RPG-Maker Quartier

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Wolkenmaler
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 Betreff des Beitrags: Re: Kleine Ängste ~ Storythread
BeitragVerfasst: Sa Jul 10, 2010 14:34 
Ein weiterer heftiger Schlag gegen die Mauer. Dieses Bestie, ob es noch welche ihrer Art gäbe? Oder gar schlimmere?! Jacob wagte es garnicht daran zu denken, was noch alles auf ihn zu kam. Er blickte um sich und fand einen Stein so groß wie seine Hand. Er nahm ihn und hielt ihn fest - so fest als würde er ihn zerdrücken wollen. Er wandte seinen Blick von dem Monster und sah auf die andere Seite der Mauer. "Eine...Villa...?" fragte er sich selbst laut. Die anderen bemerkten Jacob und sahen auch auf das Anwesen. Es war groß. Mehrstöckig. Fenster so weit das Auge reicht. Der Nebel verschlang mindestens die Hälfte des Gebäudes. Einer der Kinder, Tommy konnte es garnicht erwarten weg von dem Monstrum zu kommen und sprang mit einem Satz von der Mauer, die anderen zögerten nicht und kamen hinterher.

Unten angekommen liefen alle zum Anwesen. Hinter ihnen hörte man weiter das knirschen und kratzen der Bestie die immernoch versucht durch oder hinter die Mauer zu kommen. Jacob wagte noch einen letzten Blick zur Mauer. Sie würde wohl stand halten.

"Wow." sagte eines der Mädchen. Sie alle blieben vor dem riesigem Grundstück stehen. Statuen von Engeln mit Instrumenten. Ein großer Brunnen - auch mit kleinen Engeln verziert. Die Villa selbst wirkte einladend und strahlte Positives von sich ab. Wäre es hell, würde sie wahrscheinlich noch schöner sein. Hier musste jemand leben, oder, hier lebte jemand, der wohl sehr gläubig war. Denn, über der zweiteiligen Tür aus Ahorn hing ein Kreuz, vermutlich aus Gold. Keiner brachte auch nur ein Wort raus, sie alle waren begeistert von dieser Schönheit....

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 Betreff des Beitrags: Re: Kleine Ängste ~ Storythread
BeitragVerfasst: So Jul 11, 2010 20:12 
Katalina sah die Fassade vor sich nach oben, wo das prunkvolle Kreuz ragte. Für eine Kirche war das Gebäude zu stilfremd, für eine Kapelle zu groß und für eine Kathedrale zu klein. Vielmehr schien es ihr das Anwesen eines wohlhabenden Herrn zu sein... oder einer wohlhabenden Dame... oder wie auch immer. Im Hintergrund war noch immer das dumpfe Poltern der Bestie zu hören, die sich weiterhin mit aller Kraft gegen die Mauer warf. Ob das Bauwerk der Wucht der Bestie noch lange Stand halten könnte?

Katalina wandte sich um... mit einem Mal... hatte sie vollkomen andere Kleider an. Grau-Silberne Hosen, eine Grau-Silberne Bluse, Schwarze Stiefel und darüber trug sie einen langen, weinroten Mantel mit kunstvollen, silbernen Stickereien. Auch ihr Haar war länger und reichte ihr bis zum Po, der Pony verdeckte ihre linke Gesichtshälfte.
"Du hast also hier her gefunden..."
Katalina wandte sich um. Die anderen Kinder... sie waren nicht mehr da. Im Gegenteil... der Junge in der grünen Brokat-Bekleidung stand etwas weiter von ihr, seine Hand auf dem Kopf eines sitzenden Hundes liegend, der sitzend dem Jungen bis zu seinen Schultern reichte. Der Junge lächelte, der Hund hingegen schien nur auf das Kommando seines Herrn zu warten.
"Nun? Es überrascht mich, dass ihr es über die Mauer geschafft habt. Nicht übel."
Katalina brachte kein Wort heraus und bemerkte erst jetzt, dass der Nebel nur sie, den Jungen und den Hund freigab... scheinbar. Der jedenfalls machte keine Anstalten, seine Selbstsicherheit zu zeigen und, dass er Herr über die Bestie zu sein schien, die sie und die anderen hier her gejagt hatte.
"Sprachlos? Nun... es ist schließlich... viel passiert heute Nacht, nicht wahr? Erinnerst du dich an die Wunde an deiner Hand? Die habe ich verschwinden lassen um dir zu zeigen, mit wem du und die anderen Gören sich einlassen, wenn sie weiter hier bleiben. Es gibt Dinge und Mächte, die sich dem Verstand, der Logik und der Vernunft des Menschen entziehen und nicht durch wissenschaftliche Thesen erklärbar sind. Was meinst du... wie würden die anderen Gören reagieren wenn sie wüssten, warum du in dieses Heim gekommen bist?"
Der Junge lächelte, schnippte mit dem Finger und die Bestie rannte davon.
"Ich denke, das werden sie noch früh genug erfahren, wenn ihr... nein, ich verrate jetzt noch nicht alles... wo bliebe da der Spaß? Ich verrate dir nur so viel: Vater sucht nach dir... und er ist sehr verärgert."

Katalina rieb sich die Augen und fand sich vor dem Anwesen stehend wieder vor, ihre normale Kleidung tragend, zwischen den anderen, mit denen sie von der Mauer gesprungen und hier gelandet war. Und... das dumpfe Geräusch der Bestie, die sich gegen die Mauer geworfen hatte, war verstummt. Was ging hier nur vor? Und... warum zitterten ihre Hände so sehr?

