicht bemerken!
Falsch gedacht, und so wurde der Mörder Jean-Jaques von dem Fleischfresser verzehrt.
Das war aber nicht das größte Problem, denn die Dinosaurier, unter ihnen 20 Tyrannosaurier, 10 Brontosaurier, 5 Gigantosaurier und nicht zuletzt 50 Deinonychus konnten aus dem Labor entkommen und stürmten auf Paris zu.
Sarkozy saß gerade in seinem Präsidentenstuhl und ließ sich von seiner Gattin sein kleines Baguette bearbeiten, während laut Old-School-Hiphop aus den riesigen Verstärkern dröhnte. Ein ganz normaler Präsidentenabend. Doch dann klingelte das Telefon. „Ja, verdammt, was los?“ „Herr Präsident, gefährliche Dinosaurier stürmen auf die Hauptstadt zu!“ „Auch das noch! Und ich habe schon gehofft, es seinen die Deutschen! Aber kein Problem, schließlich habe ich die Genforschung an Dinosauriern höchstpersönlich angeordnet, und natürlich weiß ich auch, was zu machen ist…“
Eine große Bodenluke öffnete sich, und ein gewaltiges Kampfflugschiff, die „Napoleon 4“, kam herausgeflogen. Sie vermochte es dann auch, die Dinosaurier noch vor der Hauptstadt in den Banlieues von Paris abzuschießen. Das daraus gewonnene Fleisch schickte man nach Algerien, um der Türkei zu zeigen, dass man sich seiner Vergangenheit stellen konnte.
Zuletzt geändert von Froschvampir am Mi Sep 12, 2012 13:26, insgesamt 1-mal geändert.
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