RPG-Maker Quartier

Die Nacht findet ein Glas
trinkt es leer
schläft bis zum Grauen
Was im Glas gewesen
wich der Luft


:/

_________________
Was mach ich hier überhaupt

Soeben entstanden, vielleicht zehn Minuten:

An einer Ampelkreuzungsampel
warten sie auf das Getrampel
jener, die wie sie dort warten:
Sein's die Groben, sein's die Zarten,
seien's Freudige, Gegrämte,
seien's Lahme, sein's Gelähmte,
sein sie groß und sein sie klein:
Jeder wartet hier allein
auf das Trampeln jener Herden,
vom Gefühl erfüllt zu werden,
daß da jemand anders ist,
der, wie sie, die Zeit vergißt,
und den Ort, an dem sie stehen,
und den Ort, an den sie gehen;
und es dachten andre Leute
früher schon wie die von heute,
doch da wartete die Meute
auf das Glockenturmgeläute,
statt der Ampelkreuzungsmampel;
doch wie früher ist es heute
noch das selbige Getrampel.

Und mir fällt gerade auf, daß ich zophs letzten Erguß hier gar nicht kommentiert habe, was schade ist, weil ich den gar nicht schlecht finde.

_________________
 
 

Gefällt mir besser als "Selbstgespräch". Fällt mir irgendwie schwer zu glauben, dass es innerhalb 10 Minuten entstanden ist. Aber das spricht nur für Dich.

_________________
He who binds to himself a joy
Does the winged life destroy
But he who kisses the joy as it flies
Lives in eternity’s sun rise

(Eternity, William Blake)

Denke im Glück an die schönen
glücklosen Tage zurück:
Sich nicht an das Glück zu gewöhnen,
das ist das einzige Glück.

_________________
 
 

_________________
 
 

Eine Frage brachte die Gelehrten
einander nahezu um den Verstand.
Doch schließlich haben sie erkannt:
Die Wege sind die besten Weggefährten.

_________________
 
 

_________________
 
 

Schönes Ding, sehr zitierfähig.

Der folgende Text handelt von einem Ereignis aus meinem wirklichen Leben, gewürzt mit ' in rauhen Mengen.
Es wird nur geringfügig übertrieben. Ahem.

Kühlschrank im Sommer

Ich habe einen Kühlschrank, darin sind zwanzig Grad,
Ich habe einen Joghurt, worin segelt eine Mad',
Ich dreh den Kühlschrank höher, nun ist es denkbar kalt,
Ich dreht zu spät ihn höher, die Butter ist mit Pilz bewald't.

Ich seh, es wird recht frostig, eisig,
Minusgrade an die dreißig,
Wenn ich Joghurt hol' jetzt, hängt er
Tief im Eis und draußen fängt er
Langsam nur mit Tauwerk sich,
Doch fürs Madensegeln nich',
Diesmal bin begünstigt ich.

Steck ich einen Stiel hinein,
Hab' ich Eis am Stiel wohlfein.

Der Gast wird bedient,
den der Gastwirt bedient.

Äh, ja. Produkt aus Langeweile, Schlaflosigkeit und dem spontanen Einfall, rührende Reime anschaulicher zu gestalten. Gab aber sicher schon mehrere solcher Versuche.

_________________
 
 

Ich mag Kausalität, dem "den" würde ein weiteres "n" sehr gut stehen.

_________________
He who binds to himself a joy
Does the winged life destroy
But he who kisses the joy as it flies
Lives in eternity’s sun rise

(Eternity, William Blake)

War nicht genau das der Witz?
Ohne diesen ist es nämlich nur ein Satz in Gedichtform.

Wo bleibt der Sieg
Unter all den Niederlagen
Ist das Gebot
Von all den Saufgelagen

_________________
He who binds to himself a joy
Does the winged life destroy
But he who kisses the joy as it flies
Lives in eternity’s sun rise

(Eternity, William Blake)

Aus aktuellem Anlass:

Kastanien sind gefallen
Wie Bomben auf das Land.
Es schmettern tausend Tränen
Das Laub aus seinem Stand.

Die Schatten werden länger,
Der warme Duft verfliegt.
Der Herbst ist nun gekommen
Und hat das Land besiegt.

Menschsein

Manchmal hasse ich es, ein Mensch zu sein...
Und manchmal wünschte ich, ich wäre einer...


Ging mir heut' durch den Kopf.

____________________________________________________________________


Und noch etwas Heiteres:


Ernte zur Winterszeit

Oh, Felge!
Du silbrig-süße Frucht!
Ich ernte Dich vom Felgenbaum;
Nun zierst Du mein Gefährt.

Oh, Felge!
Mit kettenstarker Wucht!
Bis dass der Frühling komme
Und Deine Pracht verjährt.




Dichtet doch auch einfach mal was, ihr User da draußen. Ich kann's schließlich auch nicht und mach's trotzdem. Schlimm genug. XD
Doch geteiltes Leid ist halbes Leid!


(Poly, zu Hülf!² )

Eine Schnur aus Worten
Lege ich um deinen Hals
Ich ziehe und die Worte
Zerfallen zu Buchstaben
Die gar nichts wert sind

_________________
He who binds to himself a joy
Does the winged life destroy
But he who kisses the joy as it flies
Lives in eternity’s sun rise

(Eternity, William Blake)