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Rotfüchschen
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 Betreff des Beitrags: Re: Kleine Ängste ~ Storythread
BeitragVerfasst: Mo Jul 12, 2010 20:38 
Lisa war wortlos hinterhergetrottet, unbewusst darauf bedacht kein Gewicht auf ihren verstauchten Fuß zu legen. Ihren Verstand hatte sie in einer Art Selbstschutzmechanismus ausgeschaltet und so hatte sie die letzten Ereignisse nur sehr schemenhaft wahrgenommen. Jemand hatte sie gezogen, sie war irgendwo heruntergefallen... Sie erinnerte sich nicht mehr richtig. Nur langsam kehrte ihre Wahrnehmung zurück. Trotz allem war ihr bewusst, dass diese Menschen ihr geholfen hatten... Vielleicht waren das doch ihre Freunde.

Sie drehte sich zu Katalina, die wie hypnotisiert auf die Mauer starrte, hinter welcher das unheilvolle Geräusch verstummt war. Lisa ging an ihre Seite und klammerte sich an ihren Arm.
"Glaubst du, das ist weg?", fragte sie zittrig.


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Wolkenmaler
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 Betreff des Beitrags: Re: Kleine Ängste ~ Storythread
BeitragVerfasst: Mo Jul 12, 2010 23:11 
Jacob war noch immer innerlich zerrüttet. Umgeben von Kindern - die er nie sah, geschweige denn kannte, höllischen Kreaturen, einem verfluchten Dorf und nichts als Einsamkeit. Er mochte es hier nicht. Die Kinder standen immernoch dicht beieinander vor der großen Tür. Es war nebelig und nur der Mond erhellte die Nacht. Ein metallisches Geräusch löste sich und die Gruppe zuckte zusammen. Fast als ob sich ein Riegel der schon etwas älteren Tür löste. "W-was war das?" fragte ein Mädchen welches sich am Arm eines anderen festklammerte - worauf die Tür sich mit knarrzen und gequietsche von selbst öffnete.

Sie alle standen da, wie als hätten sie einen Geist gesehen - auch wenn es sich im Moment sehr realistisch anhörte. Als die Tür vollständig offen war erhellte nur der Schein des Mondes den Eingangsbereich. Von Aussen war nicht viel zu sehen. Die Kinder waren immernoch geschockt. Warum löste sich die Tür? Wer - oder was - öffnete sie?

Jacob's Kopf konnte, nein, wollte es nicht realisieren. Alles wurde blasser. Jacob torkelte etwas hin und her. Bis er sich dann auf den Eingang zu bewegte. Ich will das nicht. Hör auf! Doch er bewegte sich immer weiter in die Räumlichkeit. Sein Körper lief von selbst, das einzige was er wahr nahm waren ein paar Stimmen...bis er dann umfiel.

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 Betreff des Beitrags: Re: Kleine Ängste ~ Storythread
BeitragVerfasst: Di Jul 13, 2010 16:03 
... und genau das war das letzte, woran sich auch Katalina erinnern konnte. Die Türe hatte sich geöffnet und irgend etwas hatte sie... wie aus ihrem Innern heraus dazu gezwungen, in das Innere des Gebäudes zu treten, ehe sie die Besinnung verlor. Das Mädchen - Lisa - hatte sie noch versucht, aufzuhalten, hatte an ihrem Arm gezerrt, doch wurde sie von Katalina förmlich mitgeschleift und nun...?

Nun war Katalina zu sich gekommen, mit nicht zu unterschätzenden Kopfschmerzen. Sie befand sich in einem Raum, der vielleicht zehn Schritte lang und breit war, lag mit dem Rücken auf einer Holzpritsche liegend. Auf einer zweiten lag das Mädchen, das sich noch erst an ihren Arm geklammert hatte. Fenster hatte es nicht, lediglich flackerndes Neonlicht erhellte den Raum.

An der Türe, die nach einer zweiteiligen Schiebetüre aussah, saß wieder der Junge, die Ellbogen auf den Oberschenkeln und den Kopf auf die Handflächen gestützt. Er blickte vollkommen Mimenlos in Katalinas Richtung und wippte mit dem Kopf ein wenig nach links, dann ein wenig nach rechts... stetig wiederholend.
"Weißt du... ich dachte, ich hätte etwas mehr Spaß mit euch, ehe ihr mir und meinen... ähm... Freunden... in die Falle tappt. Aber ich denke, ich sollte vielleicht einmal mit ein paar offenen Karten spielen. Es ist gut möglich, dass sich dadurch der Spielverlauf ein wenig spannender gestalten lässt."

Katalina setzte sich auf und beinah wäre ihr schwarz vor Augen geworden, wenn sie sich nicht abgestützt und zusammengerissen hätte.

"Als ersten Schritt werde ich dir meinen Namen verraten: Ich bin Sousou, Sohn unseres gemeinsamen Vaters."

Katalina schluckte. Sie kannte sich selbst nur als Einzelkind... und ihr Vater...

