Leute, entspannt euch, das ist ein unausgegorenes Scheißding. Aber trotzdem danke für das Feedback. =)
Ich weiß ja nicht, wie's bei euch aussieht, aber bei mir arbeitet es weiter im Kopf, wenn ich ein Gedicht geschrieben habe. Das ist ein Zeichen für die Unreife. Da ist mehr, es kommt aber nicht raus. Also muss man warten. Das obige Gedicht ist die erste Version. Die zweite kam kurz darauf. Sie hört sich so an:
Eine Schnur aus Worten Lege ich um deinen Hals Ich ziehe und die Worte Zerfallen zu Staub Das alles ist nichts wert
Diese Version ist noch beschissener als das Scheißding oben. Aber das macht nichts, denn heute in der Mensa kam eine kleine Erleuchtung. Das ist jetzt auch nicht die Welt, aber es ist kein Scheißding mehr, sondern schon mal einen winzigen Schritt weiter. So sieht's jetzt aus:
Eine Schlinge aus Worten Lege ich um deinen Hals. Ich ziehe und ersticke alles, was du hast.
Und während ich dies schrieb, kam mir folgende Eingebung:
Eine Schlinge aus Worten Lege ich um deinen Hals. Ich ziehe und ersticke alle Worte, die du hast.
Ich bevorzuge das erstere der beiden. Da ist mehr Interpretationsspielraum.
Es arbeitet nicht mehr. Aber wer weiß, was die nächsten Tage bringen. Vielleicht schnappe ich ein kreatives Wort auf, oder lese eine inspirierende Textpassage, oder esse ordentlich zu Mittag, oder saufe mir einen an. Dann geht's weiter. Womöglich hört es nie auf und es kommt nichts brauchbares raus. (Vorübergehender) Abstand tut manchmal ganz gut.
Ich find's interessant, wie ein Gedicht entsteht. Die verschiedenen Phasen, das Vorgehen. Das kann oft hilfreich sein. Sowas lese ich gerne. Also wer die Entstehungsgeschichte einzelner Gedichte protokollieren möchte -- immer her damit. =) [Vielleicht wäre das einen eigenen Thread wert...]
Danke noch mal fürs Feedback. Lese ich gerne, auch Verrisse.
_________________ He who binds to himself a joy Does the winged life destroy But he who kisses the joy as it flies Lives in eternity’s sun rise
(Eternity, William Blake)
|