"Als zweiten Schritt werde ich dir verraten, warum wir beide uns zum jetzigem Zeitpunkt an genau diesem Ort befinden:
Unser gemeinsamer Vater wollte eine Art... Spiel vollführen. Ein Spiel, für das er zwei Kinder brauchte. Das eine Kind erhielt alles, was man einem Kind bieten konnte: Elitäre Bildung, Wohlstand, Reichtum und solche Dinge. Das andere Kind hingegen sollte in einem... zerstörerischem Umfeld groß werden. Einem Umfeld, in welchem dem Kind alles genommen werden würde. Und so kam es auch... meine Lehrer und Ausbilder haben jeden deiner Schritte genaustens beobachtet und ausgewertet. Es war überraschend, als du zum Gegenschlag gegen deine Pflegefamilie ausgeholt hast. Einfach Phantastisch, wie du hier deine Grenzen überschritten und...
...

...

Warte... du erinnerst dich nicht, nicht wahr?"

Katalina schüttelte den Kopf... sie brachte kein einziges Wort heraus.

"DAS ist ja interessant. Das würde zumindest erklären, warum du die erniedrigende Zeit im Kinderheim so hingenommen hast wie sie war, statt dich erneut dem Problem zu entledigen. Allerdings muss ich zugeben, dass es das Spiel interessant gemacht hat und ich eigentlich gerne weiterspielen würde. Wirklich. Ich meine... ich ging zumindest davon aus, dass du dich selbst im Zaum halten wolltest, seit du im Kinderheim warst. Das hätte zu deinem gespieltem Einzelgängerdasein wirklich wunderbar gepasst.

Nun... das bringt mich auf eine Idee... was hälst du davon, wenn ich dafür sorge, dass das Spiel noch ein wenig... ähm... weiter geht? Was, wenn das Spiel hier und jetzt nicht sein Ende finden würde? Ich meine... es endete ohnehin viel zu früh und ihr habt noch nicht einmal einen wirklichen Einstieg geschafft. Natürlich wird das Ganze etwas schwerer und wird gerade von dir noch einiges an Opfern forderung UND dich mit der Vergangenheit konfrontieren, allerdings... wer weiß, wie das Spiel endet? Nun... ich werde mich einmal auf machen und deine weiteren Schritte beobachten... Schwester."

Katalina rieb sich die Augen, der Junge vor ihr - Sousou - war verschwunden... mehr noch... das Mädchen, mit dem Katalina hier eingesperrt war, saß auf der Pritsche, auf der sie gelegen war, und sah sie mit fragender Mine an... ob sie den Jungen auch gesehen hatte? Was ging hier nur vor?

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 Betreff des Beitrags: Re: Kleine Ängste ~ Storythread
BeitragVerfasst: Mi Jul 14, 2010 23:33 
Dave schlug die Augen auf und richtige sich ruckartig auf, einen Brechreiz unterdrückend. Ihm war schwindelig und er hatte einen widerlichen Geschmack im Mund, was war nur passiert? Er konnte sich kaum erinnern. Der Boden war kalt, die Luft war warum und feucht, ein diesiger Nebel schloss ihn ein - aber er befand sich nicht mehr draußen, ein milchiges, undurchsichtiges Fenster befand sich nicht unweit seiner Position. Nein, es war kein Fenster, eher wie eine ganze Wand aus Fenstern, seltsame Pflanzen umgaben ihn, von denen er die meisten nicht benennen konnte - in Biologie war er nie eine große Leuchte gewesen. Er befand sich wohl im Wintergarten des Anwesens.
Die Luft roch seltsam süßlich und wirkte fast massiv vor feuchte und dem intesiven Geruch, der wohl von diversen Blumen stammte. Es gefiel ihm hier nicht.

Tut mir Leid, Kleiner, nicht der beste Ort, ich weiß. Mehr kann ich im Moment nicht für dich tun, aber ich passe auf dich auf. Das habe ich dir versprochen, auch wenn du dich vermutlich nicht daran erinnerst. Und ich halte meine Versprechen.

Die Stimme echote in den tiefsten Winkeln von Daves Verstand, ihm wurde kurz schwindlig. Sie kam ihm so vertraut vor... war das überhaupt real? Oder nur durch den penetranten Blumengeruch hervorgerufen?
Er hörte ein kichern irgendwo über sich und blickte nach oben. Auf einem Baum, den man durch den Nebel kaum erkennen konnte (Das Gewächshaus schien ungewöhnlich groß zu sein), saß ein Junge, ungefähr in seinem Alter. Mit einer eleganten Bewegung sprang er von dem Ast, auf dem er saß und landete direkt vor Dave auf dem Boden. Seine pechschwarzen Haare hingen ihn in feuchten Strähnen ins Gesicht, was wohl der hohen Luftfeuchtigkeit des Raumes geschuldet war, seine Augen fixierten Dave und ein breites Grinsen stahl sich auf sein Gesicht. Sosehr Dave sich auf seine Augen konzentrierte, er vermochte es nicht deren Farbe zu erfassen, langsam ging er ein paar Schritte zurück, in seinem Hals schien ein gewaltiger Kloß zu sitzen.

"Guten Abend, David. Ich muss zugeben, es ist etwas unerwartet dich hier auf der anderen Seite zu treffen, um nicht zu sagen, etwas ungemütlich. Eigentlich wollte ich mich in dieses Spiel garnicht einmischen, jedem das seine, wie man sagt. Ein Spiel ist langweilig, wenn man den Gewinner vorhersehen kann, findest du nicht auch?"
Dave kam nicht dazu zu antworten, aber er wusste auch garnicht, was er sagen sollte. Sein Gehirn schien vorerst den Dienst ausgesetzt zu haben.
"Nun, deshalb hatte ich ursprünglich auch kein großes Interesse an dem kleinen Spiel, das hier gerade stattfindet - oder stattfinden wird. Ich bin hier kein Spieler und es ist zu langweilig zuzuschauen - wie gesagt, viel zu vorhersehbar." Er holte eine Münze aus der Hosentasche und spielte scheinbar geistesabwesend damit, bevor er weitersprach.
"Nun, da DU allerdings hierher gekommen bist, sieht die Sache leider etwas anders aus. Aus geschäftlichen Gründen bin ich nun gezwungen, dieses Spielchen - oder präziser, dich - zu beobachten. Und eventuell einzugreifen. Aber was will man tun, ein Deal ist ein Deal, nicht wahr?"
Dave nickte unsicher, er hatte keine Ahnung, worüber der unheimliche Kerl redete. Sein unheimliches Grinsen hatte er die ganze Zeit nicht abgelegt, auch wenn er tatsächlich ehrlich amüsiert wirkte, trotz dessen was er über die Situation gesagt hatte.
"W-wer bist du?", bracht Dave heraus.
"Ach, was habt ihr Menschen immer mit den Namen, dass ihr alles immer benennen müsst. Soll ich jetzt soetwas unheilvolles wie 'Ich habe viele Namen...' sagen, um mich noch etwas mysteriöser und unheilvoller wirken zu lassen? Ich denke nicht, dass das nötig ist. Aber irgendwie solltest du mich nennen, denke ich..."
Er warf die Münze und zeigte Dave das Ergebnis des Münzwurfs. Es waren weder Kopf noch Zahl darauf zu sehen, sondern der Kopf eines Tiers, ein Hund oder ein Fuchs vielleicht, dachte Dave.
"Ganz genau, du kannst mich Fox nennen. Der Name trifft mich nicht perfekt, aber für unsere Zwecke sollte es ausreichen. Worauf ich eigentlich hinaus wollte... sollte deine Frage nicht eigentlich lauten, 'Stammt dieser süßliche Geruch tatsächlich von Blumen?', David?"
Mit diesen Worten ging er ein paar Schritte zur Seite und machte eine Geste tiefer in das Gewächshaus hinein, der Nebel lichtete sich. Unter einigen wunderschönen Blumen lag der Körper eines Jungen auf dem Boden, in einer gewaltigen Pfütze aus Blut, die Pulsadern an den Handgelenken waren aufgeschlitzt und neben ihm lag Daves Taschenmesser. Das Gesicht des Jungen war sein eigenes.

Dave taumelte rückwärts, sein Magen rebellierte... und er verlor den Kampf und übergab sich in eins der Beete. Während er würgte lachte Fox lauthals, scheinbar fand er die Szene WIRKLICH lustig.
"Nur keine Sorge, es ist keine Zulunftsvorhersage, nur eine kleine Bestrafung, dafür dass du hier hergekommen bist. Hättest du nicht einfach schlafen können? Musstest du die selbe Dummheit begehen, wie die anderen? Ich habe jetzt keine Wahl als zu versuchen dich so gut es geht aus dem Spiel rauszuhalten, oder der Deal ist nichtig. Und das wäre unangenehm für mich, weißt du? Nun wir werden uns ein andermal wiedersehen. Adios, David!"

Dave blinzelte und sah sich um. Der Nebel und die Schwüle waren verschwunden, der andere Junge ebenso. Er befand sich noch immer im Wintergarten, aber er war anders, nicht mehr so groß und unwirklich. Dennoch hatte er ein verdammt ungutes Gefühl. Ein bisschen weiter hinten lag ein anderer Junge auf dem Boden, scheinbar bewusstlos. Langsam ging Dave zu ihm hinüber.

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 Betreff des Beitrags: Re: Kleine Ängste ~ Storythread
BeitragVerfasst: Do Jul 15, 2010 11:47 
Dave lief weiter und die Gestalt wurde klarer. Jacob musste auch irgendwie hier her gekommen sein. Dave versuchte ihn wach zu rütteln und sagte die ganze Zeit, dass er aufwachen sollte.

Jacob kam langsam zur Besinnung. Er sah nach Links. Dann nach Rechts. Ich presste seine Augen zu und dann wieder auf. Dann bemerkte er erst die Person neben ihm. "W-wo sind wir?" fragte er. "In einem Gewächshaus oder so." antwortete ihm Dave. Jacob's Kopf fühlte sich an, als würde er jeden Moment platzen. Er hielt sich an den Kopf....was war passiert. Ich erinnere mich nurnoch, an diese Tür. Ich lief hinein - und jetzt bin ich hier... Jacob richtete sich auf und blickte zu Dave. "Wie sind wir hier hergekommen?" "Keine Ahnung..." Die beiden setzten sich gegen einen der kleingeratenen Bäume und ruhten sich aus.

Nach etwa zehn Minuten sprang Dave auf. "Komm schon, wir müssen hier weg!" forderte Dave Jacob auf. "Und wohin?" entgegnete er. "Darum." Jacob wusste nicht ganz, was Dave vor hatte, aber hier sitzen und auf sein Ende warten wollte er nicht, also ging er mit. "Hier ist der Ausgang." sagte Jacob zu Dave. Eine Glastür. Jacob musste nur drücken und sie öffnete sich - ein kalter Luftzug strömte in den Raum, währen Dave und Jacob aus dem Raum traten.

Sie waren jetzt wohl im Hinterhof. Überall imposante Steinfiguren - sie sahen aus wie Menschen. Doch diese Waren anders als die, die im Vorgarten standen. Im Vorgarten wirkten sie einladend. Hier sahen sie aus wie aus der Hölle entschlüpft. Und die Villa. Sah aus wie das Schloss von Graf Dracula persönlich - monströs und erschreckend. Jacob und Dave liefen dicht beieinander durch Hof und sahen sich die Figuren an.

Jacob musterte das Gesicht einer der Figuren und sah ihr direkt in die Augen. Es schien als würden all diese Figuren Dave und Jacob ansehen. Jacob wurde ganz blass. "Merkst du das....die Figuren...sie...starren uns an..." Erst jetzt blickte Dave alle Figuren an. "Stimmt..." Mit jedem Schritt den sie machten, bewegte sich der Kopf jeder einzelnen Figur im Hof mit. Höllisch. Ein Werk des Teufels.

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 Betreff des Beitrags: Re: Kleine Ängste ~ Storythread
BeitragVerfasst: Do Jul 15, 2010 13:11 
Katalina war aufgestanden, als sie sich aus ihrer Starre hatte lösen können. Sie war verwundert, trug sie doch diese grau-silberne Kleidung und darüber den weinroten Mantel mit goldenen Stickereien darauf. Linien, die zu Bögen und Kurven wurden und den Mantel in gewisser Weise besonders erscheinen ließen. Auch Katalinas blondes Haar war nun deutlich länger und reichte ihr bis zum Po, der Pony verdeckte die linke Gesichtshälfte. All das an ihr fühlte sich so echt an und wenn Katalina nach dem erstauntem Blick von Lisa ging... sie sah also auch, wie sich Katalinas Aussehen verändert hatte.

Und doch... was für ein Spiel hatte dieser Junge... Sousou... eigentlich gemeint? Wie konnte er sich wie ein Erwachsener ausdrücken, wo er doch wohl kaum älter als sie selbst war? Und wo waren die anderen überhaupt? Katalina bewegte sich auf Lisa zu, die vor Angst wohl einem Weinanfall nah war. Sie selbst verstand ja auch nicht, was hier eigentlich los war, ob sie nur irgendwelche Figuren irgendeines kranken Spiels waren, das ein paar Verrückte ausgeknobelt hatten oder ob doch mehr dahinter steckte. Wie war es eigentlich möglich, dass sich ihr Aussehen und ihre Kleidung quasi von jetzt auf nachher so markant verändert hatten, wo sie doch eben noch ihre Leinenkleidung getragen hatte? Und ihr Haar, das bei weitem nicht so lang war...? Wie sollte da erst Lisa das verstehen, wenn es nicht einmal Katalina gelingen wollte?

"Komm... wir müssen hier weg..." rief sie Lisa zu und deutete ihr mit der linken Hand, zu ihr zu kommen, während sie selbst zur Türe hin ging und sich am eingelassenem Türschloss versuchte. Ihre Bauchtasche hatte sie noch, ebenso die Dinge in ihr. Sie bog die Drähte und führte sie langsam und zielsicher in das Schloss hinein... vier Stück an der Zahl. Ein leises Klicken und Klacken war zu hören, als Katalina die Drähte bewegte.

"Shinma!"

Immer wieder hallte dieses Wort in Katalinas Kopf, während sie sich am Schloss zu schaffen machte. Auch Lisa war nun näher gekommen, verhielt sich aber ruhig... und schließlich ein deutlicheres Klicken, gefolgt vom Geräusch reibenden Metalls, wonach Katalina die Drähte wieder in ihrer Bauchtasche verschwinden ließ, selbige auf ihren Rücken unter dem Mantel drehte und die große Türe zu beiden Seiten hin aufschob... allerdings war der Bereich hinter der Tür - im Gegensatz zu diesem Raum - nicht von Licht erhellt...

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 Betreff des Beitrags: Re: Kleine Ängste ~ Storythread
BeitragVerfasst: Do Jul 15, 2010 13:40 
Jacob und Dave stolpterten langsam rückwärts. "V-vielleicht gehen wir lieber wieder rein." brachte Dave heraus, die unheimlichen Steinfiguren folgten ihnen mit ihren Blicken - sie drehten sogar ihre Köpfe, was von unheimlichen knackenden Geräuschen begleitet wurde und Risse in den Hälsen bildete.

"WIE SEID IHR HIER HEREIN GEKOMMEN?", dröhnte eine tiefe, bedrohliche Stimme, die von all den Steinstatuen zugleich zu kommen schien. "MAN WIRD MICH DAFÜR VERANTWORTLICH MACHEN, DASS IHR UNSÄGLICHEN GÖREN HIER EINGEDRUNGEN SEID. KÖNNT IHR NICHT EINFACH IN EUREN VERDAMMTEN BETTEN LIEGEN BLEIBEN?!"
Dave und Jacob schrien vor Angst und machten kehrt, doch die Tür zum Gewächshaus schlug wie von selbst zu und ließ sich nicht mehr öffen. "Oh Gott, nein... bitte nicht!", jammerte Dave und schlug verzweifelt gegen die Tür, doch sie gab nicht nach.
"IM WINTERGARTEN HABT IHR BLAGEN NICHTS VERLOREN, VERSTANDEN?", die Stimme wurde immer ungehaltener, einige der Statuen begannen, sich immer stärker zu bewegen, obwohl sich zahlreiche Risse auf ihrer Oberfläche bildeten, gebannen sie, sich von ihren Podesten zu befreien um die Kinder zu ergreifen.
Dave sah sich fieberhaft nach einem Fluchtweg um, doch der Garten war ummauert und die Mauer zusätzlich mit einem Gitter darauf gesichert. Und dann war noch der Hund dort draußen...
Plötzlich entdeckte Dave eine Art Luke, die wohl in den Keller führte, es befanden sich Kette und Vorhängeschloss daran, doch die Kette schien von jemandem durchtrennt worden zu sein.

Ich passe auf dich auf. Das habe ich dir Versprochen.

Dave spürte dass das die Wahrheit war. Aber wer hatte ihm das versprochen, wann hatte er es getan? Dave wusst es nicht mehr, aber er wusste dass es wichtig war. Für ihn zumindest.

"Komm mit, wir kommen dort in den Keller rein!" rief Dave dem verängstigten Jacob zu und zerrte ihn an der Hand in Richtung des Kellereingangs.

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 Betreff des Beitrags: Re: Kleine Ängste ~ Storythread
BeitragVerfasst: Sa Jul 17, 2010 20:40 
Am Eingang des Kellers angekommen versuchten die Beiden die Tür zu öffnen. Sie war schon alt und verrostet. Sie zerrten so stark wie sie nur konnten. "Es geht nicht!" sagte Jacob während des ziehens. Noch einmal versuchten Dave und Jacob sie zu öffnen. Mit einem kräftigem Zug ging sie dann auf. Ein schmale Treppe führte tief unter das Anwesen - es war stockfinster. Sie schlossen so die Tür und verriegelten sie mit einem kleinem metallenen Riegel der auch schon durchgerostet war.

Während sie die Treppe herab stiegen hörte Jacob herzzerreißende Schreie von Kindern, Frauen und Männern. Es war dunkel und nur jede zehnte Stufe wurde von einer kleinen Fackel erhellt. Dave und Jacob zuckten bei jedem Schrei zusammen. Voller Angst gingen sie weiter. Zurück konnten sie nicht....

Als sie dann endlich ankamen, an einer alten Tür aus Stahl mit etlichen Verzierungen von Skeletten, Engeln und anderen abstrakten Dingen, hörten sie Schritte. Jacob brachte kein Wort heraus - Dave ebenso wenig. Jacob öffnete die Tür einen kleinen Spalt um hinein zu sehen. "Was..." Jacob traute seinen Augen nicht. Da lag ein Mädchen. Blutüberströmt. Auf einer senkrecht Stehenden Streckbank. Dave fragte ihn leise "Siehst du was?"

"Da liegt ein Mädchen, sie gehört aber nicht zu uns..." antwortete Jacob als wieder die Schritte zu hören waren.

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BeitragVerfasst: Mi Jul 21, 2010 19:53 
Katalina wandte sich um und blickte in den Raum, in den sie mit Lisa eingesperrt gewesen war, doch... zu ihrer Verwunderung war Lisa nicht mehr da. War sie überhaupt hier gewesen?

"Nein!"

"Wer bist du?" fragte sich Katalina schon selbst.

"Du!"

Katalina wandte sich um... in alle Richtungen blickte sie um zu sehen, woher die Stimme in ihrem Kopf kam. War da jemand?

"Sieh dort hin... dort, am Ende des Ganges... da ist ein Licht und dort wirst du andere Kinder finden, doch sie werden dich nur bedingt sättigen können."

"Was?" fragte Katalina. Ein Schrecken durchfuhr sie. Was war mit Sättigen gemeint?

"Hat dir das Sousou nicht erzählt? Ohje... hat er wieder einen Teil des Spiels ausgelassen, nur weil er gerne etwas mehr Spannung hätte. Das wird ihn irgendwann noch teuer zu stehen kommen, aber gut. Ich sehe, dass er bald wieder kommen und dir den letzten Rest noch sagen wird. Hi, hi, hi... irgendwie lustig..."

Katalina spürte, wie sie eisigste Kälte durchfuhr. Sie begann mit einem Mal etwas über dem Boden zu schweben, schwarzer Nebel umgab sie hüftabwärts und ließ sie wirken, als wäre sie eine Gestalt ohne Unterleib, eine Art Geist. Die Kälte, die Katalina durchfuhr, wurde immer unerträglicher und ließ sie einen gewaltigen Schrei ausstoßen, der durch die Gänge hallte... und wohl auch zu Dave und Jacob vorgedrungen sein könnte. Katalina streckte wie von Sinnen die Arme von sich, streckte den Kopf nach oben und durchlebte das wohl grausamste an Schmerzen, was sie sich nicht einmal hätte in ihren kühnsten Phantasien hätte vorstellen können.
Als diese Schmerzen abzuebben begannen und Katalina wieder halbwegs zu Besinnung kam, traute sie ihren Augen nicht. In der rechten Hand hielt sie eine gewaltige Doppelsense, die bei ihrem Anblick sich sprichwörtlich in Luft auflöste, Katalina selbst fiel zu Boden, wenn auch nur einen knappen halben Meter. Was bei den Göttern war nur geschehen?


"Es war schon anstrengend, doch ich denke, es war besser, es dir direkt zu zeigen statt dich irgendwo nach irgendwelchen Hinweisen zu suchen oder dich in irgendeine Richtung zu lotsen, die dich ohnehin nicht vorwärts bringt. Das, was du eben durchlebt hast, war der Anfang dessen, was in dir schlummert und zu erwachen versucht... ich sehe schon, du verstehst es immer noch nicht. Also lass mich ein wenig weiter ausholen..."

Sousou stand vor Katalina, die Hände in den Taschen seines Broktatwamses, den Kopf leicht zur Seite gelegt und lächelnd, so als würde er sich köstlich abüsieren über Katalinas Zustand und ihre offensichtliche Überforderung mit allem, was sie gerade umgab.

"Ich hatte dir ja gesagt... dass wir ein kleines... Spiel... spielen, nicht wahr? Gut.
Ich hatte dir auch gesagt, glaube ich, dass etwas mehr in dir steckt als das offensichtliche. Nicht... auch nicht schlimm.
Jedenfalls sind wir beide quasi Gegenstücke zu einander. Männlich und Weiblich, du verstehst? Aber es gibt da noch mehr."

Katalina stand auf.

"Nun... wie ich sehe, erholst du dich langsam von dem Schrecken. Es ist nämlich so, dass wir beide ein und die selben Eltern haben, das weißt du sicherlich schon längst. Was du vielleicht nicht weißt ist die Tatsache, dass wir... naja... nicht auf einem... ach, wie drücke ich das nur aus, damit auch du das verstehst? Hm... sagen wir es so: Die Wissenschaft hat nachgeholfen, auch wenn sie nicht weiß, was sie da alles erschaffen hat."

Katalina zuckte mit den Schultern, war allerdings zu ihrer Verwunderung nicht zu mehr Bewegungen in der Lage.

"Ich habe dich mit dem, was mir möglich ist, an weiteren Bewegungen gehindert. Nicht, dass du versuchst, das Spiel hier und jetzt auf unorthodoxe Art und Weise zu beenden, indem du mich angreifst und erfolglos versuchst, mich mit deinen Fähigkeiten zu vernichten. Du würdest keine Chance haben, davon einmal abgesehen. Aber lass mich weiter fortfahren:
Es ist so, dass wir beide das Gegenstück zueinander sind. Während ich den Erfolg repräsentiere, repräsentierst du das Versagen. Während ich Macht repräsentiere, repräsentierst du Hilflosigkeit. Während ich das Licht repräsentiere, repräsentierst du die Finsternis. Während ich..."

"Hör auf...!"
...
Mit einem Mal war Katalina allein auf dem dunklem Gang. Sie atmete schwer und angestrengt, hatte sie doch das, was eben mit ihr geschehen war, doch ziemlich zugesetzt. Zudem... sie hörte Schritte und Hallo-Rufe von zwei Jungen, deren Stimmen sie aus dem Kinderheim zu kennen glaubte. Sie wollte gerade den Stimmen entgegen laufen, als ihr ein kalter Schauer den Rücken herunter lief. Ihr fiel im schwachem Licht, das aus ihrem ehemaligem Gefängnis drang, ihre linke Hand auf, die lediglich aus Knochen zu bestehen schien. Katalina wedelte mit der Hand, sah jeden Knochen einzeln sich bewegen, als sie die Hand zu einer Faust formte und wieder öffnete. Ein Glück für sie, dass auf dem Boden vor ihr zwei schwarze Lederhandschuhe lagen, die sie sich rasch über die linke Hand zog.

"Ein kleines Geschenk, damit du deine... Fähigkeiten... auch einmal ausprobieren kannst... ha, ha, ha..."

Wie weit würde das Spiel noch gehen?

"HALLO!" rief es weiter... die Quellen der Stimmen kamen näher auf Katalina zu...

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 Betreff des Beitrags: Re: Kleine Ängste ~ Storythread
BeitragVerfasst: Fr Jul 23, 2010 20:28 
Das Mädchen auf der Streckbank war nackt und fast vollkommen rot vom Blut. Eine gewaltiger Schnitt teilte Ihren Körper geradezu, zugenäht mit einem groben Faden, der ein unregelmäßiges Zickzackmuster bildete. Daves Blick, starr vor Schrecken (und einer Art morbider Faszination), wanderte in Richtung ihres Kopfes - ihre Augen und ihr Mund waren mit dem selben groben Faden zugenäht. Dave würgte und hielt sich die Hand vor den Mund, in den Gang aus dem die beiden kamen zurücktaumelnd.

"T-tut mir Leid. Mir ist komisch..."
Dave wurde schwindelig, die Lichter der Fackeln schienen an Leuchtkraft zu verlieren, die Schatten wurden länger und dunkler. Die Atmosphäre veränderte sich und er nahm kurz wieder den süßlichen Geruch war. Der Raum um ihn herum veränderte kaum merklich seine Form, die Winkel verschoben sich, die Realität selbst schien sich zu beugen. Ein schweres Atmen war zu hören.

"Hey... hey was ist mit dir?"

Jacob berührte ihn am Arm und holte ihn in die Wirklichkeit zurück, er schüttelte den Kopf und setzte in falsches Lächeln auf, sogut er konnte. "Keine Sorge, es geht wieder. Wir müssen wohl durch die Folterkammer da oder was immer das ist, wenn wir weiter wollen..."
Aus dem Raum, der mit weiteren bizarren Foltergeräten vollgestellt war, führten zwei weitere Türen. Eine davon öffnete sich, Dave und Jacob hielten den Atem an, eine düstere Figur stand in der Tür - es war Katalina.
Dave traute seinen Augen nicht, gut, sie war immer irgendwie komisch gewesen, aber GOTT war er froh einen der anderen zu sehen. Er riss die Tür ganz auf und rannte zu ihr.
"Oh Mann... zum Glück gehts dir gut, ich dachte schon... war einer von den andern bei dir?!", stammelte er ihr entgegen, das scheinbar tote Mädchen auf der Streckbank nun völlig ignorierend.

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 Betreff des Beitrags: Re: Kleine Ängste ~ Storythread
BeitragVerfasst: Sa Jul 24, 2010 10:02 
Katalina atmete schwer. Den Jungs schien es kaum aufzufallen, dass sie anders aussah und einen Handschuh über der linken Hand trug. Vielleicht war es auch ganz gut so, dass ihnen diese Details nicht gleich auffiellen. Katalina keuchte und stützte sich am Türrahmen, ehe sie im Stande war zu antworten.
"Ja... die Kleine, die geheult hat..." keuchte sie, "aber dann... sie war einfach weg..."
Ihr war klar, die Jungs würden ihr nicht glauben. Niemand würde ihr glauben, das war schon immer so. Vor allem Jungs nicht, die sie ohnehin immer für komisch hielten und nichts mit ihr zu tun haben wollten. Sie blickte immer wieder auf ihre Linke Hand, ob der Handschuh noch richtig saß und zupfte ihn zurecht. Man hätte es sicher Eitelkeit nennen können, doch Gott bewahre, wie die Jungs ausflippen würden wenn sie wüssten, was sich unter ihrem Handschuh verbarg. Oh nein, die ganze Panik...

"Und ihr?" fragte sie nach einer kurzen Weile des Schweigens, in der sie in den Gesichtern der Jungs sehen konnte, dass sie etwas schreckliches gesehen haben mussten. Und erst jetzt fiel ihr etwas weiter hinter den Jungs ein hölzernes Gebilde auf, das wie ein Tisch wirkte. Auf dem Boden, um dieses Gebilde herum, war eine große Blutlache, und auf dem Tisch... nichts... Katalina rieb sich die Augen, so als würde sie ihnen nicht trauen, doch auch beim zweiten Mal hinschauen... sie konnte dort nichts sehen, was sich auf dem Tisch befand. Nur das Blut... doch bei einem dritten Mal sah sie das, was die Jungs gesehen hatte... und sackte auf die Knie, sich mit den Händen auf dem Boden stützend. Ihr drehte sich förmlich der Magen um... und der Handschuh verrutschte etwas und gab nur sehr wenig vom Knöchel ihres linken Handgelenks frei, was aber durch den herabsinkenden Ärmel ihres Mantels wieder verdeckt wurde...

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 Betreff des Beitrags: Re: Kleine Ängste ~ Storythread
BeitragVerfasst: So Jul 25, 2010 12:31 
"Gehen wir schon! Mir geht's hier drin nicht gut..." sagte Jacob voller Angst. Die beiden anderen nickten Jacob zu. Er half Katalina auf und sie liefen weiter zu einer Tür unter der etwas Licht hindurch schien. Dave blickte durch das Schlüsselloch. "Ich sehe einen langen Gang mit einem roten Teppich und auf jeder Seite stehen weiße Säulen. Und viele Kronleuchte die für Licht sorgen." "Und ist da jemand?" fragte Jacob. "Nein. Ich sehe niemanden" entgegnete er. Dave öffnete die Tür. Sie war schon alt, wie alles in dem Gebäude.

Am Ende des Ganges angekommen standen sie vor einem Bild eines Mannes in stilvoller Kleidung. Er sah aus, als gehört oder gehörte ihm das Anwesen. Jacob setzte sich an die Wand wobei er wohl irgendetwas berührte, dass das Bildnis des Mannes verschwinden lies und einen dunklen Gang öffnete. "Ein Geheimgang!?" sagte Katalina mit weit aufgerissenen Augen - wobei sie ganz andere Sorgen hatte. "Wir haben keine andere Wahl..." sagte Dave und machte den ersten Schritt. Man konnte kaum 2 Meter weit sehen, so Finster war es.

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 Betreff des Beitrags: Re: Kleine Ängste ~ Storythread
BeitragVerfasst: So Jul 25, 2010 21:05 
... und so bewegten sich die drei Kinder langsam den finsteren Gang entlang, Schritt für Schritt. Katalina war direkt diesem Dave gefolgt und ihr widerum Jakob. Sie alle waren sich wohl nicht sicher, ob es denn das richtige war, was sie taten, nahm Katalina an. Hier könnte alles mögliche sein... Fallen, finstere Gestalten... wer weiß, was an einem schrecklichem Ort wie diesem alles auf die Kinder wartete? Und... wo waren überhaupt all die anderen? Außer Dave und Jakob hatte sie keinen getroffen... und selbst bei dieser Lisa war sie sich nicht sicher, ob sie denn wirklich hier war oder nicht. Katalina machte sich irgendwie Sorgen um sie...
Und so schlichen die drei den Gang entlang, keiner wagte es, eine Frage zu stellen. Sie wäre ohnehin unnötig gewesen, wusste doch keiner von ihnen, wohin dieser Gang führte oder was an seinem Ende auf sie warten würde... oder wer...

"Shinma!"

Wieder hallten diese Worte durch Katalinas Kopf... begleitet von einem Lachen.

"Shinma!"

... mit einem Mal hatte Katalina einen furchtbaren Verdacht, zu wem diese Stimme gehören könnte... und viele Erlebnisse aus ihrer Kindheit schienen mit einem Mal Sinn zu ergeben. Doch warum gerade im denkbar absurdestem Moment, in einem dunklem Gang?

"Hast du es endlich begriffen? Nett..."

Katalina kniff die Augen fest zusammen und folgte weiter Dave, als sie sie wieder öffnete. Jetzt war nicht die Zeit... jetzt noch nicht...

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